Bad Kissingen möbelt sein Image auf: Mit Werbung Akzente setzen, ist das Motto der Welterbe-Stadt. Denn zu Zeiten von Corona kamen weniger Gäste hierher. Wie man jetzt gegensteuern will.
Junge Leute zieht es heute oft in die Ballungszentren, weil sie dort studiert oder beruflich Fuß gefasst haben, weil sie dort Familien gründen oder das Leben in der City chic finden. Städte und Regionen auf dem flachen Land haben längst begriffen, dass sie diesem Trend etwas entgegensetzen müssen, um langfristig im Wettbewerb zu bestehen.
Auch die Stadt Bad Kissingen will jetzt mit einer Standortkampagne in die Offensive gehen und hofft dadurch, Gäste anzulocken - oder sogar in den Köpfen der Besucherinnen und Besucher zu verankern, dass es sich in der Kurstadt dauerhaft gut leben lässt. Denn in der Welterbe-Stadt hofft man künftig auf sehr viel mehr Gäste als früher.
Werbemaßnahmen für die Kurstadt sind an sich nicht neu. So hatte die Stadt beispielsweise im Sommer 2021 gemeinsam mit der Staatsbad Bad Kissingen GmbH eine Werbeinitiative gestartet, bei der es unter anderem darum ging, Bad Kissingen für Kurzurlauber aus dem Rhein-Main-Gebiet attraktiv zu machen. Seinerzeit ging es um kurze Radiospots im Hessischen Rundfunk, die auf die Kurstadt als Tourismus-Standort und auf den alljährlichen Kissinger Kultursommer abzielten. Zudem versuchte man, über den Regionalsender Radio Primaton potenzielle Gäste aus der Region Main-Rhön anzusprechen.
Mehrere Plakate im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt der Standort-Initiative 2022 stehen nun mehrere große und kleine Plakate, die nach und nach an belebten Stellen in der Kurstadt platziert werden sollen. Dabei will man mit flotten Sprüchen zeigen, dass "Bad Kissingen durchaus mit den Großen mithalten kann", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Das erste großflächige Plakat steht bereits an der Heiligenfelder Allee: "Die Elbphilharmonie ist bei uns der Regentenbau", prangt da in großen Lettern. Auf zeitgemäße, selbstironische und selbstbewusste Art und Weise werden hier Kissinger Gebäude, Orte, Gaststätten und Produkte mit deutschlandweit bekannten Pendants verglichen, erläutert Oberbürgermeister Dirk Vogel die positiven Botschaften dieser Kampagne.
Das zweite Motiv soll schon zu Ostern am Klaushof plakatiert werden, sagt Pressesprecher Thomas Hack auf Anfrage dieser Redaktion. Denn genau um diese Einrichtung geht es auch: "Der Zoo heißt bei uns Klaushof", werden Besucherinnen und Besucher aus nah und fern dann als Botschaft mitnehmen, wenn sie im benachbarten Wildgehege einen ausführlichen Familienspaziergang machen.
Blick auf die Gästezahlen
Was intern in der Stadt als werbende Botschaft unter die Menschen kommt, kann durchaus eine schlagkräftige Wirkung über Bad Kissingen hinaus entfalten. Denn schließlich verbuchte die Staatsbad Bad Kissingen GmbH vor der Corona-Pandemie in guten Jahren rund 250.000 Gästeankünfte und rund 1,5 Millionen Übernachtungen.