Rund 750 Sportler sorgen für eine prickelnde Atmosphäre beim Wald- und Naturlauf des TSV Rannungen. Michael Wetteskind von der DJK Schweinfurt gewinnt den Halbmarathon. Viele Helfer garantieren eine Top-Organisation.
Beim Wald- und Naturlauf "Rund um Rannungen", der wiederum zur Laufserie des Rhön-Grabfeld-Cup zählt, waren es vor allem Läufer und Läuferinnen aus der Schweinfurter Gegend, die sich ganz vorne platzierten. Michael Wetteskind von der DJK Schweinfurt gewann den Halbmarathon bei den Männern vor Markus Enders vom SV Frankenheim, während sich bei den Damen überraschend Susanne Fleck (Laufteam Fresenius Medical Care) vor Dagmar Fischer vom TSV Bad Königshofen durchsetzte.
Über die Mitteldistanz von zehn Kilometern siegten Maximilian Kolesch vom TV Ochsenfurt und Eva Baunach von der DJK Schweinfurt. Der Wald- und Naturlauf lockte rund 750 Sportler trotz der ungünstigen Wetterprognose nach Rannungen. Perfekt organisiert von der Laufgruppe des TSV Rannungen und rund 150 Helfern. "Ohne den Einsatz der örtlichen freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuz wäre eine solche Veranstaltung aber gar nicht denkbar", sagt Tobias Wegner von Org-Team. "Nur dadurch sind wir in der Lage, den Sportlern einen Rundkurs über 21,1 Kilometer zu bieten."
Pakt mit Petrus Stadionsprecher Klaus Hudert aus Schweinfurt erinnerte Landrat Thomas Bold an die Pflichten eines Schirmherrn. "Sie sind dafür verantwortlich, dass der Regen verschwindet." Tatsächlich zeigte sich pünktlich zum Start der Hauptläufe mit einer schier endlosen Läuferkarawane sogar mal kurz die Sonne. "Das liegt daran, dass die Rannunger stets ihre Teller leer essen und all ihre Sünden gebeichtet haben", wusste Klaus Hudert. In Abwesenheit von Manuel Stöckert (TSV Ostheim), der vor Kurzem Deutscher Polizeimeister über 10.000 Meter (29:53 Minuten!) wurde und nun eine Pause einlegte, begann der Wettkampf flott. "Wir sind die 2000 Meter in 6:20 Minuten angelaufen, das habe ich später büßen müssen", berichtet Felix Helm vom TSV Ostheim, der früh übersäuerte und am Ende Siebter über die zehn Kilometer wurde. Ganz vorne lief der 21-Jährige Maximilian Kolesch vom TSV Ochsenfurt in starken 35:03 Minuten ins Ziel, gefolgt vom 37-Jährigen Dauerbrenner Carsten Schmitt (LG Haßberge) aus Güntersleben.
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Eva Baunach von der DJK Schweinfurt war über die zehn Kilometer eine Klasse für sich. Wieder einmal. "Ja, ich habe bereits 2006 und 2007 sowie 2009 und 2010 gewonnen", erinnert sie sich. Die Jahre davor, dazwischen und danach war sie schwanger, im Vorjahr wurde sie Dritte. Jetzt lief sie leichtfüßig wie eh und je in glänzenden 42:37 Minuten zum erneuten Sieg. Für ihre Verhältnisse flott unterwegs war auch die Gesamtzweite Simona Greier vom TSV Ostheim. Sie, die ihre Stärke bei viel kürzeren Bahnläufen hat, kam auf starke 44:31 Minuten. Katharina Ebeling aus Nüdlingen, die Siegerin beim diesjährigen Bad Kissinger Rakoczylauf, wurde Dritte.
Während sich die Teilnehmer über zehn Kilometer im Zieleinlauf feiern ließen, bogen die Halbmarathon-Läufer am Sportgelände in die zweite Streckenhälfte ab. Da schon überraschend in Führung lag Michael Wetteskind von der DJK Schweinfurt, der im letzten Jahr bereits in Rannungen brillierte. Damals allerdings über die zehn Kilometer. "Ich habe unterwegs gemerkt, dass ich gut drauf bin und hab einfach mein Rennen gemacht", sagte der 27-jährige Physiotherapeut, der den schweren Halbmarathon in guten 1:21:05 Stunden bewältigte. Marcus Enders, der amtierende unterfränkische Marathon-Meister vom SV Frankenheim, wurde in 1:25:23 Zweiter. Stark unterwegs war Stefan Knaier von der DJK Salz, der in 1:27:00 Minuten Gesamt-Dritter wurde.
