Probe fürs Theater in Züntersbach

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Das Theater-Team gibt sich geheimniskrämerisch: Dani Müller (hinten, von links), Evi Thimm, Michael Hergenröther, Harald Stelzner, Hannelore Ditzel, Marion Breitenbach, Nicola Kretz und Tim Stelzner (vorne, von links), Susi Neumann und Lukas Henke. Foto: Benedikt Borst
Das Theater-Team gibt sich geheimniskrämerisch:  Dani Müller (hinten, von links), Evi Thimm, Michael Hergenröther, Harald Stelzner, Hannelore Ditzel, Marion Breitenbach, Nicola Kretz und Tim Stelzner  (vorne, von links), Susi Neumann und Lukas Henke.  Foto: Benedikt Borst
 
 

Im Sinntal laufen die Proben zu Hans Schimmels Komödie "Für die Familie kann man nichts" auf Hochtouren. Premiere ist am 24. November im Sportheim.

Für die Familie kann man nichts - für gutes Theater dagegen schon. "Mir ist es am liebsten, wenn die Leute nach drei Stunden mit Bauchschmerzen vor lauter Lachen rausgehen", beschreibt Harald Stelzner den perfekten Theaterabend. Der Leiter der Schauspielgruppe will den Besuchern kurzweilige Unterhaltung bie ten. "Es geht immer um ein bisschen Liebe, um ein bisschen Verwechslung und einer ist der Dödel", kennt er die richtige Rezeptur.
Am 24. November ist es wie der so weit, dann lichtet sich der Vorhang für die diesjährige Premierenvorstellung des Züntersbacher Ensembles. Diesmal hat es sich die schwarze Ko mödie "Für die Familie kann man nichts" von Hans Schimmel vorgenommen.

Das Stück handelt von den Schwierigkeiten, mit denen der verliebte Friedhelm Beierle kämpfen muss, als er versucht, die Angebetete seiner Familie vorzustellen. Mehr soll vorerst nicht verraten werden, meint Harald Stelzner. "Der Überraschungseffekt ist uns wichtig. Die Leute haben mittlerweile eine Erwartungshaltung und wir schauen daher, dass wir ihnen immer etwas anderes bieten", führt er aus.

Jedes Detail stimmt

Das fange bei der Stückauswahl an und gehe bis zum Bühnenbild und den Requisiten. Hier werde bis zuletzt an Details gefeilt. Besonders auf die Gestaltung der Bühne legt Stelzner Wert: "Es soll total echt wirken und Stimmung erzeugen." Von Jahr zu Jahr werde das Bühnenbild neu gestaltet, nie ein altes mehrmals verwendet. Friseursalon, Arztpraxis, Pfarrhaus oder schlichtes Wohnzimmer - Harald Stelzner hat vorher schon eine genaue Vorstellung davon, wie das Theater später hergerichtet werden soll. "Da lasse ich mir auch nur ungern hineinreden", merkt er selbstkritisch an.

Ansonsten sei die Inszenierung allerdings eine Gemeinschaftsleistung. Jeder bringe sich ein und gebe nützliche Hinweise, wie eine Szene wirkungsvoll umgesetzt werden könne. Das Theater in Züntersbach ist für Stelzner, der die Gruppe seit 2005 leitet, keine One-Man-Show. Die Stücke werden beispielsweise nach der Verteilung der Rollen ausgesucht. Möglichst gleichmäßig sollen die sein und keine herausragenden Einzelfiguren haben.

Aus dem Ort gewachsen

Etwa zehn Wochen vor der Premiere beginnen die Proben. "Weil wir den Endzeitdruck brauchen", meint er lächelnd. Dafür arbeite seine Truppe hochkonzentriert und -motiviert. Manchmal entwickelt sich, wie er schildert, aber auch eine eigene Dynamik. Dann werde schon einmal den ganzen Abend herumgealbert. "Wir versuchen eben, in einem Stück zu leben und nicht steril den Text abzuliefern", schätzt er den Spaß an der Schauspielerei.
Die gute Stimmung im Ensemble übertrage sich auf die Zuschauer, findet Stelzner. Und wenn die Leute mitziehen, sorge das wiederum für Begeisterung auf der Bühne. "Das nimmst du auf und das nimmst du mit", beschreibt er die Euphorie, die ihn während des Auftritts überwältigt. Grund genug, um nicht nur als Leiter und Regisseur im Hintergrund zu arbeiten, sondern selbst aktiv als Darsteller mitzuwirken.

Das Theater hat in Züntersbach Tradition und ist, wie es Stelzner ausdrückt, "etwas aus dem Ort Gewachsenes". 1968 wurde die Laienspielgruppe ins Leben gerufen und hat sich seitdem fest etabliert. Mittlerweile verfügt das Sportheim über eine professionelle Bühne sowie Lichtanlage. Die äußeren Voraussetzungen sind also bestens. Das wichtigste Kriterium für ei nen gelungenen Theater-Abend ist ebenfalls schon erfüllt. "Wir haben hier Heimvorteil."

Vorstellung Das Ensemble ist am Samstag, 24. November, um 15 Uhr und 19.30 Uhr im Sportheim der TSG zu erle ben. Zwei weitere Vorstellungen folgen am Freitag, 30. November, und am Samstag, 1. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr.

Story Die rabenschwarze Ko mödie von Hans Schimmel dreht sich um Friedhelm Beierle, der endlich seine Traumfrau gefunden hat. Das Problem: Sie kennt Friedhelms chaotische Familie noch nicht. Etwa den computerhackenden Bruder Willi, der schon mal vom Computer der Bundesregierung aus Rücktrittserklärungen verschickt. Oder Schwester Hermine, die auf ei nem Indientrip hängen geblieben ist und seitdem das Waschwasser scheut wie der Teufel das Weihwasser. Die Lage entwickelt im wahrsten Sinne des Wortes ein spezielles Eigen leben, als Bruder Willi einen un gewöhnlichen Job im Transportgewerbe annimmt und sein "Paket" in der Woh nung zwischenlagert.

Darsteller Michael Hergenröther, Susi Neumann, Harald Stelzner, Tim Stelzner, Nicola Kretz, Dani Müller, Evi Thimm, Marion Breitenbach, Lukas Henke und Manuel Ditzel.
Souffleuse: Hannelore Ditzel.
Maske: Jasmin Eilingsfeld.