An der Fränkischen Saale und ihren Nebenflüssen im Landkreis herrscht Entspannung. Allerdings steigt das Wasser weiter.
Die gute Nachricht vorweg: Der Dauerregen hört heute, am Donnerstag, auf. Das zumindest sagt Frank Pilhofer vom Wasserwirtschaftsamt
Bad Kissingen. Dort ist der Bauingenieur für den sogenannten Hochwassernachrichtendienst zuständig. Heißt: Er weiß, wo welcher Fluss der Region Hochwasser führt. Für den Landkreis Bad Kissingen gibt er Entwarnung.
Pilhofer rechnet damit, dass die Hochwasser-Meldestufe 1 der Fränkischen Saale hier gar nicht erst erreicht wird. Diese wird an der Messstelle Regentenbau bei einem Wasserstand von 2,50 Meter ausgelöst, am Golfplatz bei 2,70 Meter und in Wolfsmünster bei Hammelburg bei 3,30 Meter. Gestern Nachmittag liegt der Pegel der Saale am Regentenbau bei 1,93 Meter. "Der Scheitelpunkt wird am Donnerstag erreicht", sagt der Fachmann. Durch Wasser, dass aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld kommt.
Hochwasser in Bad Königshofen
Dort, am Oberlauf der Fränkischen Saale, herrschen am Mittwoch ganz andere Verhältnisse als in Bad Kissingen. In Bad Königshofen erreicht der Fluss bereits am Dienstagabend die Meldestufe 1, denn das Wasser hatte die Zwei-Meter-Marke überschritten. Bis zum Mittwochnachmittag wird ein Pegel von 2,31 Meter gemessen.
Auch an einigen Nebenflüssen, an Brend, Milz und Streu, besteht Hochwasseralarm. Im Landkreis Bad Kissingen hingegen führen die Nebenflüsse, Thulba, Sinn und Lauer, mehr Wasser als sonst, aber für Hochwasser Stufe 1 reicht es nicht aus. Lediglich Michael Karg, Feuerwehrkommandant in Bad Brückenau, rechnet damit, dass die Sinn stellenweise über die Ufer tritt. "Eventuell sind dann zwischen Römershag, vorbei am Schulzentrum bis hinunter zur Edeka ein paar Wege überschwemmt." Auch er sieht keinen Grund zur Panik.
Unkrautjäten geht leichter
Als unangenehm bezeichnen viele Leute den Dauerregen, der am Mittwoch über Bad Kissingen niederprasselt. Doch die meisten arrangieren sich damit - gut verpackt in Regenschutzjacken. Im Kurgarten jätet Andrea Holzheimer von der Kurgärtnerei Unkraut. "Das geht bei Regen viel besser als sonst", sagt sie. Nur die Steinmetze am Luitpoldbad kämpfen - mit dem rutschigen Boden. Selbst Gästeführerin Silke Riedel kommt mit dem Nass von oben gut zurecht. "Da besuchen wir halt die Kursäle und die Wandelhalle", verrät sie ihre trockenen Sehenswürdigkeiten. "Außerdem werden doch viele Alternativen geboten", schwärmt Elisabeth Settelmaier, eine Urlauberin aus Köln."Heute Vormittag waren wir im Kurkonzert, heute Nachmittag gehe ich zur Modenschau", sagt sie.
Wie wird das Wetter am Wochenende? "Besser, am Freitag und Samstag sogar richtig schön", prognostiziert Hochwasserfachmann Pilhofer. Gut für das Rakoczy-Fest, denn: Ab einem Wasserstand von 2,60 Metern müssten die Veranstalter beispielsweise die Medienwiese sperren. "Acht bis zehn Stunden im Voraus wird eine Warnung ausgegeben", sagt Ines Hartmann, Sprecherin der Staatsbad GmbH. Die Wiese müsste dann geräumt werden. Aktuell sei das allerdings nicht zu erwarten.