Vorjahressiegerin Ellen Enders kam bei den Frauen im Halbmarathon auf Rang drei und enttäuschte in 1:35:57 Stunden keineswegs. Vor ihr auf Gesamtrang zwei lief Dagmar Fischer vom TSV Bad Königshofen ein starkes Rennen. In beeindruckenden 1:31:34 Stunden sicherte sich aber überraschend Susanne Fleck vom Laufteam Fresenius Medical Care den Tagessieg. Die Technische Zeichnerin aus Grafenrheinfeld hatte schon bei Halbzeit einen satten Vorsprung herausgelaufen. Leichtfüßig und mit guter Lauftechnik unterwegs, musste sie am Ende lediglich dreizehn Herren den Vortritt lassen.
Auf den Körper gehört "Ich hatte mir für den Lauf keine Ziele gesetzt, merkte aber unterwegs, dass es ganz gut läuft", berichtet die 47-Jährige, die während des Laufs auf den üblichen Pulsmesser verzichtet. "Ich höre da lieber auf meinen Körper." Begonnen hat sie vor zehn Jahren mit dem Laufsport. "Ich spielte Tennis und wollte was für die Ausdauer tun. Dabei entdeckte ich die Leidenschaft fürs Laufen, die nach wie vor ungebrochen ist." An irgendwelchen Seniorenmeisterschaften hat sie bisher noch nicht teilgenommen. "Das reizt mich nicht so sehr", sagt sie, die ja noch locker bei den "Jüngeren" mithält. "Allerdings im nächsten Jahr könnte ich da eine Ausnahme machen, wenn in Schweinfurt die Bayerischen Meisterschaften im Halbmarathon stattfinden." Bis dahin wird Susanne Fleck weiterhin fünf bis sieben Trainingseinheiten in der Woche absolvieren.
Flott waren die Rannunger auch in der Auswertung, und so konnte zeitnah nach Wettkampf ende bereits die Siegerehrung durchgeführt werden. Preise hatten die Organisatoren aber nicht nur für die Besten parat, sondern jeder Sportler durfte sich dank Sponsoren-Unterstützung über ein Geschenk freuen.
Auch der Nachwuchs präsentierte sich in Rannungen von seiner besten Seite. In der Altersklasse U-16 war einmal mehr Maja Betz vom TSV Ostheim eine Klasse für sich. Die mehrmalige Bayerische Schülermeisterin lief die fünf Kilometer im Gelände in 19:37 Minuten. Vorjahressiegerin Jana Vollert von der TG Schweinfurt stand da kaum nach. Sie war in 20:42 Minuten in diesem Jahr die Beste in der Altersklasse U-14 über fünf Kilometer. Ihr Bruder Benno lief die zwei Kilometer am schnellsten und Mutter Elke siegte beim "Familienfest" im Halbmarathon der Altersklasse W-40. Das beste Mädchen über zwei Kilometer war Linda Zimmermann vom TV Zeil, die auf ihrer Runde lediglich 7:56 Minuten benötigte.
In der männlichen Altersklasse U-16 sorgte ein Newcomer aus Salz für Aufsehen, den kaum einer kannte. Kein Wunder, denn Felix Krämer ist Biathlet und trainiert meistens am Leistungsstützpunkt in Oberhof. Der 15-jährige Schüler des Neuschter Rhön-Gymnasiums bewältigte die fünf Kilometer in Rannungen in sehr guten 18:24 Minuten. "Drei Mal in der Woche bin ich in Oberhof und genau so oft trainiere ich nach den Plänen von Herbert Wiegand daheim", berichtet Felix Krämer, der erst vor eineinhalb Jahren mit dem Biathlon begonnen hat und in diesem Jahr immerhin Fünfter bei den Thüringer Meisterschaften wurde. "Um aber in den Biathlon-Kader zu gelangen, bin ich schon zu alt", erklärt der Wintersportler, der daher plant, sich in der kommenden Saison vermehrt auf den reinen Langlaufsport zu konzentrieren und dann auch zu einem Rhöner Wintersportverein wechseln will. "Da habe ich dann kürzere Wege zum Training und die Loipen in der Rhön sich im Vergleich zu Oberhof gewiss nicht schlechter", freut er sich auf die neue Herausforderung.
In der Altersklasse M-14 gab sich Seriensieger Stefan Köberlein vom TSV Hollstadt keine Blöße und lief in schnellen 20:56 Minuten als Erster durchs Ziel. Mit viel Begeisterung absolvierten die Bambinis in Rannungen ihre Rasenrunde. Auch eine stattliche Anzahl von Walkingsportler war beim Familienfest in Rannungen wieder an den Start gegangen.
Ergebnisse finden sich im Internet.