Musikalisches Reformationsgedenken

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Im Herforder Münster konzertierte das Projekt bereits. Am Sonntag wird die Bad Kissinger Kantorei und der Herforder Münsterchor in Bad Kissingen zu hören sein. Foto: Hanka Kagl
Im Herforder Münster konzertierte das Projekt bereits. Am Sonntag  wird die Bad Kissinger Kantorei und der Herforder Münsterchor in Bad Kissingen zu hören sein. Foto: Hanka Kagl

In Herford wurde das Konzert mit der Bad Kissinger Kantorei und dem Herforder Münsterchor begeistert aufgenommen. Am Sonntag ist es im Regentenbau zu hören.

Alle zwei Jahre vereinigen sich die Kantorei Bad Kissingen und der Herforder Münsterchor zu einem gemeinsamen, symphonischen Konzertprojekt. Mit dabei war, neben einem homogenen Solistenquartett, die "Thüringen Philharmonie Gotha", die Leitung hatte Münsterkantor Stefan Kagl. Auf dem Programm standen zwei romantische Werke, bei denen das Lutherlied "Ein feste Burg"
verarbeitet wurde und als katholischer Kontrast dazu Anton Bruckners "TeDeum".

Bei Otto Nicolais Fest-Ouvertüre über "Ein feste Burg" sangen die beiden Chöre den Choral als majestätischen Hymnus, während das Orchester den fein artikulierten Gegenpart lieferte.

Mendelssohns Reformations-Symphonie - ursprünglich ein reines Orchesterstück - erklang in einer von Dr. Detlef Hoffmann bearbeiteten Fassung für Soli, Chor und Orchester. Das bekannte Lutherlied wurde hier auf ganz andere Weise zu Gehör gebracht. Im Schluss-Satz wird es vom Chor zunächst mit verhaltener Zuversicht vorgetragen, um danach in zahlreichen musikalischen Variationen von Chor und Solisten neu erlebt zu werden.

Im dritten Satz stellten sich die beiden Solisten Ruth Gerhard-Liebscher und Siyabonga Maqungo mit emotionaler Intensität und natürlicher Stimmführung in den Dienst des gemeinsamen musikalischen Projekts.

Die Thüringen Philharmonie zeigte sich in den vorangehenden instrumentalen Sätzen als präziser Klangkörper mit ausgezeichneten Holzbläser-Solisten. Anton Bruckners "Te Deum" war der größte Publikumserfolg bereits zu Lebzeiten des Komponisten. Die Aufführung in der Münsterkirche demonstrierte auf beeindruckende Weise, weshalb dieses Werk bis heute so beliebt ist.
Große Emotionen werden von Bruckner wirkungsvoll in Szene gesetzt, die Instrumentierung ist voller Überraschungen.

Unter den Solisten hat der Tenor bei diesem Werk die tragende Rolle. Der junge, aus Südafrika stammende Siyabonga Maqungo ist ein beachtenswerter Künstler, dessen Stimme weich und geschmeidig bleibt, auch wenn er sich gegen ein volles Symphonieorchester durchsetzen muss.

Unter dem Dirigat von Stefan Kagl wurde die Aufführung in einer unglaublichen Schlusssteigerung mit sich immer höher schraubenden Spitzentönen des Chorsoprans zum Höhepunkt des ganzen Konzerts.

Das Konzert wird am Sonntag, 26. November um 16 Uhr im Max-Littmann-Saal des Regentenbaus in Bad Kissingen wiederholt. Die Ensembles und Solisten sind dieselben wie in Herford, am Dirigentenpult wird Stadtkantor Burkhard Ascherl auf heimischem Terrain die Aufführung leiten.

Karten inklusive ausführlichem Programmheft in der Tourist-Info im Arkadenbau, über Kissingen Ticket 0971 8048-444 oder kissingen-ticket@badkissingen.de