Patricia Schießer (CSU) wäre gerne Bürgermeisterin geblieben. Jetzt meidet sie das Rathaus nach Möglichkeit.
Inzwischen kann Patricia Schießer lockerer über ihre Wahlniederlage am 15. März sprechen. Aber die Enttäuschung wirkt nach. So geht sie auf Abstand zur Gemeindepolitik. "Es war die richtige Entscheidung, das Gemeinderatsmandat nicht anzunehmen", bleibt sie auf Nachfrage auch fünf Wochen nach dem deutlichen Wahlausgang überzeugt.
Schlüssel übergeben
Seit Anfang April nimmt Patricia Schießer ihren restlichen Urlaub. "Der Zweite und Dritte Bürgermeister sind ja ganz rührig", beschreibt sie das aktuelle Wirken im Rathaus. Bei einem kurzen Gespräch habe sie ihrem Nachfolger Peter Bergel ihren Schlüssel für das Rathaus übergeben. Empfehlungen, wer künftig Zweiter oder Dritter Bürgermeister werden soll, gibt sie nicht ab.
Jetzt genießt Patricia Schießer erst einmal die Frühlingssonne. Besonders freut sie sich über den aktuellen Baufortschritt am Saalestrand. Für alle Generationen entsteht gerade ein Freizeitgelände mit Bootsanlegestelle, Grillplatz und Kneipp-Becken. Wie intensiv es dieses Jahr genutzt werden kann, ist noch offen. Wenn alles angewachsen ist, sei der Start in die Saison 2021 vielleicht umso erfreulicher.
"Wir wollen den Bürgern damit etwas zurückgeben", umschreibt Schießer die Bedeutung des Projektes. In den zurückliegenden Jahren habe man sich häufig eher nüchternen Pflichtaufgaben widmen müssen. Als ein Markenzeichen ihrer Amtszeit sieht es Schießer, dass sie sich mit Aufgaben befasst habe, die Jahrzehnte niemand angegangen sei. Als Beispiel nennt sie die Sanierung des Friedhofes, die in Kürze abgeschlossen wird.
Schwierig sei die Herrichtung der Straße Am Steinbruch samt Kanälen gewesen. Die Pläne für die Sanierung zweier weiterer Straßen im Umgriff lägen fix und fertig in der Schublade. Komplex sei auch die Reparatur der Bahnhofstraße ebenfalls mit Kanal gewesen.
43 neue Bauplätze geplant
Abgeschlossen worden ist in der Amtszeit Schießers auch der Grunderwerb für 43 Bauplätze in der Breet. "Damit sind wir für die Zukunft gewappnet", findet Schießer. Im Zuge des Projektes können auch die Häuser im Karwinkel endlich an die Kläranlage angeschlossen werden. Bisher gibt es dort nur Klärgruben.
Auf den Weg gebracht sind Arbeiten an der Trinkwasserquelle, durch die ab 2021 Wasserverluste eingedämmt werden sollen. Auch eine Machbarkeitsstudie über die Lösung der Abwasserproblematik zusammen mit Ramsthal und Sulzthal sei auf dem Weg. Was sie den Wahlsieg gekostet habe, ist der Rathausneubau im Ortskern, denkt Schießer. Erst in einigen Jahren werde man den Wert des Vorhabens für die Aufwertung des Ortskerns erkennen, findet sie. Das alte Rathaus aus den frühen 1960er Jahren habe schon lange keine gute Substanz mehr.