Nach einer beeindruckenden Premieren-Saison möchten die Frankonen auch in der neuen Bezirksliga-Runde ihre Spielphilosophie durchziehen.
Sechs Wochen lang war der FC
Thulba als Aufsteiger plötzlich Tabellenprimus der Bezirksliga, dann wurde der spektakuläre Höhenflug der Frankonen jäh ausgebremst. Doch der Blick zurück von Trainer Victor Kleinhenz wird von der Vorfreude auf die neue Saison bestimmt. "Die Leistungen waren auch in der Rückrunde durchaus ordentlich. Aufgrund unterschiedlicher Kleinigkeiten blieben die Ergebnisse nur leider zu oft aus", sagt der FC-Spielertrainer, der für die bevorstehende Spielzeit einen klaren Favoriten ausgemacht hat: "Der Titel geht diese Saison nur über Gochsheim. Die Mannschaft wurde punktuell und hochklassig verstärkt. Das Trainerteam Riegler und Ruh macht für mich dort eine super Arbeit."
Die Frankonen setzen unbeirrbar weiter auf ihre unübersehbaren Stärken: "Unser Zusammenhalt und die Bereitschaft, sich für den Verein aufzuopfern; das zeichnet uns besonders aus. Unsere gute Defensivarbeit in den letzten Jahren ist für mich ein klares Indiz dieser Geschlossenheit." Und trotz breiter Brust bleiben die FCler immer auf dem Boden der Tatsachen: "In vielen Bereichen haben wir noch Luft nach oben. Das macht die Aufgabe in Thulba so spannend und stimmt mich positiv für die Zukunft." Mit drei Abgängen fallen die personellen Veränderungen im Team eher moderat aus.
"Christian Happ (Höchberg), Sergiu Nistor (Großbardorf) und Marius Schubert (Oberthulba) verlassen uns. Marco Görlitz kommt aus Gräfendorf. Sebastian Gah ist nach einem Auslandssemester in China wieder an Bord. Lorenz Heim und Matthias Wolf waren letzte Saison beruflich oft verhindert, sind jetzt ebenfalls wieder voll einsatzfähig. Dazu kommen einige hungrige Jugendspieler, die gute Eindrücke hinterlassen haben. Mal schauen, ob da schon jemand den Sprung in die Bezirksliga-Mannschaft schafft." Auch über die personellen Veränderungen der Mitstreiter in der Bezirksliga ist man an der Thulba bereits gut informiert: "Es wäre sehr nachlässig, sich nicht mit den Gegnern zu beschäftigen. Der Austausch mit Trainerkollegen aus der Region funktioniert gut." Ein bisschen betrübt ist man bei den Frankonen über die gesunkene Zahl der Landkreisduelle in der Bezirksliga. "Definitiv sind die Derbys etwas besonderes! Spiele gegen Strahlungen und Rannungen waren immer echte Highlights. Die sollen schnellstmöglich wieder hoch.
Heiße Prestige-Duelle
In Thulba freut man sich besonders auf Altbessingen, auch gegen Rödelmaier wird es wieder heiße Prestigeduelle geben. Gegen Bad Kissingen und Riedenberg haben wir letzte Saison wenig geholt, da wollen wir etwas gut machen", gibt sich Kleinhenz kämpferisch. Große taktische Experimente oder Systemwechsel plant der junge Spielertrainer dabei nicht: "Es gibt ein paar grundsätzliche Punkte, die immer gleich sind. Wenn wir die beherzigen, ist die Formation relativ einfach austauschbar. Die Spieler sollen sich wohlfühlen und sich mit der Art und Weise unseres Fußballs identifizieren. Meiner Erfahrung nach ist es erfolgsversprechender, wenige Sachen zu perfektionieren, als viele Sachen zu kennen."
Fast schon ein alter Hase
Dass Victor Kleinhenz in Sachen Taktik, Technik, Teamgeist, Tricks und Tempo fast schon ein alter Hase ist, hat sich weit über die Grenzen des Thulbatals längst herumgesprochen. Und doch will der Frankonen-Coach immer wieder neue Impulse einfangen und an die Spieler weitergeben. "Der Fußball ist ja sehr komplex, und die Herausforderung liegt definitiv darin, die zwei Einheiten in der Woche möglichst effizient zu gestalten. Die Schwerpunkte ändern sich in der Regel, sind abhängig vom vorhandenen Personal, dem nächsten Gegner und unserer eigenen Spielidee." Und dabei spricht für Kleinhenz nichts dagegen, Kumpel, Vorbild und Antreiber in Personalunion zu verkörpern. "Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Im Profibereich gibt es ja auch die unterschiedlichsten Trainertypen, die erfolgreich sind. Wichtig ist, glaube ich, ehrlich und authentisch zu sein. Fußball an sich ist einfach eine wunderschöne Sache."