"Nehmen wir an: Mama und Papa sind in ihren 30er oder 40er Jahren und sie wollen in dem Haus noch dreißig Jahre leben. Dann lohnt es sich, in eine Sanierung zu investieren. Aber für einen Rentner, der 80 Jahre ist und dann noch sein Haus sanieren soll, für den amortisieren sich die Kosten in seiner restlichen Lebenszeit nicht mehr."
Dämmmaßnahmen, erneuerbare Energien
Um bei einem Gebäude die Energiekosten zu senken, sollten zwei Faktoren berücksichtigt werden: "Das eine ist die Energieeinsparung durch Dämmmaßnahmen, das andere der Einsatz von erneuerbaren Energien."
Wärmepumpe einbauen
Wärmepumpen gelten als die klimafreundliche Heizung der Zukunft. Sie nutzen als Wärmequelle beispielsweise die Erde. Wer auf eine Wärmepumpe umsteigen will, muss einplanen, dass das Gebäude dazu bestimmte energietechnische Voraussetzungen erfüllen muss.
Vorlauftemperatur
"Bei einer hohen Vorlauftemperatur kann man keine Wärmepumpen einsetzen", macht Volker Stockinger deutlich. Als Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur, auf die in einem Heizungssystem der Wärmeträger, also meist das Heizwasser, erwärmt wird, bevor es beim eigentlichen Heizkörper ankommt. Ältere Heizsysteme benötigen eine höhere Vorlauftemperatur und haben damit einen höheren Energieaufwand.
Niedertemperatur-ready machen
Eine Wärmepumpe funktioniere gut, wenn die Vorlauftemperatur des Heizwassers in den Heizkörpern oder in der Fußbodenheizung möglichst niedrig sei, sagt Volker Stockinger. Das Stichwort lautet "niedertemperatur-ready".
Der erste Schritt sei daher, niedrige Vorlauftemperaturen zu erreichen und im zweiten Schritt eine Wärmequelle einzusetzen. Das müsse man bei den Investitionskosten beachten. "Wenn man den Fußboden rausreißt und für die Fußbodenheizung hohe Investitionskosten auf sich nimmt, um dann ein paar tausend Euro zu sparen, amortisiert sich das nicht."
Wenn man einen Heizkörper austausche, kann man einen doppelten Effekt erreichen. Man verbraucht weniger Energie und kommt in die Lage, erneuerbare Energien zu verwenden.
Sanieren oder abreißen?
Manche Menschen stehen vor der Frage: Sanieren oder abreißen? "Wenn ich ein Gebäude abreiße und neu baue ist es insgesamt immer teurer, als wenn ich es nur energetisch saniere", sagt Stockinger. Vorausgesetzt man konzentriere sich auf die Einsparung von Energie und ändere nicht die Grundrisse, die Statik oder baue noch weitere Gebäudeteile dazu.
"Für die eingesetzten Materialien in einem Haus wurde bereits sehr viel Energie eingesetzt." Aus gesamtenergetischer Sicht verschwende man diese Energie, wenn man ein altes Haus für ein neues gleichgroßes abreißt.