Wie soll man Probleme durch den Massentourismus in der Rhön angehen? Wer ist für eine bessere Beschilderung zuständig? Und sind wegen der Schäden, die Besucher in Schutzgebieten anrichten, Fördermittel gefährdet? Diese Fragen stellt man sich nicht nur in der Rhön. Das Thema "Overtourism" (Entwicklung im Tourismus, die das Entstehen von offen zutage tretenden Konflikten zwischen Einheimischen und Besuchern an stark besuchten Zielen zum Gegenstand hat; Quelle Wikipedia) ist natürlich auch bei der Landesregierung angekommen.
Ihr Rezept ist klar. Um wichtige Lebensräume und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu schützen, sei eine "Kombination aus effektiven Besucherlenkungsmaßnahmen, Information und Sensibilisierung der verschiedenen Nutzergruppen" notwendig, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums auf Nachfragen dieser Redaktion. Bereits seit Jahren würden vor allem in Schutzgebieten entsprechende Maßnahmen vom Umweltministerium ergriffen und gefördert.
Touristenmassen nicht nur in der Rhön ein Problem
Auf diese Kombination setzt auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). "Naturschutz vor Ort lebt von guter Kommunikation. Besucherlenkung und Aufklärung in schützenswerten Gebieten kommt gerade in Corona-Zeiten eine hohe Bedeutung zu. Wir arbeiten dazu aktuell an neuen Ideen und Förderkonzepten für das Naturerlebnisland Bayern. Ein Ausgleich der Interessen soll durch eine bestmögliche Lenkung der Besucherströme gelingen", so Glauber gegenüber dieser Redaktion. Entsprechend hat die Landesregierung dieser Tage ein Konzept zur Stärkung von nachhaltigen Naturerlebnissen und Besucherlenkung auf den Weg gebracht. Ein Naturerlebnis-Baukasten soll dabei helfen, erprobte Instrumente der Besucherlenkung aus Hotspots im Alpenraum sowie deren Finanzierungen auf andere Regionen zu übertragen.