Bestandteil ist dabei neben Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit auch das Thema Technik. So sollen der Einsatz technischer Geräte und die Vernetzung mit digitalen Angeboten erprobt werden. Zum Beispiel sollen Besucherzählgeräte Daten für digitale Angebote liefern, über die Ausflugsziele bereits von Zuhause aus erkundet werden können.
Auch Beschilderung und Besucherinfrastruktur sollen verbessert werden. Bei konkreten Maßnahmen für Wegeführung oder Wegeleitsysteme verweist man im Ministerium auf die jeweils individuelle Situation vor Ort.
Geld für Wegemarkierungen und Infotafeln
Im Biosphärenreservat Rhön sei die Beschilderung und Markierung von Wegen sowie die Ausstattung mit Infotafeln Aufgabe des Naturparks Bayerische Rhön. Im vergangenen Jahr seien dafür 145.000 Euro an den Naturpark Rhön geflossen.
Als weiteren entscheidenden Faktor sieht man Gebietsbetreuer, Biosphärenreservats- oder Naturpark-Ranger sowie Naturschutzwächter. Hier sei "flankierend eine Struktur geschaffen worden, die den Vollzugsbehörden im Bereich der Besucherlenkung und -information unterstützend zur Seite steht", so der Sprecher des Ministeriums. Eine entscheidende Rolle hätten die Gebietsbetreuer als wichtige Ansprechpartner vor Ort und Vermittler bei Konflikten zwischen Freizeitnutzern, Eigentümern und Naturschutz.
Ziel 60 Rangerstellen
Seit Ende 2018 fördere das Umweltministerium zudem Naturpark-Ranger. Aktuell seien mehr als 40 Ranger unterwegs, Ziel seien 60 Rangerstellen. Im Naturpark Bayerische Rhön sind zurzeit zwei Ranger angestellt. Eine dritte Rangerstelle wird voraussichtlich im Sommer 2021 besetzt, heißt es aus dem Umweltministerium weiter. Naturpark-Ranger sollen in erster Linie in Verständnis für die Bedürfnisse der Natur und deren Schutz schaffen. In Fällen, in denen ein Verstoß gegen geltendes Recht vorliegt, könnten die Ranger Unterstützung durch "hoheitsbefugte Personen, wie etwa die Polizei oder die Naturschutzwacht, anfordern".
Keine generelle Gefährdung erwartet
Die Gefahr, dass in die Millionen gehende Förderung über den Vertragsnaturschutz in der Rhön wegen der Folgen des Overtourism wegfällt, sieht man im Umweltministerium nicht. Eine generelle Gefährdung der Schutzzwecke der Naturschutzverordnung durch ein hohes Besucheraufkommen sei nicht zu erwarten, heißt es auf die entsprechende Frage.
Beim Thema Digital-Ranger verweist man im Ministerium auf die Unteren Naturschutzbehörden. Die habe man gebeten, Outdoor-Portale auf ungeeignete Wege hinzuweisen, die dort beworben werden, und deren Löschung zu erreichen, so der Sprecher des Umweltministers.
Im Rahmen Naturerlebnis-Baukastens soll auch der Einsatz von Digital-Rangern, die Besucherinformation und Besucherlenkung über Online-Plattformen und Soziale Medien betreiben, ausgebaut werden.
Thomas Pfeuffer