Beratung über höhere Zuschüsse

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In wenigen Wochen zieht der Sinnberg-Kindergarten von der provisorischen Unterkunft in der Salinenstraße in den Neubau am Sinnberg um. Darauf freuen sich (von links) Kindergartenleiterin Stephanie Gläser, die beiden Lenis, Timon, Paul und Erzieherin Cornelia Wolf. Foto: Ralf Ruppert
In wenigen Wochen zieht der Sinnberg-Kindergarten von der provisorischen Unterkunft in der Salinenstraße in den Neubau am Sinnberg um. Darauf freuen sich (von links) Kindergartenleiterin Stephanie Gläser, die beiden Lenis, Timon, Paul und Erzieherin Cornelia Wolf. Foto: Ralf Ruppert

In seiner ersten Sitzung diskutiert der Finanzausschuss über steigende Baukosten bei den Kindergärten.

Die Kindergärten standen im Mittelpunkt der ersten Sitzung des Ausschusses für Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten. Gleich bei mehreren laufenden und geplanten Sanierungen steigen die Kosten. "Nachdem wir das Glück haben, dass wir überall private Träger haben, haben wir auch das Pech, dass wir nicht Bauherr sind", fasste Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) die Ausgangslage zusammen.
Die Stadt sei also nicht unmittelbar in die Planungen integriert, sondern beteiligt sich nur mit Zuschüssen. Und die sollen gleich in mehreren Fällen steigen.

Regierung gibt nicht mehr dazu

"Ich gehe davon aus, dass auch das noch nicht die endgültige Höhe ist", kritisiert SPD-Stadtrat Reinhard Höhn etwa die Mehrung beim Reiterswiesener Kindergarten: 2012 war dort eine Sanierung für 419 000 Euro geplant. Dann kamen die Krippe und andere Änderungen dazu, mit geschätzten Gesamtkosten von 936 800 Euro wurde im Herbst ein Zuschuss bei der Regierung von Unterfranken beantragt. Die gibt 359 500 Euro dazu. Die Ausschreibung ergab nun aber eine Kostenmehrung von 97 400 Euro. Weil die Regierung sich daran nicht beteiligt, steigt der städtische Anteil um 60 238 auf 367 000 Euro.
Ähnliche "Zwischenstände" gab Kämmerer Gerhard Schneider für andere Kindergärten: Die energetische Sanierung des Garitzer St. Elisabeth-Kindergartens etwa soll rund 700 000 Euro kosten, von denen die Stadt 259 000 Euro tragen müsste. Beim Kliegl-Kindergarten sei noch völlig offen, was alles gemacht werden müsste, um überhaupt Fördermittel zu erhalten. Bei der bisherigen Planung handle es sich aus Sicht der Regierung vor allem um Bauunterhalt. Die große Lösung würde mehr als 600 000 Euro kosten, von denen die Stadt fast die Hälfte tragen müsste.
"Die Preise auf dem Bau sind derzeit eigentlich stabil", sagte Thomas Schlembach (CSU). Und sein Parteikollege Wolfgang Lutz forderte: "Die Architekten müssen einfach sauberer arbeiten." Grünen-Stadtrat Klaus Werner forderte ebenfalls verlässlichere Zahlen für künftige Projekte, sah aktuell gerade für Reiterswiesen aber keinen Ausweg: "Wir können nicht einen Kindergarten, der halb fertig ist, so stehen lassen."
"Bei Umbauarbeiten im Bestand kann es eben zu Überraschungen kommen", verteidigte Kämmerer Schneider die Zahlen. Trotzdem erhielt er den Auftrag, Begründungen für die höheren Kosten einzuholen. OB Blankenburg warnte jedoch vor einem zu kritischen Umgang mit den Zuschüssen: "Die privaten Träger könnten sonst sagen, dass Kinderbetreuung eine kommunale Aufgabe ist."
Deutlich weiter ist bereits der Sinnberg-Kindergarten: Zwei Jahre lang waren die rund 100 Kinder in der Salinenstraße untergebracht, weil das alte Gebäude durch einen Neubau ersetzt wurde. Leiterin Stephanie Gläser und Michaela Atzler von der Theresienspitalstiftung sind froh, dass nun der Umzug bevor steht. Die Kinderkrippe ist bereits am Sinnberg, der Kindergarten folgt im August. Bei dem 2,3-Millionen-Euro-Projekt kam es zu Verzögerungen, weil im Winter unter der eingebauten Dämmung die Holzkonstruktion im Dach feucht wurde und sich Schimmel bildete. Der Schaden sei zwar frühzeitig entdeckt worden, die Beseitigung benötigte jedoch mehr Zeit als veranschlagt. Derzeit wird die Außenanlage fertig gestellt.

Übersicht Die Stadt Bad Kissingen hat aktuell 671 Kita-Plätze anerkannt. Vor allem neue Krippenplätze entstehen aktuell durch Erweiterungen.

Plätze Hier die Belegungszahlen der einzelnen Kindergärten (in Klammern Zahl der anerkannten Plätze, die zum Teil aufgeteilt sind): Albertshausen 13 (24), Arnshausen 45 (50), Garitz "Am See" 104 (87), Garitz St. Elisabeth 71 (50), Hausen 69 (70), Kliegl-Hort 33 (30), Kliegl-Kindergarten 51 (55), Montessori-Kindergarten 25 (25), Poppenroth 30 (50), Reiterswiesen 58 (75), Sinnberg-Kindergarten 102 (100), Waldkindergarten 22 (25), Winkels 61 (62).