Der SV Riedenberg muss auf Trainersuche gehen

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Entscheidend beim Abschluss gestört wird Ramsthals Alexander Unsleber (rechts) von den Reichenbachern Julian Hergenröther (links) und Christian Pickel. Foto: ssp
Entscheidend beim Abschluss gestört wird Ramsthals Alexander Unsleber (rechts) von den Reichenbachern Julian Hergenröther (links) und Christian Pickel. Foto: ssp

Charly Storch kündigt Rücktritt an. Reichenbachs Teutonen schlagen in Ramsthal zurück. Der Tabellenführer rettet einen Punkt nach 0:2-Rückstand. Der TSV Oberthulba holt einen wertvollen Dreier beim VfR Bischofsheim.

SV Ramsthal - FC Reichenbach 2:2 (2:0) - Torfolge: 1:0 Alexander Ullrich (25.), 2:0 Sascha Ott (32.), 2:1 Lukas Nöth (60.), 2:2 Michael Schön (64.).

Ein hektisches Spiel erlebten die Zuschauer in Ramsthal, wo der Spitzenreiter sich den einen Punkt durch eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdiente und so das neunte Spiel in Folge ohne Niederlage absolvierte. Die Teutonen drängten die Heimelf zunächst durch aggressives Forechecking in deren Hälfte zurück. Christian Pickel prüfte mit einem Schrägschuss SV-Keeper Frank Popp (12.). Die Hausherren kamen danach besser ins Spiel und gingen in Führung, als sich Alexander Ullrich einen Steilpass von Alexander Unsleber erlief, Torhüter Mario Mölter umkurvte und einschoss. Nach einer halben Stunde zog sich Schiedsrichter Patrick Bub (Oberleichtersbach) erstmals den Unmut beider Fanlager zu.
Erst übersah der Referee eine Abseitsstellung von Lukas Nöth, und nach dessen Hereingabe unterblieb der nächste Pfiff, als ein Ramsthaler Verteidiger das Leder mit der Hand zur Ecke lenkte. Im Gegenzug bauten die Schützlinge von Thorsten Büttner den Vorsprung aus, als Sascha Ott nach Diagonalpass von Unsleber flach einschoss. Minuten später herrschte helle Aufregung im Ramsthaler Lager, als Enrico Ott im Sechzehner gelegt wurde, die Pfeife aber erneut stumm blieb. Der zweite Durchgang begann mit einem Schock für die Gastgeber. Ohne Fremdeinwirkung verletzte sich Björn Morper am Knie und humpelte vom Rasen. Die jetzt offensiveren Gäste kamen zu ihrem ersten Treffer, als die SV-Abseitsfalle nicht zuschnappte und Torjäger Lukas Nöth auf Pass von Michael Seith verkürzte. Nöth war auch indirekt am Ausgleich beteiligt: Nach dessen Kopfballverlängerung traf Michael Schön unhaltbar. Eine Minute später hatte auf der Gegenseite Sascha Ott die neuerliche Führung auf dem Fuß, vergab allerdings überhastet. Der Spielfluss war danach durch viele Fouls und umstrittene Entscheidungen unterbrochen. In der Nachspielzeit haderte FC-Coach Marc Hartmann mit der Chancenverwertung seiner Elf. Bei einem wilden Getümmel im SV-Strafraum scheiterten die FC-Angreifer im Sekundentakt dreimal an Frank Popp, den vierten Nachschuss klärte Johannes Brand auf der Linie. "Mit dem Punktgewinn wäre ich vorher zufrieden gewesen", so Hartmann. Sein Kollege Thorsten Büttner zeigte sich mit der Schiedsrichterleistung, der Referee musste unter Ordnerschutz in die Kabine geleitet werden, nicht zufrieden.

VfR Bischofsheim - TSV Oberthulba 1:2 (0:0) - Torfolge: 0:1 Florian Wehner (79.), 1:1 Fabian Rott (81.), 1:2 Kevin Voll (84.)) - Gelb-rote Karte: Daniel Rosner (Bischofsheim/58.).

