Im Mai öffnen die Freibäder wieder. Bei den aktuell hohen Energiekosten müssen sich Schwimmbad-Betreiber fragen, welche Wassertemperatur sie ihren Besuchern anbieten können.
Das Heizen von Schwimmbecken kostet viel Energie und derzeit aufgrund der hohen Gaspreise entsprechend viel Geld. Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen geht in ihrem Leitfaden "Schwimmbäder in der Energiekrise" von Mitte April davon aus, dass entweder Energie fast überhaupt nicht zur Verfügung stehe oder im Verlauf dieses Jahres massiv eingespart werden müsse.
Zwei Szenarien werden beschrieben: Entweder würden Schwimmbäder nicht als kritische Infrastruktur betrachtet und müssten "vom Netz gehen". Oder: Die Energie für Schwimmbäder würde deutlich reduziert, etwa indem die Wassertemperaturen abgesenkt würden.
Eine Absenkung (ursprünglich 26 bis 28 °C) um zwei Grad bewirke etwa, dass der Energieverbrauch bis zu 25 Prozent gesenkt werden könne. Die Senkung wirke sich entscheidend auf die Verdunstung an der Wasseroberfläche aus, die der größte "Energiefresser" in einem Hallenbad sei.
Ein besonders kritischer Punkt seien Ganzjahres-Außenbecken, die einen Energiebedarf bis zu 2000 W/m² Wasserfläche hätten. Das sei etwa hundertmal mehr als zur Beheizung eines gut gedämmten Wohngebäudes je Quadratmeter erforderlich sei.
Terrassenschwimmbad
Im Landkreis bleiben die Wassertemperaturen der Bäder dennoch wie sonst auch. Die Stadt Bad Kissingen erwärmt das Wasser im Terrassenschwimmbad auf die gewohnten 24 Grad. Im Vergleich mit anderen Bädern sei diese bereits eher im unteren mittleren Bereich anzusehen.
"Wir werden die Wassertemperatur deswegen nicht weiter absenken. Denn dann besteht die Gefahr, dass am Ende niemand mehr ins Wasser geht, weil es schlicht zu kalt ist", teilt Pressesprecher Mario Selzer mit. Im Jahr 2024 will die Stadt das Bad energetisch sanieren. Die Öffnung des Terrassenschwimmbads sei für Mitte bis Ende Mai vorgesehen, ein genauer Termin werde bekannt gegeben.
Auch die Thermen bleiben warm
Für die KissSalis-Therme teilt Betriebsleiter Richard Pucher mit, eine Absenkung der Wassertemperaturen sei derzeit nicht geplant. "Schon immer haben wir versucht, den Betrieb möglichst ökologisch und mit geringem Energieverbrauch zu bewerkstelligen." Das Wasser der beiden Außenbecken würde über Nacht in den Keller abgesenkt, um Energie zu sparen. Außerdem nutze die Therme Wärmetauscher und optimiere die Temperaturen je nach Jahreszeit.