Das absolute Halteverbot hat schon manchen Autofahrer überrascht.
Auf Geheiß von Stadtbrandinspektor Harald Albert hat die Stadt Bad Kissingen ein absolutes Halteverbot in Teilen der Theresien- und der Hartmannstraße angeordnet. In der Hartmannstraße wurden die Flächen, die als Feuerwehrzufahrt benötigt werden, sogar auf der Fahrbahn markiert, in der Theresienstraße stehen nur neue Schilder - und die wurden schon oft übersehen. Ergebnis: Etliche Strafzettel und zwei abgeschleppte Fahrzeuge.
Bereits am 27. September hatte die Stadt die Neuregelungen angeordnet. Pressemitteilung gab es dazu damals keine. "Der Verkehrsüberwachungsdienst hat dort bisher keine Verwarnungen erteilt", teilte Rathaus-Sprecher Thomas Hack auf Nachfrage mit.
Keine Knöllchen von der Stadt
"Dort ist ja tagsüber schon immer Parkverbot, die Neuerung betrifft also vor allem die Abendstunden und das Wochenende", erläutert Ordnungsamtsleiter Rainer Warzecha. Deshalb hätten auch die städtischen Mitarbeiter bislang keine Knöllchen verteilt: "Wir machen zwar ab und zu mal Spät- und Sonntagsdienste, aber das ist die Ausnahme." Aber gerade bei Feuerwehr-Zufahrten steige durchaus auch mal die Polizei aus: Wenn ein Auto im absoluten Halteverbot steht, kostet das 35 Euro.
Die Feuerwehrzufahrt in der Theresienstraße wurde wegen des Umbaus der "Casa da Vito" in der Balthasar-Neumann-Promenade 8 notwendig: "Dort sind neue Wohnungen und Ferienwohnungen entstanden und der zweite Fluchtweg muss über die Drehleiter sicher gestellt werden", berichtet Stadtbrandinspektor Harald Albert. Dazu muss das Drehleiter-Fahrzeug rückwärts in den Hinterhof fahren können. Das gehe nur, wenn keine Autos gegenüber der Einfahrt von der Theresienstraße her parken.
"In der Hartmannstraße haben Übungen gezeigt, dass wir nicht rum kommen", erzählt Albert: Sowohl das Caritas-Verwaltungsgebäude, als auch die Senioren-Wohnheime hätten so schmale Einfahrten, dass auch hier das Drehleiter-Fahrzeug weit ausholen muss. "Wir haben in beiden Straßen darauf geachtet, dass möglichst wenig Stellplätze wegfallen", versichert Albert. "Einen Stellplatz zum Be- und Entladen gibt es nach der Bushaltestelle noch", verweist Ordnungsamtsleiter Warzecha darauf, dass in der Theresienstraße das absolute Halteverbot nicht über die gesamte Länge ausgedehnt wurde.
Abschleppen mit Verzögerung
Erst ab 15. Oktober griff die Polizei durch und verteilte rund ein Dutzend Strafzettel. Laut Verkehrssachbearbeiter Lothar Manger vor allem in den Abendstunden. Das sei überall dort üblich, wo die städtischen Mitarbeiter besondere Gefahrenstellen nicht oft überprüfe. Am Reformationstag, also gut einen Monat nach der Neuregelung, seien dann die ersten Fahrzeuge abgeschleppt worden.