Die meisten Menschen halten sich an die Ausgangsbeschränkung. Das verschafft all denen Spielraum, die den amtlichen Auftrag haben, Vorsorge für die nahe Zukunft zu treffen.
Wer zu Hause bleibt, hilft mit, den Kurvenverlauf der Pandemie flach zu halten. In der Folge müssen vorerst wenige Kranke in den Klinken behandelt werden, lautet die Devise von Virologen und Politikern. Ein solches Vorgehen verschaffe Vorsprung, denn für die kommenden Wochen sollen Einsatzkräfte und Pflegepersonal gut gerüstet sein. Auch im Landratsamt Bad Kissingen arbeitet die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) inzwischen rund um die Uhr.
Der Katastrophenfall für Bayern wurde am 16. März zunächst für 14 Tage ausgerufen. Landrat Thomas Bold geht jedoch davon aus, dass diese staatliche Verordnung verlängert wird, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Bayernweit haben die Führungsgruppen Katatstrophenschutz daraufhin ihre Arbeit aufgenommen.
Ganz unterschiedliche Aufgaben
Zehn Personen arbeiten im Landratsamt zusammen, darunter Vertreter von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk, Polizei und Bundeswehr. Zunächst gab es einmal täglich eine Besprechung, inzwischen arbeitet das Gremium "rund um die Uhr", sagt Landrat Bold, der als Chef der FüGK den Überblick behalten muss.
Die Aufgaben der Führungsgruppe sind vielfältig. Zum einen unterstützt dieser Personenkreis, laut Bold, organisatorisch das Gesundheitsamt und gab auch die Anregung, ein Bürgertelefon einzurichten. Seit knapp einer Woche beschäftigte man sich mit der Planung einer Corona-Teststelle. Das Vorhaben werde gerade mit der Regierung von Unterfranken und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) abgeklärt, sagt Bold.
Diese zentrale Anlaufstelle für Menschen, die sich auf Corona testen lassen müssen, sei für den Landkreis schon zu einem früheren Zeitpunkt im Gespräch gewesen. Doch die KVB habe zunächst die Entnahme der Proben bei den Patienten durch einen Fahrdienst geregelt. Einen festen Standort für Corona-Tests zu schaffen, sei nun sinnvoll, erklärt Bold. Denn die meisten Menschen seien mobil, können hinkommen und nach der Probe-Entnahme wieder heimfahren. "Sie müssen wahrscheinlich nicht mal aus dem Auto aussteigen."
Vorteile hat dies auch für diejenigen, die die Proben entnehmen, ergänzt der Landrat. Denn ein Arzt könne dann mehrere Abstriche im selben Schutzanzug und mit derselben Gesichtsmaske vornehmen. Man spare also auch Material, sagt Bold.
Die Teststelle soll voraussichtlich am Kreisbauhof in Oerlenbach eingerichtet werden. Bold formuliert aber ganz klar: "Getestet wird dort nur, wer zuvor beim Hausarzt war oder sich beim Gesundheitsamt meldete - und das zu vorgegebenen Zeiten." Wichtig für ihn ist diese Anlaufstelle auch, weil Corona-Test-Patienten dann nicht mehr mit den Arztpraxen in Berührung kommen.
Ich bin der LKW Fahrer und muss täglich Lebensmittel Anlieferung tätigen, selbst beladen und entladen und das macht mir auch Angst weil das Virus kann erst später erkannt werden und gefährdet meine Familie. Kann der Tests bei solchen Arbeitstätigung ohne Symptome trotzdem gemacht werden?