Extrem happy war man im Gäste-Lager. "Wir sind wieder dran am rettenden Ufer", freute sich Coach Norman Jung. In der mit spielerischen Höhepunkten nur selten gesegneten Partie hatten Alexander Zülch und Erik Beyer den Führungstreffer auf dem Fuß, doch beide grätschten an der Hereingabe von Markus Markert vorbei (40.). Als ein torloses Remis schon angesagt war, schlug Florian Wehner auf Vorarbeit von Kevin Voll mit einem Schuss in den Winkel zu. Doch die Freude hielt nicht lange an. Mit einem direkt getretenen Freistoßball, an den Keeper Philipp Metz nur noch die Fingerspitzen brachte, glich Fabian Rott postwendend aus. "Danach wollten wir unbedingt auch die anderen zwei Punkte", so Bischofsheims Pressesprecher Wehner, doch der Schuss ging nach hinten los. Die Gastgeber verloren in der Vorwärtsbewegung den Ball, den sich Steffen Bold erkämpfte und Kevin Voll bediente, der sich nicht zweimal bitten ließ. "Oberthulba war nicht besser, aber cleverer", so der untröstliche Wehner.

SV Riedenberg - SV Rödelmaier 0:1 (0:0) - Tor des Tages: Sergej Schmidt (52.).

Zwei schlechte Nachrichten kommen aus Riedenberg. Neben der unerwarteten Niederlage, die den Rückstand auf den Tabellenführer auf fünf Punkte vergrößert, schlug die Nachricht wie eine Bombe ein, dass Coach Charly Storch nach Saisonende seine Tätigkeit bei den Grün-Weißen beendet. Dieser ist allerdings noch engagiert bei der Sache. Nach dem unterbliebenen Elfmeterpfiff nach Foul an Max Schultheiß, der danach verletzt vom Rasen ging, war Riedenbergs Übungsleiter nur schwer zu beruhigen. Die Gäste, die einige Routiniers reaktiviert hatten, standen extrem tief. "Es ergaben sich kaum Torchancen. Unser Spiel über die Flügel hat nicht funktioniert", zeigte sich Pressesprecher Stefan Dorn, der "höchstens fünf Torchancen" im ganzen Match notieren konnte, unzufrieden. Als die Gäste zu Beginn des zweiten Durchgangs mit einem Doppelpass die heimische Deckung aushebelten und in Führung gingen, wurden die Offensivaktionen der "Störche" noch fahriger. Es ging überhaupt nichts mehr gegen einen Gegner, der sich jetzt komplett vor den eigenen Strafraum zurückzog. "Nach der Winterpause wird aber angegriffen in Richtung Aufstieg", versprach Dorn.

FC Thulba - Spfr Herbstadt 2:0 (2:0) - Torfolge: 1:0 Gabriel Hergenhan (Eigentor/3.), 2:0 Philipp Hölzer (36.).

Mit dem schwer erkämpften 2:0-Sieg beendete der FC Thulba auf dem Ausweichplatz seine leichte Krise. Die Elf von André Betz war vom Anstoß weg voll auf der Höhe, hatte aber Glück, dass Gabriel Hergenhan eine Freistoßgranate von Ralf Adelsbach per Kopf ins eigene Tor beförderte. Mit ihren vier Offensivkräften Peter Hutzler, Thomas Reder, Sebastian Schirling und Martin Naber versuchten die Gäste zurückzuschlagen, doch Thulbas Viererkette mit Stefan Thoma, Marcel Hölderle, Christian Happ und Sebastian Vancea behielt die Übersicht. Dem 2:0 von Philipp Hölzer war eine Traumkombination zwischen Julian Wüscher und Tobias Huppmann vorausgegangen. In der zweiten Halbzeit waren Spielanteile und Chancen gleich verteilt. Frankonen-Keeper Daniel Neder konnte sich mehrfach bewähren. "Ein verdienter Sieg für uns, beide Teams zeigten sich stark engagiert, ließen es aber an Effektivität fehlen", urteilte FC-Pressesprecher Alfred Kolb. ksei