"Mit billigen Controllern und Computer-Equipment fing ich in meiner Jugend an, Musik zu mischen. Die Pausen zwischen Songs in meiner Playlist nervten mich", erinnert sich Hofer an die Anfänge seiner DJ-Karriere. Er eignete sich das Auflegen von Musik immer weiter an. Am 6. Februar 2016 legte der Musiker das erste Mal in einem Club in Berlin auf. Danach kletterte Hofer die Karriereleiter immer weiter nach oben. Immer mehr Clubs, Festivals und andere Veranstalter wurden auf ihn aufmerksam.
Produzieren von Musik keine Priorität mehr
Heute kann er von seinem DJ-Dasein leben. Außerdem arbeitet er als Musikproduzent. Insgesamt zehn Musikstücke hat der Berliner bereits veröffentlicht. Das Produzieren von Musik sei aber nicht seine Priorität, erklärt Hofer. Da es den klassischen Verkauf von CDs kaum mehr geben würde, rentiere sich das Produzieren finanziell nicht mehr.
Ein Vorteil vom Produzieren sei, dass die Künstlerinnen und Künstler dadurch viel Aufmerksamkeit generieren würden. Ein drittes Standbein hat sich Nico Hofer in der Eventmanagement-Branche aufgebaut. Durch ein abgeschlossenes Studium in Bereich Kommunikationsmanagement kenne er sich in diesem Bereich gut aus. Während der Corona-Pandemie war diese Tätigkeit seine Hauptbeschäftigung.
"Ein Erfolgsrezept habe ich nicht. Vieles muss zusammen spielen. Meinem guten musikalischen Gehör verdanke ich aber einiges", sagt er über seinen Erfolg. Ein DJ müsse einzigartig und besonders sein, um aus der Masse rauszustechen. Oft sei es Glückssache, ob ein DJ entdeckt werde und dadurch erstklassige Anfragen von Veranstaltern bekäme. Hofers größter Erfolg sei für ihn sein erster Auftritt auf dem Fusion Festival gewesen, erzählt der Musiker stolz.
Portugal, Österreich, Schweiz, Georgien, Polen, Albanien und viele Auftritte innerhalb von Deutschland - Nico Hofer hat dieses Jahr einen vollen Terminkalender. "Endlich geht es wieder los", freut sich der DJ über die Corona-Lockerungen. Die Pandemie sei keine einfache Zeit für die Kulturbranche gewesen.
Unter anderem auf dem Klangtherapie Festival in der Fränkischen Schweiz und auf dem Fusion Festival in Lärz wird Hofer auftreten. Auch in Clubs legt der Musiker häufig auf. Im Sisyphos in Berlin sei Hofer regelmäßig. Auch in seiner Heimatregion würde Hofer gerne wieder öfter auftreten. Beispielsweise in der Waldschenke Dornheim in Würzburg habe er früher häufig gespielt.
Pro Woche hat der DJ circa zwei Auftritte, meistens am Wochenende. Unter der Woche kümmert er sich um administrative Arbeit, sein Philosophie Studium und den Teilzeitjob in der Veranstaltungsbranche.
Schattenseiten des DJ-Daseins
Für viele ist DJ ein Traumberuf. Partys, gute Stimmung und viel Aufmerksamkeit. Doch auch dieser Beruf hat Schattenseiten. "Es gibt sehr viele Vorurteile und Klischees über DJs. Häufig muss man sich rechtfertigen. Oft ist der Job körperlich belastend, in Berlin kann ich nicht mehr anonym feiern gehen und als DJ muss man immer präsent bleiben. Die Menschen und Veranstalter können dich sonst schnell vergessen", erklärt er.
Die positiven Seiten würden die Schattenseiten aber überwiegen. "Bei meinen Auftritten möchte ich Räume schaffen, wo jeder loslassen und sich frei entfalten kann", sagt Hofer. Durch seine Auftritte in verschiedenen Ländern würde der Musiker viele neue Kulturen kennenlernen. "Das Nachtleben ist ein direkter Weg in die Kultur des Landes."