500 Euro hat der katholische Pfarrgemeinderat Münnerstadt aus dem Erlös des Pfarr- und Kindergartenfestes an die Caritas für die örtliche Flüchtlingshilfe übergeben. Der Landkreis plant, weitere Asylbewerber im Jugendhaus unterzubringen. Eine Info-Veranstaltung ist am 25. November geplant.
Bei einem Gespräch mit der Flüchtlingskoordinatorin des Kreiscaritasverbandes, Uschi Hartmann, informierte sich Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ulrike Jira zudem darüber, wo derzeit in Münnerstadt Hilfsbedarf besteht.In Münnerstadt sind es vor allem die Fahrtkosten zu den Fachärzten, die für die Flüchtlinge aus ihrem Finanzetat nur schwer zu finanzieren sind, erläuterte Uschi Hartmann. Auch Windeln oder medizinische Hilfsmittel seien für die Flüchtlinge nur schwer oder gar nicht zu bezahlen. Hier helfen die Spenden weiter. Deshalb seien solche Spenden sehr hilfreich.
Gut wäre es laut Uschi Hartmann zudem, wenn sich in Münnerstadt noch Ehrenamtliche finden würden, die Fahrtdienste übernehmen könnten oder Asylbewerber beim Gang zu Ärzten oder Behörden begleiten. Wünschenswert wäre auch, wenn Freiwillige eine Schnittstelle zwischen Kindergarten oder Schule und den Eltern bilden könnten.
Uschi Hartmann ist seit 1988 in diesem Amt und beobachtet, dass es in Münnerstadt derzeit weniger Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe gibt als anderenorts im Landkreis. Das liege aber vielleicht auch daran, dass in Münnerstadt schon so lange Flüchtlinge leben und diese zur städtischen Normalität gehören. "Ich würde mir wünschen, dass es mehr Leute gibt, die sagen: "Wir sind neugierig auf die Menschen´".
Auch eine Chance
Dass voraussichtlich im Winter das Jugendhaus am "Dicken Turm" zur Flüchtlingsunterkunft wird, sieht Uschi Hartmann auch als Chance, neue Ehrenamtliche zu gewinnen. "Es gibt endlos zu tun", betonte die Flüchtlingsbeauftragte.Ulrike Jira betonte, dass sich der Pfarrgemeinderat in seiner nächsten Sitzung im Januar wieder mit diesem Thema beschäftigen werde und Wege suche, wo oder wie man sich einbringen könne.
Auch in der Stadt Münnerstadt ist man mit der Flüchtlingsproblematik befasst und bereitet sich darauf vor, dass die Stadtmitte nach dem Schindberg ein zweiter Schwerpunkt in der Unterbringung von Flüchtlingen werden wird.
Erster Schritt dazu wird eine Informationsveranstaltung sein, zu der Stadt, Landratsamt und Augustinerorden gemeinsam einladen. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das ganze stemmen", meint Helmut Blank. Seit Jahren laufe es im Wohnheim am Schindberg. Er geht davon aus, dass dies auch im Jugendhaus der Fall sein wird. Eines sagt Blank aber auch: Wenn das Jugendhaus dann belegt sei, dann sollten nach Münnerstadt keine weiteren Flüchtlinge kommen. "Denn wir müssen das noch bewältigen können".
Bürgerinformation Der Landkreis beabsichtigt, im ehemaligen Jugendhaus am "Dicken Turm" in Münnerstadt eine dezentrale Flüchtlingsunterkunft einzurichten. Am Mittwoch, 25. November, 19 Uhr, gibt es deshalb im Jugendhaus am Dicken Turm eine öffentliche Informa tionsveranstaltung, in der über diese Einrichtung und die Hintergründe berichtet wird. Auch werden Fragen der Bürger beantwortet.