Bad Kissingen möbelt sein Image auf: Das ist die neue Standortkampagne

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Die neue Standortkampagne der Stadt Bad Kissingen hat Pfiff. Unser Bild zeigt Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel beim Start der Marketing-Aktion vor einer der neuen Plakatwände. Foto: Thomas Hack
Die neue Standortkampagne der Stadt Bad Kissingen hat Pfiff. Unser Bild zeigt Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel beim Start der Marketing-Aktion vor einer der neuen Plakatwände. Foto: Thomas Hack
Die Welterbe-Stadt Bad Kissingen hat sich etwas Neues einfallen lassen, um Gäste anzuziehen. Foto: Stadt Bad Kissingen
Die Welterbe-Stadt Bad Kissingen hat sich etwas Neues einfallen lassen, um Gäste anzuziehen. Foto: Stadt Bad Kissingen
 

Bad Kissingen möbelt sein Image auf: Mit Werbung Akzente setzen, ist das Motto der Welterbe-Stadt. Denn zu Zeiten von Corona kamen weniger Gäste hierher. Wie man jetzt gegensteuern will.

Junge Leute zieht es heute oft in die Ballungszentren, weil sie dort studiert oder beruflich Fuß gefasst haben, weil sie dort Familien gründen oder das Leben in der City chic finden. Städte und Regionen auf dem flachen Land haben längst begriffen, dass sie diesem Trend etwas entgegensetzen müssen, um langfristig im Wettbewerb zu bestehen.

Auch die Stadt Bad Kissingen will jetzt mit einer Standortkampagne in die Offensive gehen und hofft dadurch, Gäste anzulocken - oder sogar in den Köpfen der Besucherinnen und Besucher zu verankern, dass es sich in der Kurstadt dauerhaft gut leben lässt. Denn in der Welterbe-Stadt hofft man künftig auf sehr viel mehr Gäste als früher.

Werbemaßnahmen für die Kurstadt sind an sich nicht neu. So hatte die Stadt beispielsweise im Sommer 2021 gemeinsam mit der Staatsbad Bad Kissingen GmbH eine Werbeinitiative gestartet, bei der es unter anderem darum ging, Bad Kissingen für Kurzurlauber aus dem Rhein-Main-Gebiet attraktiv zu machen. Seinerzeit ging es um kurze Radiospots im Hessischen Rundfunk, die auf die Kurstadt als Tourismus-Standort und auf den alljährlichen Kissinger Kultursommer abzielten. Zudem versuchte man, über den Regionalsender Radio Primaton potenzielle Gäste aus der Region Main-Rhön anzusprechen.

Mehrere Plakate im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Standort-Initiative 2022 stehen nun mehrere große und kleine Plakate, die nach und nach an belebten Stellen in der Kurstadt platziert werden sollen. Dabei will man mit flotten Sprüchen zeigen, dass "Bad Kissingen durchaus mit den Großen mithalten kann", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.

Das erste großflächige Plakat steht bereits an der Heiligenfelder Allee: "Die Elbphilharmonie ist bei uns der Regentenbau", prangt da in großen Lettern. Auf zeitgemäße, selbstironische und selbstbewusste Art und Weise werden hier Kissinger Gebäude, Orte, Gaststätten und Produkte mit deutschlandweit bekannten Pendants verglichen, erläutert Oberbürgermeister Dirk Vogel die positiven Botschaften dieser Kampagne.

Das zweite Motiv soll schon zu Ostern am Klaushof plakatiert werden, sagt Pressesprecher Thomas Hack auf Anfrage dieser Redaktion. Denn genau um diese Einrichtung geht es auch: "Der Zoo heißt bei uns Klaushof", werden Besucherinnen und Besucher aus nah und fern dann als Botschaft mitnehmen, wenn sie im benachbarten Wildgehege einen ausführlichen Familienspaziergang machen.

Blick auf die Gästezahlen

Was intern in der Stadt als werbende Botschaft unter die Menschen kommt, kann durchaus eine schlagkräftige Wirkung über Bad Kissingen hinaus entfalten. Denn schließlich verbuchte die Staatsbad Bad Kissingen GmbH vor der Corona-Pandemie in guten Jahren rund 250.000 Gästeankünfte und rund 1,5 Millionen Übernachtungen.

Diese Zahlen sind während der Pandemie relativ stark eingebrochen: 2020 zum Beispiel gingen die Gästeankünfte in Bad Kissingen, laut Statistischem Bundesamt, um fast 50 Prozent zurück, während man bei den Übernachtungen mit rund 38 Prozent weniger als in den Vorjahren auskommen musste. Aber das kann sich ja bald wieder zum Guten wenden.

Anknüpfen an Weltbadgeschichte

Marketing-Maßnahmen seien also wichtiger denn je. Die neue Kampagne knüpfe an die Historie der Kurstadt an, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Denn auch das Weltbad Kissingen von einst habe, trotz der geringen Zahl an Einwohnern, den Gästen allen zeitgenössischen Komfort geboten. So hätten diese gute Verkehrsanbindungen, Kommunikationsmöglichkeiten, ein luxuriöses Warenangebot, eine differenzierte Hotel- und Gastronomie-Landschaft sowie modernste Technologie, beispielsweise hinsichtlich der Energieversorgung oder der Wasserversorgung, zur Verfügung gehabt. "Die neue Kampagne zeigt, dass sich Bad Kissingen auch heute nicht verstecken muss."

Orientiert an anderen Regionen

Die Kampagne wird immer wieder um neue Motive ergänzt und dient als fortwährendes Leitmotiv des Stadtmarketings, sagt Pressesprecher Hack. Sie lehnt sich konzeptionell an gängige Standortmarketing-Kampagnen anderer Regionen an, wie an die in Baden-Württemberg in den 1990er Jahren, welche mit dem Slogan "Wir können alles. Außer Hochdeutsch" dafür warb.

Mit dem Hashtag #beiunsinbk will man laut Pressesprecher Thomas Hack zudem potenzielle Gäste für die die Stadt Bad Kissingen über die sozialen Medien ansprechen.Isolde Krapf