Bad Kissingen
Event

Gesundheitstage Bad Kissingen: Abschied vom alten Format

Aus Gesundheitstagen werden -wochen. Nachdem sich Laboklin-Chefin Elisabeth Müller als Trägerin verabschiedet hat, übernehmen Stadt und Staatsbad das Ruder. Die Messe in der alten Form wird es nicht mehr geben.
Blick auf die Aussteller der Bad Kissinger Gesundheitstage in der Wandelhalle. Die Messe verzeichnete in normalen Jahren fünfstellige Besucherzahlen.
Blick auf die Aussteller der Bad Kissinger Gesundheitstage in der Wandelhalle. Die Messe verzeichnete in normalen Jahren fünfstellige Besucherzahlen. Foto: B. Borst/Archiv

Die Messe "Bad Kissinger Gesundheitstage" ist neben der "Abenteuer und Allrad" die zweite große Messeveranstaltung in der Stadt, die jedes Jahr fünfstellige Besucherzahlen verzeichnet hat. Im kommenden Jahr wird sie auf neue Füße gestellt. Das erklärte Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) jüngst im Kulturausschuss. "Die Gesundheitstage liegen jetzt in der Verantwortung von Stadt und Staatsbad Bad Kissingen", sagte er.

Nach dem Aus des Fördervereins "Gesundheitszentrum Bad Kissingen" hatte die Laboklin GmbH 2020 die Gesundheitstage übernommen und drei Mal veranstaltet. Auf den diesjährigen Gesundheitstagen verkündete Laboklin-Geschäftsführerin Elisabeth Müller dann ihren Abschied als Trägerin. Jetzt ist klar, dass Stadt und Staatsbad die Veranstaltung weiterführen.

Wie der Oberbürgermeister nun erläuterte, will sich Bad Kissingen mit dem Nachfolger der Gesundheitstage weiter "als Gesundheitsstandort positionieren" und außerdem "an die eigene Bevölkerung wenden", damit diese sich aktiv mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzt. Wie das Ganze konkret aussehen wird, steht noch nicht fest. Eine Messe wie bisher, die sich mit Ausstellern, Fachvorträgen, Gesundheitsangeboten und Rahmenprogramm auf ein Wochenende und einen Ausstellungsort konzentriert, scheint aber nicht mehr geplant zu sein. Das Format wird gegenwärtig mit der Staatsbad GmbH erarbeitet, teilt Rathaussprecher Thomas Hack auf Nachfrage mit.

Gesundheitswochen statt Gesundheitstage

Ein paar grobe Ideen stehen allerdings bereits fest. Verantwortlich für die Organisation sind unter anderem Projektleiterin Verena Renholzberger sowie Thomas Lutz vom Stadtmarketing. Aus den Kissinger Gesundheitstagen werden Kissinger Gesundheitswochen, die im Mai stattfinden. Ziel sei es, die Leistungsfähigkeit der Stadt im Gesundheitsbereich zu zeigen. Beteiligen sollen sich Vereine, Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, touristische Anbieter aber auch Einzelhändler. "Das Projekt wird zu einem größeren Erfolg führen, als wir vermuten", kommentierte Lutz zuversichtlich.

Parallel dazu arbeitet die Stadt an einer weiteren Veranstaltungsplattform: die "Kissinger Vereinstage", die ebenfalls im Mai stattfinden sollen. Die Vereinstage sind als Unterstützung für die Vereinslandschaft in der Stadt gedacht, egal ob Fußball- oder Gesangsverein oder Drogenhilfe. Alle Vereine hätten in der Pandemie mit einem Mitgliederschwund und fehlendem Nachwuchs zu kämpfen. "Wir wollen dem ganzen neuen Schwung geben und die Vereine stärken. Wir wollen alle miteinspannen", betonte Renholzberger.

Neues Format: Kissinger Vereinstage

Angedacht sind die Vereinstage für das Wochenende 20. und 21. Mai 2023. Laut Renholzberger will die Stadt alle Vereine anschreiben, um deren Interesse abzufragen und sich auszutauschen. Auf dem jeweiligen Vereinsgelände und in der Innenstadt könne sie sich Infostände, Schnuppertrainings und Bewirtung vorstellen. Die Vereine sollen sich präsentieren, um neue Mitglieder gewinnen.

"Jeder Stadtteil ist integriert", betonte sie. Es werde darüber nachgedacht, Shuttle-Busse bereitzustellen und ein spezielles Radwegenetz auszuweisen. Am Marktplatz ist je nach zur Verfügung stehendem Budget eine Abendveranstaltung mit Bühne und Livemusik geplant. Hier sollen auch die besten Sportler der Stadt geehrt werden, als Ersatz für die Ehrungen, die sonst während der Nacht des Sports vorgenommen werden. Die Nacht des Sports hat seit Beginn der Pandemie nicht mehr stattgefunden.

Die Idee der Vereinstage fand bei den Stadträten quer durch alle Fraktionen Zustimmung. Alexander Koller (DBK) äußerte Bedenken wegen des Zeitpunktes, der mit dem besucherstarken Rimini-Cup zusammenfällt. Martina Greubel (DBK) monierte, dass die Vereine im Mai mit eigenen Aktivitäten bereits belastet seien. Richard Fix (Grüne) schlug vor, die Vereinstage über einen längeren Zeitraum zu verteilen, damit die Besucher mehr Zeit haben, sich mehr Angebote anzusehen. Er befürchtete, dass bei einem geballten Zeitraum viele Vereine nur wenige Besucher abbekommen. Dies führe zu Frust. Renholzberger betonte, dass das Konzept flexibel ist und an die Bedürfnisse und Wünsche der Vereine angepasst wird.