Neue Adresse für Kidro in Bad Kissingen

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Wärmestubenleiter Claus Poppe und Kidro-Vorsitzender Thomas Heinrich freuen sich auf die neuen Räume und die neuen Möglichkeiten in der Maxstraße 40. Ab Montag, 10. November, hat der Verein diese Adresse.
Wärmestubenleiter Claus Poppe und Kidro-Vorsitzender Thomas Heinrich freuen sich auf die neuen Räume und die neuen Möglichkeiten in der Maxstraße 40. Ab Montag, 10. November, hat der Verein diese Adresse.
Inventar zieht um: Von der Hemmerichstraße geht es für den Verein Kidro weiter in Richtung Stadtzentrum. Fotos: Carmen Schmitt
Inventar zieht um: Von der Hemmerichstraße geht es für den Verein Kidro weiter in Richtung Stadtzentrum.  Fotos: Carmen Schmitt
 
 
 
Albert Köpplin packt mit an: In den neuen Räumen wird gewerkelt.
Albert Köpplin packt mit an: In den neuen Räumen wird gewerkelt.
 
 
 
 

Der Verein für Drogenhilfe und Integrationsarbeit zieht um. Ab nächster Woche sind Wärmestube, Kleiderkammer und Beratungsstellen in der Maxstraße 40.

Claus Poppe hat Kaffee aufgesetzt. Eine zweite Kanne steht auf einer Herdplatte, die den schwarzen Kaffee heiß hält. 50 Cent kostet eine Tasse voll. Der 54-Jährige verkauft einige davon am Tag. Meist legen seine Kunden einen Gutschein vor. Selten kommen sie nur wegen der Tasse "Schwarzen".

"Die Leute wollen reden", sagt er. Seit über fünf Jahren arbeitet Claus Poppe in der Wärmestube des sozialen Vereins Kidro. Der zieht gerade um. Von der Hemmerichstraße 15 in die Maxstraße 40, direkt neben dem Möbellager "Sofa". Wärmestube, Beratungsstellen, Kleiderkammer, Drogenhilfe - der Verein wandert mitsamt seinen 14 Angestellten in das neue Domizil, und das ist auch gut so, findet Kidro-Vorsitzender Thomas Heinrich.

Kompakt und ohne Treppen

"In den Räumen in der Maxstraße haben wir alles auf einer Ebene", sagt er. Anders als im früheren Gebäude liegen die Zimmer kompakt auf einem Stockwerk. Keine Treppen mehr, die besonders für die älteren Besucher oft ein Hindernis waren. Die Unterhaltungskosten des Gebäudes, die die Stadt trägt, waren "immens", weshalb der Vorsitzende die Augen seit längerem offen hielt. Ein Bekannter machte ihn auf die Räume in der Maxstraße aufmerksam, die im Moment aus- und umgebaut werden. Seit Oktober sind täglich bis zu acht Männer auf der Baustelle, die stemmen, streichen und fließen - in Eigenleistung. Alles wird zur Einweihung nicht fertig. Am Montag, 10. November, wird der neue Vereinssitz eröffnet.

Stadt will Kosten tragen

Dank eines Beschlusses im Sozialauschusses der Stadt Bad Kis singen geht der Betrieb in der Wärmestube mit dem Leiter Claus Poppe wie gewohnt weiter. Ob Thomas Heinrich die Wärmestube nicht doch anders organisieren muss, hängt nun noch von der Zustimmung im Finanzausschusses und der Haushaltsgenehmigung ab.

Ein dunkler Holzstuhl mit schwarzem Lederbezug steht in dem Zimmer, das einmal das Büro von Thomas Heinrich werden soll. Bilder lehnen an einem hellen Sofa. Die Ausstattung stammt aus dem Möbellager nebenan. Früher hatte der Vereinsvorsitzende sein Büro in der Küche. Mit den neuen Räumen sieht er neue Möglichkeiten.

Weitere Angebote des Vereins

Ein Gemeinschaftsraum könnte für Vieles genutzt werden: "Zugezogene Senioren, die Gesellschaft suchen, könnten sich dort zum Karten spielen treffen oder zur Handarbeit", sagt Heinrich. Auch einen Treffpunkt für Asylbewerber könne er sich vorstellen. Er will vermitteln und vernetzen - seien die Lebensgeschichten auch noch so problembehaftet. "Jeder bekommt bei uns eine Chance. Wir haben keine Berührungsängste", sagt Thomas Heinrich.

Claus Poppe, Leiter der Wärmestube, ist Menschen gerne nah. Der 54-jährige Kölner lebt seit zwölf Jahren mit seiner Familie in Bad Kissingen. Er will mit dem Job bei Kidro die Gesellschaft unterstützen. "Jeder hat seine Problemchen, nur hier sind sie extremer." Früher hat er als Krankenpfleger gearbeitet, heute hört er zu und führt Gespräche. "Es ist mehr als Essen ausgeben und für Getränke sorgen", sagt er. Eine Tasse Kaffee hat schon manches Herz geöffnet. Auch in der Maxstraße soll das so bleiben.



Der Verein Kidro


Hintergrund Der Trägerverein "KIDRO e.V. - Niedrigschwellige Hilfen" gründete sich 1995. Ziel ist es, benachteiligte Menschen den Weg zurück in die Gesellschaft zu erleichtern.

Angebot "Kidro" bietet Unterstützung mit Drogenhilfe, der Wärmestube "soziales Cafe", dem Arbeitsprojekt "KIP" (Kissinger Integrations Projekt), der Sport-Integrationsarbeit, der Hilfe bei Gesprächen und dem Möbellager "SOFA-sozial-fair".

Kontakt Telefonisch ist der Verein unter der Nummer 0971/7856350 erreichbar. Am Montag, 10. November, feiert er seinen Umzug in die Maxstraße 40 in Bad Kissingen.