"Sie sind als Facharbeiter ein hohes Gut", merkte Walter Heußlein, der Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken an. Die Gesellinnen und Gesellen hätten Einsatzwillen über zwei oder drei Jahre hinweg gezeigt und sich damit eine Basis geschaffen, um die Herausforderungen der allgegenwärtigen Digitalisierung bewältigen zu können.
Den Betrieben bestätigte er, dass sie die Investitionen in die Ausbildung als "Fachkräftesicherung" erkannt hätten - dies zeige der Anstieg der Lehrverträge um 3,5 Prozent auf 2589 Ausbildungsverträge im unterfränkischen Handwerk. Oberstudiendirektorin Karin Maywald von der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen bedankte sich auch im Namen von Oberstudiendirektorin Christine Götz von der Jakob-Preh-Berufsschule Bad Neustadt für die gute Zusammenarbeit mit allen Partnern. Ihren ehemaligen Schülern gab sie eine Weisheit aus dem Altertum mit: "Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus Feiern - so wie heute!"
Im Anschluss an die Grußworte erfolgte die Freisprechung durch Kreishandwerksmeisterin Ulrike Lochner-Erhard mit den traditionellen Worten: "Kraft meines Amtes spreche ich sie von den Pflichten der Lehre frei. Sie sind nun Teil der großen Handwerksfamilie."
Im Anschluss wurden die Gesellenbriefe vom Innungsobermeister mit Handschlag und lobenden Worten übergeben - begleitet vom Applaus der Gäste.
Mit einem Buchpreis für besondere Leistungen bei der Gesellenprüfung wurden geehrt: Selina Fürst (Bäckerin, Ausbildungsbetrieb Amthor, Waltershausen), Michael Schulz (Maurer, AK Bauservice Nüdlingen), Lukas Meder (Hochbau-Facharbeiter, Bömmel-Bau, Nüdlingen), Lukas Kümmeth (Maler/Lackierer, Farbenhaus Bruckmüller, Münnerstadt), Philipp Schmitt (Metallbauer, Metallbau Saal, Thundorf), Bastian Schmitt (Schreiner, Firma Johannes Brand, Bad Kissingen) und Kerstin Betz (Kauffrau für Büromanagement, Weippert-Bau, Maßbach).
Historie Die Freisprechung hat ihren Ursprung in den Zünften. Seit dem späten Mittelalter ist die Frei- bzw. Lossprechung ein feierlicher Vorgang, durch den der Lehrling einst aus dem Familienverband des Meisters entlassen wurde und in ein lohnbezogenes Verhältnis zum Handwerksbetrieb trat. Der Meister bestätigte dem Lehrling die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse und so wurde er in die Gesellenrolle der Zunft eingetragen.
Sparten In diesem Jahr waren es 60 junge Menschen, die in folgenden Gewerken ihre Prüfung erfolgreich bestanden:
Bäckerinnung: 6 Bäcker und 5 Fachverkäuferinnen; Bauinnung: 7 Maurer/Hochbaufacharbeiter, ein Beton-/Stahlbetonbauer, ein Fliesenleger und 4 Straßenbauer/Tiefbaufacharbeiter; Friseurinnung mit 6 Prüflingen; Maler- und Lackiererinnung: 11 Prüflingen; Metallinnung: 2 Metallbauer; Schreinerinnung: 11 Tischler; 6 Kaufleute für Büromanagement, die in Handwerksbetrieben gelernt haben.kws