Das Heimspiel gegen den FC Untererthal ist für den VfR Sulzthal zugleich ein Schicksalsspiel.
An diesem Wochenende könnten in der Kreisliga Rhön die ersten Würfel im Auf- und Abstiegskampf fallen, es darf also mit brisanten Begegnungen und knappen Ergebnissen gerechnet werden. Im Blickpunkt steht zweifellos der Auftritt des FC Thulba (1./67), der bei einem Erfolg in Rödelmaier (3./50) den vorzeitigen und langersehnten Aufstieg in die Bezirksliga feiern könnte. "Wir wollen uns die dafür noch notwendigen zwei Punkte sichern", gibt sich FC-Coach Victor Kleinhenz hoffnungsvoll. "Auch unsere Fans scheinen recht optimistisch zu sein, haben sie doch einen Bus gechartert, in dem es eine freudentrunkene Rückfahrt geben soll." Bei den Frankonen fehlen weiterhin Julian Wüscher und Christian Happ, Sergej Nistor ist zwar aus dem Urlaub zurück, wird aber wegen Trainingsrückstandes wohl erst einmal auf der Bank sitzen. Der Thulbaer Spielertrainer baut nicht nur auf die eigene Stärke, sondern auch auf den Leistungsabfall der Gastgeber, die beim Doppelspieltag am vergangenen Wochenende nicht über zwei kümmerliche Unentschieden (1:1 in Bad Brückenau, 2:2 in Untererthal) hinauskamen. "Bei meiner Mannschaft ist die Luft irgendwie raus", konstatiert SV-Coach Werner Feder, "uns ist die Zielstrebigkeit nach vorne verloren gegangen." Ob dies nur an den verletzten Spielern Sergej Schmidt (Kreuzbandriss) und Ben Buhse liegt, wird sich spätestens bei diesem Spitzenspiel zeigen.
Auf einen Ausrutscher der Feder-Elf hofft man auch beim TSV Rannungen (2./53), der mit einem Erfolges beim VfL Spfr. Bad Neustadt (8./40) den Aufstiegsrelegationsplatz festigen würde. Doch die Schützlinge von Thomas Gerhardt arbeiteten sich zuletzt ins gesicherte Mittelfeld ab. "Das war einer der stärksten Gegner in dieser Runde", berichtete Thulbas Pressesprecher Christoph Adrio am vergangenen Wochenende. Die Kurstädter bauen insbesondere auf die Schusskünste des von etlichen Vereinen umworbenen Maximilian Mosandl, im Angriff präsentiert sich Marek Buchowski als Schlitzohr. Der Tabellenzweite ist jedenfalls vor dem Auftritt "In den Hofwiesen" gewarnt, das Hinspiel gewann man nur knapp mit 2:1. Da die Gerhardt-Elf gerettet und so frei aufspielen kann, dürften sich für Benjamin Kaufmann und seine Mitspieler die für ihr Konterspiel benötigten Freiräume ergeben.
Ein Landkreisderby, das ganz im Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt steht, wird auf der Sulzthaler Höhe angepfiffen. "Nach der bitteren Niederlage gegen die Garitzer, wo wir insgesamt keine berauschende Leistung zeigten, würde ein weiterer Misserfolg wohl den Absturz in die Kreisklasse bedeuten", gibt sich Stephan Penquitt, Coach des VfR Sulzthal (15./18), keinen Illusionen hin. Sein Team leidet weiter unter nicht kompensierbaren Personalproblemen, vor acht Tagen hat sich nun auch noch Maximilian Kirschner das Kreuzband gerissen. Gegen den FC Untererthal (10./30), der sich von den direkten Abstiegsplätzen entfernt hat, werden die Trauben jedenfalls hoch hängen. "Unsere Deckung muss bei den zu erwartenden langen Schlägen der Hammer-Elf stellungssicher agieren", so Penquitts Forderung. Sein Kollege Michael Hammer spricht ebenfalls von einem Schlüsselspiel, ein Erfolg wäre Gold wert. Die Grün-Weißen befanden sich zuletzt im Höhenflug, das Duo Lukas Tartler und Andreas Ermisch erwies sich als torgefährlich. Das Hinspiel gewannen die Viktorianer, die im Gegensatz zur Heimelf ausgeruht in die Partie gehen können, mit 3:2.
