Und dann erst steht das Wochenende an. Wie verläuft ein solches?
Das Wochenende kann beispielsweise mit einem Lehrabend am Freitagabend in Thulba oder Stralsbach beginnen, der etwa zweieinhalb Stunden in Anspruch nimmt. Am Samstag steht dann vielleicht die Assistenz in der Regionalliga an. Das heißt, ich treffe mich mit Schiedsrichter Steffen Ehwald, zu dessen Gespann ich aktuell gehöre, und dem anderen Assistenten in Geldersheim. Fahren wir zum Beispiel nach Burghausen mit Spielbeginn 14 Uhr, treffen wir uns um 8 Uhr, weil wir aufgrund der weiten Fahrt immer einen Zeitpuffer wegen möglicher Staus einplanen. Wir planen die Fahrt generell so, dass wir zwei Stunden vor Spielbeginn vor Ort sind.
Und dann?
Vor dem Anpfiff gibt es eine Besprechung mit dem örtlichen Sicherheitsbeauftragten und eine Platzbesichtigung. Danach wird noch schnell etwas gegessen, ehe der Spielberichtsbogen ausgefüllt und von uns kontrolliert wird. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn laufen wir uns dann warm.
Wie geht es nach Spielende weiter?
Nach Spielende wird der Spielberichtsbogen ausgefüllt und ins Internet gestellt. Dann folgt die Besprechung mit dem Beobachter, was normalerweise eine halbe Stunde dauert. Nach dem Duschen nimmt man im Sportheim noch ein Essen zu sich. Die Abfahrt erfolgt an solchen Tagen gegen 18 Uhr, nach Hause kommt man gegen 22 Uhr. Insbesondere bei Freitagsspielen kann es aber auch später werden. Wir waren einmal freitags in Memmingen, da war ich erst weit nach Mitternacht daheim.
Eine Dauerklage der Einteiler ist, dass immer wieder kurzfristige Absagen der eingeteilten Kollegen erfolgen.
Das kommt jedes Wochenende vor. Du bekommst einen Anruf während der Fahrt, wirfst sofort dein Tablet an, in dem die Spiele gelistet sind und nimmst Kontakt mit einem "freien" Schiedsrichter auf. Das kann natürlich dauern und ist immer mit Stress verbunden.
Wie sieht denn dieses Wochenende aus?
Am Freitagabend hatten wir eine Veranstaltung der Gruppe in Premich, am Samstag und Sonntag findet in Schweinfurt eine Funktionärstagung statt. Auf dem Platz bin ich an diesem Wochenende mal nicht präsent.
Dieser Zeitaufwand belastet sicher auch die Familie?
Ich pfeife seit 2006. Ich habe meine Frau 2009 kennengelernt, da wusste sie schon, was auf sie zukommt. Sie unterstützt mich bei meinem Hobby sehr, hilft bei der Organisation von Veranstaltungen mit und hält mir insgesamt und dankenswerter Weise den Rücken frei. Ohne diese Unterstützung wäre es nicht möglich, mein zeitaufwändiges Hobby wahrzunehmen.