Der FC Sand ist unterfränkischer Futsal-Meister. Der TSV Münnerstadt schlägt sich als Dritter hervorragend.
Wollen und Können - passt nicht immer zusammen. Passt aber, wenn man FC Sand heißt. Offenbar. Denn Trainer Bernd Eigner hatte es angekündigt: "Wir machen mit, um das zu gewinnen." Ein Mann, ein Wort: Auch wenn ein paar Wackler dabei waren, der Bayernligist ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat letztlich souverän in der Kitzinger Sickergrundhalle die Futsal-Bezirksmeisterschaft gewonnen.
Das 3:0 im Endspiel gegen Landesligist ASV Rimpar war eine Demonstration: So wird die neue Form des Hallenfußballs gespielt. Und deswegen ist Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter auch überzeugt davon, dass "sein" Vertreter am nächsten Samstag in Halbergmoos bei der Bayerischen auch was reißen kann: "Sand wird weit kommen, das Halbfinale sollte drin sein."
Nun, davon wollte Eigner, der mit dem SV Memmelsdorf schon mal den Sprung ins Landesfinale geschafft hatte, am Samstag kurz vor Mitternacht noch nichts wissen.
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"Wir fahren da hin, um die Atmosphäre zu genießen." Warum so vorsichtig diesmal? "Die Konkurrenz dort ist von hoher Qualität. Und wir hatten heute auch ein paar Mal Glück." Stimmt. Sowohl im Viertelfinale gegen den starken A-Klassisten TSV Mainbernheim als auch im Halbfinale gegen Landesligist und Titelverteidiger SV Euerbach/Kützberg musste ein Sechsmeterschießen fürs Weiterkommen herhalten. "Im Finale waren wir aber richtig stark", lobte Eigner den konzentrierten Auftritt, den Dinis Ribeiro, Sven Wieczorek und Marc Fischer in Tore ummünzten.
Vielleicht wäre das Endspiel etwas spannender ausgefallen, hätte nicht bereits im Halbfinale die Begegnung FC Sand gegen SV Euerbach/Kützberg geheißen. "Das war das vorweg genommene Endspiel", kartete SV-Hallencoach Oliver Kröner das hauchdünne Aus nach.
Im Sechsmeterschießen unterlag seine Mannschaft mit 6:7, nachdem sie zuvor dem späteren Turniersieger mit 3:3 einen tollen Schlagabtausch geliefert hatte. Dass es dann sogar nur zu Platz vier reichte, weil der TSV Münnerstadt das Sechsmeterschießen um Platz drei gewann, war dann auch schon egal.
Nicht so TSV-Spielertrainer Adrian Gahn. Der feixte: "Wir sind hier mit sieben Spielern und zwei Herren in den Dreißigern angetreten, da ist es schon eine coole Sache, auf dem Treppchen zu stehen." Seine Jungs hatten sich nach dem Auftakt-0:2 gegen Sand kontinuierlich gesteigert, im Viertelfinale gab es dann mit dem 2:0 gegen den Kreis-Rhön-Kontrahenten SV Burgwallbach die Revanche für das in eigener Halle verlorene Kreisfinale - eine Genugtuung, die das 0:3 im Halbfinale gegen Rimpar verschmerzen ließ. "Es ist doch toll, dass man bei einem solchen Turnier sich Vieles abschauen kann von den etablierten Futsal-Mannschaften", erkannte Gahn
einen Lerneffekt bei seinen Bezirksliga-Kickern. "Wir haben einen prima Eindruck hinterlassen."
Das durfte mit Fug und Recht auch Jürgen Schrenk behaupten. Freilich, das Burgwallbacher Aus hätte aus seiner Sicht nicht ausgerechnet gegen Münnerstadt erfolgen müssen, doch der Blick zurück aufs vorherige Wochenende tröstete ihn: "Dass wir sie bei der Kreismeisterschaft in deren Halle geschlagen haben, war Genugtuung genug." Dass es in der Vorrunde wie geschmiert gelaufen ist - drei Spiele, drei Siege, darunter gegen Landesligist Rimpar und die sonst so starken Geesdorfer -, hatte Schrenk nicht geblendet: "Das war so nicht zu erwarten, unser Ziel war es, eine Partie zu gewinnen." Doch das Konter-Konzept des Kreisligist war brillant ausgegangen. Bis Münnerstadt daher kam und den SVB mit dessen Mitteln schlug.