Weiter in Gefahr
Der Kräfteverschleiß wird auch beim SV Garitz (13./23) ein Thema sein vor dem Gastspiel beim TSV Nordheim/Rhön (12./27). Trotzdem müssen die Schützlinge von Andrzej Sadowski weiter verlässlich punkten. Im Falle einer Niederlage steigt wieder die Gefahr des direkten Abstieges. Die kampfstarken Nordheimer werden ihr Heil wie immer in langen Schlägen suchen, auf dem engen Geläuf ist dies seit Jahren ein probates Mittel, vor allem, wenn man damit Spielertrainer Johannes Fischer in Position bringt.
Das Abstiegsgespenst geistert auch beim FC Bad Brückenau (14./22), vertreiben kann man es fürs Erste nur, wenn man im Hans-Pfister-Sportpark den FC Eibstadt (9./32) bezwingt. Doch die Kurstädter waren trotz ordentlicher Leistungen an den vergangenen drei Spieltagen, in denen man sich mit den ersten Drei der Tabelle duellierte, nicht vom Glück verfolgt. "Unsere Chancenverwertung muss einfach besser werden", so Philipp Jakobsche. Gleichzeitig muss aber auch die Deckung Zugriff finden, gerade den Eibstädter Torjäger Daniel Fürst gilt es auszuschalten. Die Wiederholung des 3:2-Hinspielerfolges käme den Rot-Weißen gerade recht.
Das Spiel vom Donnerstag
VfR Sulzthal - SV Garitz 2:3 (0:1). Tore: 0:1 Björn Schlereth (12.), 1:1 Tim Eckert (49., Foulelfmeter), 1:2 Björn Schlereth (56.), 2:2 Tim Eckert (67.), 2:3 Konstantin Papadopoulos (78.).
Gelb-Rot: Andrzej Sadowski (92., Garitz).
Die Garitzer haben mit diesem Sieg den vor dem Anpfiff erhofften Strohhalm im Abstiegskampf ergriffen und sich erst einmal auf den Relegationsplatz gehievt. Auf diesen haben die Schützlinge von Stephan Penquitt nun schon einen Rückstand von vier Punkten. "Diesen zu erreichen wird mit solchen Leistungen schwer, gegen Untererthal ist nun ein Sieg Pflicht", sagte ein enttäuschter VfR-Coach.
Die Sadowski-Elf wirkte schon in der ersten Halbzeit zielstrebiger. Als Björn Schlereth das Leder aus der Drehung von der Strafraumgrenze aus unter die Latte hämmerte, war die Führung nicht unverdient. Die Gastgeber bemühten sich zwar bis zum Seitenwechsel um den Ausgleich, doch außer bei einem verzogenen Flachschuss von Lorenz Halbig (32.) geriet das von Philipp Werner gehütete Tor kaum in Gefahr. Dafür hätte es kurz vor der Pause zweimal im Sulzler Kasten einschlagen können, doch Julian Thomas scheiterte an Keeper Felix Neder und ein von Schlereth abgefälschter Sadowski-Freistoß touchierte den Außenpfosten.
Ganz genau gezielt
Die Platzherren kamen sichtlich engagierter aus der Kabine, nach einem Zweikampf zwischen Andrzej Sadowski und Alexander Unsleber deutete Schiedsrichter Manfred Schäfer (RSV Wollbach) auf den Punkt. Tim Eckert verwandelte und raufte sich kurz darauf die Haare, als er Unsleber bediente, der die Kugel aber freistehend über den Winkel setzte. Dies machte auf der Gegenseite der kopfballstarke Schlereth besser, der nach Freistoßflanke seines Trainers die Kugel in den Winkel platzierte.
Doch die Führung der Grün-Weißen war zehn Minuten später schon wieder Geschichte, nachdem Halbig erst Stefan Glöckler überlaufen und dann maßgerecht für Tim Eckert aufgelegt hatte. Die Partie wurde nun hektischer, der zu Beginn des zweiten Durchgangs eingewechselte Konstantin Papadopoulos entschied sie, als er einen Schlereth-Pass aufnahm und ins lange Eck einschoss. "Meines Erachtens war unser Sieg nicht unverdient, ich hoffe, wir haben nicht allzu viele Körner gelassen, denn auch in Nordheim wird es nur über Kampf gehen", so Andrzej Sadowski.