Sie sind tags und nachts zur Stelle

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Durch die Straßen des Orts führte der Festzug zum Totengedenken auf den Friedhof. Fotos: Gerd Schaar
Durch die Straßen des Orts führte der Festzug zum Totengedenken auf den Friedhof. Fotos: Gerd Schaar
Eine staatliche Ehrung für ihr langjähriges Engagement erhielten Dieter Stöhling und Ludwig Büttner (von links).
Eine staatliche Ehrung für ihr langjähriges Engagement erhielten Dieter Stöhling und Ludwig Büttner (von links).
 

Die Feuerwehr Wirmsthal feierte an Himmelfahrt ihr 140-jähriges Bestehen.

Ludwig Büttner kann sich noch gut erinnern, wie er zu den Floriansjüngern gekommen ist. "Damals war es üblich, mit 18 Jahren der Feuerwehr beizutreten", erzählt er. Das ist nun schon 40 Jahre her, weshalb er zum Jubiläum der Wehr auch für sein langjähriges Engagement geehrt wurde.
Schon sein Vater Kilian war Vorstand im Feuerwehrverein, jetzt bekleidet sein Sohn Matthias dieses Amt.
"Man wächst in die Gemeinschaft hinein - es hat mit auch Spaß gemacht", bekennt der Jubilar. Anderen zu helfen, sei für ihn eine Selbstverständlichkeit. "Das ist die Pflicht eines jeden Bürgers", bekräftigt Ludwig Büttner.
Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde auch Dieter Stöhling aus Euerdorf staatlich geehrt. Eine Vereinsehrung erhielt Valentin Bubb für 60-jährige Zugehörigkeit.
Zum Auftakt des Jubiläums gab es einen Festgottesdienst mit Fahnenweihe durch Pfarrvikar Sony. Danach setzte sich der Festzug zum Totengedenken auf den Friedhof in Bewegung. Kommandant Edgar Röder und Vorsitzender Matthias Büttner legten eine Blumenschale feierlich nieder. Im Anschluss wurde in der Gerätehalle von Karl-Heinz Grimm neben dem Feuerwehrhaus gefeiert. Für den musikalischen Rahmen sorgten die "Kesselfleisch-Band" aus Euerdorf und die Sänger des Wirmsthaler Rentnerclubs.

Großes Lob vom Landrat

"Wenn die Sirene geht, dann sind die Feuerwehrleute 365 Tage tags und nachts zur Stelle", würdigte Landrat Thomas Bold (CSU) den Ehrendienst. "Der Stundenlohn beträgt null Euro", dankte Bold den Wirmsthalern und allen anderen rund 5000 Floriansjüngern im Landkreis.
Hochachtung vor Solidarität, Verlässlichkeit und Hilfeleistungen der Feuerwehr zollte Bürgermeister Reinhard Hallhuber (CSU/FWG). "Wirmsthal bekommt spätestens im kommenden Jahr ein neues Löschfahrzeug", versicherte Hallhuber.
Solche Feste seien lokale Fixpunkte für die Wehr, wies Kreisbrandrat Benno Metz auch auf die Bedeutung des Florianstages hin. Er dankte den Feuerwehrleuten für die ständige Bereitschaft zu Übungen und Einsätzen. Sie schützten die Bürger vor vor Schaden oder gar Tod.
"Schön, dass es Euch gibt. Ihr seid ein großer und wichtiger Teil in unserer kleinen Dorfgemeinschaft", gratulierte Andrea Herterich, Vorsitzende des Sportvereins. Grüße kamen auch von Weinprinzessin Marlene Büttner.

Alte Spritze funktioniert noch

Vorsitzender Matthias Büttner ging auf die Historie ein: "Vor 140 Jahren haben sich 20 Männer zusammengetan und diese Freiwillige Feuerwehr gegründet." Erster Kommandant war Johann Büttner, sein Stellvertreter Georg Herterich. Lehrer Andreas Simon fungierte als Schriftführer.
Die erste Druckspritze, Baujahr 1867, funktioniert noch heute, wie die Kinder erfreut feststellten. "Damals war es Brauch, dass frisch vermählte Ehemänner einen Feuerschutzbeitrag in Form eines Wassereimers aus Segeltuch leisten mussten", berichtete Büttner. Von diesen Eimern gibt es heute noch einige Exemplare. Erste Uniformen, Schutzhelme und eine Daug-Druckspritze wurden 1893 angeschafft.
Mit der zentralen Wasserversorgung ab 1954 verbesserten sich die Bedingungen der Brandbekämpfung. Eine Tragkraftspritze samt Anhänger kam 1962 hinzu. Die Sirene wurde 1971 installiert, das Gerätehaus 1973 unter Bürgermeister Kilian Büttner errichtet. Zur 100-Jahr-Feier erhielt die Wehr auch eine neue Fahne. Das Löschfahrzeug LF8 kam 1998, eine neue Tragkraftspritze 2004.