Anja Weigand-Hartmann leitet seit Beginn des Schuljahrs die Sinnberg-Grundschule. Vom Erweiterungsbau bis zur Sprengeländerung: Es stehen viele Aufgaben für die neue Rektorin an. Dieses Jahr rollen schon die Bagger.
Anja Weigand-Hartmann hat sich als neue Rektorin der Sinnberg-Grundschule um viele Aufgaben zu kümmern. Da sind die 40 Mitarbeiter, die sie führen muss. Klassen müssen eingeteilt und Stundenpläne erstellt werden. Die Schulleiterin entscheidet, wo die Schule wie viel Geld ausgibt, sie plant, wie die Schule sich entwickeln soll. Sie muss Beurteilungen erstellen, sich um Administratives kümmern und den Kontakt halten zu Eltern, Elternbeirat, Förderverein, Schulamt, Stadt, Kindergärten und benachbarten Schulen. Und zu all diesen Aufgaben kommen die rund 365 Schüler dazu, denen die Lehrer gerecht werden wollen. 60 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund, 27 Nationalitäten sind vertreten. "Unsere Schule ist bunt. Alle unter einen Hut zu kriegen, fordert viel Flexibilität und Toleranz", sagt Weigand-Hartmann. Das Kollegium leiste täglich hervorragende pädagogische Arbeit.
Bauprojekt im ersten Schuljahr
Seit Beginn des Schuljahres leitet sie die Grundschule. Am Freitag wurde sie offiziell mit einer Feierstunde in das Amt eingeführt. "Es ist eine riesige Schule. Für solche Aufgaben brauchen wir engagierte und führungsstarke Kollegen", lobt Schulamtsdirektorin Cornelia Krodel.
Die Aubstädterin folgt auf Karl-Heinz Deublein, der die Einrichtung überraschend vor einem Jahr verlassen hatte und ans Schulamt nach Schweinfurt gewechselt ist. Sie schließt nach einem dreiviertel Jahr die Lücke, die in einer für die Schule wichtigen Zeit entstanden war. "Du hast eine neue Herausforderung gesucht und ich denke, die hast du hier gefunden", sagt Konrektorin Sabine Oschmann-Hockgeiger.
Die Sinnberg-Grundschule ist schon jetzt zu klein für das Schüleraufkommen. Und: letzteres soll nach den aktuellen Prognosen in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Einzelne Klassen sind bereits seit einigen Jahren in der Außenstelle am Geschwister-Scholl-Platz untergebracht. Zudem werden Kinder in zwei mobilen Klassencontainern auf dem Schulgelände unterrichtet.
Um die Platznot in den Griff zu bekommen, sieht die Stadt eine Änderung des Schulsprengels vor. Kinder aus dem Einzugsbereich der Sinnberg-Grundschule sollen ab dem Schuljahr 2021/22 der Henneberg-Grundschule in Garitz zugeordnet werden. Außerdem wird die Sinnberg-Schule erweitert. Die Arbeiten für den 3,6 Millionen teuren Anbau sollen im Lauf des Jahres starten. "Die baulichen Veränderungen werden uns vor Herausforderungen stellen", meint Weigand-Hartmann. In Kürze sind vorbereitende Baumfällarbeiten angedacht. Für die Schulleiterin beginnen bereits jetzt die Überlegungen und Absprachen mit der Stadt, wie die Bauarbeiten und Unterricht möglichst störungsfrei für die Schüler organisiert werden. "Zum Beispiel, dass lärmintensive Arbeiten in den Ferien stattfinden", sagt sie.
Einen exakten Termin für den Baubeginn kann die Verwaltung derzeit noch nicht nennen. "Wir sind in der Gebäudeplanung und befinden uns in Abstimmung mit der Regierung", berichtet der Geschäftsleitende Beamte im Rathaus, Gerhard Schneider. Die Stadt rechnet mit 2,2 Millionen Euro an Zuschüssen von der Regierung. Sobald der Förderbescheid vorliegt, beziehungsweise Würzburg einem vorzeitigen Baubeginn zustimmt, könne die Stadt in einem nächsten Schritt die Arbeiten ausschreiben und die Aufträge vergeben.
Bei dem Anbau drängt der Zeitplan - nicht nur weil es darum geht, etwas gegen die weiter steigende Platznot zu unternehmen, sondern auch aus finanzieller Sicht. Aus förderrechtlichen Gründen, "muss die Baumaßnahme bis Ende 2022 abgerechnet sein", erklärt Schneider. Das heißt, für die Bauarbeiten bis zur Fertigstellung hat die Stadt einen Zeitrahmen von knapp zwei Jahren.