Bürgermeister Helmut Blank hat die Überprüfung der Spielplätze und bekannten Treffpunkte im gesamten Stadtgebiet angewiesen. Alle Feuerwehren machen mit.
In diesen Zeiten ist alles anders. Statt der üblichen Dienstleiterbesprechung am Montagmorgen um 9 Uhr kommt der Krisenstab um 10 Uhr im Rathaus zusammen. "Alle zwei Tage und bei Bedarf", sagt Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Neuste Entscheidung im Gremium: Die Stadtverwaltung wird in zwei Gruppen aufgeteilt, eine arbeitet, die andere bleibt zu Hause. Schon am Wochenende hat die Feuerwehr sämtliche Spielplätze und Treffpunkte kontrolliert. Ein einziges Mal musste die Wehr einschreiten. "Die waren aber total einsichtig", sagt Münnerstadts Kommandant Robert Müller.
Kontrolle viermal pro Tag
"Zuerst einmal bin ich froh, dass wir die Feuerwehren in den Stadtteilen nicht aufgelöst haben", sagt Helmut Blank. So könne jede Wehr vor Ort die Spielplätze kontrollieren. "Viermal am Tag", sagt Thorsten Harnus, der gerade den Spielplatz im Michelsgrund kontrolliert. Nachgeschaut wird aber auch an der Schlegelwarte, am Skaterplatz, auf dem Jugendzeltplatz, beim Reichenbacher Blick, auf dem Festplatz am Gock bei Kleinwenkheim und am Zeltplatz in Großwenkheim. "Eigentlich an allen Plätzen, an denen Menschen sich getroffen haben", so der Bürgermeister.
Der Vorteil der Kontrolle durch die Ortswehren sei auch, dass die Wehrleute die Leute kennen, wenn beispielsweise ein Kind auf einem Spielplatz ist, ergänzt Robert Müller. Aber die Leute seien sehr vorbildlich. Per Videokonferenz hat er am Freitag die Kommandanten der Stadtteile informiert. Es wird aber nicht nur kontrolliert, sondern auch dokumentiert. Etwa eine Stunde lang sei er bei einer Kontrollfahrt unterwegs, sagt Thorsten Harnus.
Da kommt viel Zeit zusammen, aber Helmut Blank muss sich keine Sorgen um die Stadtkasse machen. "Wir machen das ehrenamtlich", betont Robert Müller. Durch Home-Office, die geschlossenen Schulen und Universitäten seien derzeit genügend Einsatzkräfte tagsüber verfügbar. Es entsteht so kein Verdienstausfall, den die Stadt übernehmen würde. "Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage entwickelt, sagt Robert Müller. Niemand könne sagen, was kommt, aber: "Wir können schnell reagieren."
Bei der gestrigen Krisenstabsitzung nahmen die Spitzen der Verwaltung, die Verantwortlichen für Wasser und Abwasser und der Feuerwehr teil. Die Versorgung mit Wasser, die Entsorgung des Abwassers und der Brandschutz sei sichergestellt, so der Bürgermeister. Seit letzter Woche sind die beiden Amtsgebäude der Stadt allerdings geschlossen, die Verwaltung arbeitet aber weiter.
Bis vorerst 19. April
Damit das auch so bleibt, hat die Verwaltung am Montag die zwei Gruppen gebildet. "Das gilt vorerst bis einschließlich 19. April", sagt Stefan Bierdimpfl. Die Mitarbeiter, die zu Hause bleiben, nehmen Überstunden, hauptsächlich aber Resturlaub vom letzten Jahr. Nach einer Woche wird immer gewechselt.
Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sollte ein Mitarbeiter an Corona erkranken und/oder Mitarbeiter in Quarantäne müssen, können die Verwaltungsangestellten herangezogen werden, die gerade zu Hause sind. So soll die Verwaltung arbeitsfähig bleiben. Das Rathaus ist zwar geschlossen, in dringenden Fällen können die Münnerstädter aber einen Termin vereinbaren. Das ist unter Tel.: 09733/810 50 möglich. Gibt es Neuigkeiten, will Bürgermeister Blank die Münnerstädter sofort informieren.
Das geht ja Mal gar nicht! Ich als Feuerwehr wo die Jugend und Bevölkerung in meiner Feuerwehr brauch gehe gegen diese vor....
Ob das rechtlich überhaupt erlaubt ist, Feuerwehren zu Kontrollzwecken einzusetzen?
Mal abgesehen davon dass diese weltweite Pandemie gewiß kein Problem von Münnerstädter Kinderspielplätzen ist.
Wenn ich mir die Infektionszahlen, bzw. die nur geringen täglichen Steigerungsraten hier im Landkreis und in den Nachbarlandkreisen so anschaue, sind die örtlichen Kinderspielplätze das geringste Problem, in jedem Fall aber eine schöne Beschäftigungstherapie für die Kontrollorgane.
Sollte man in der jetzigen Situation wirklich eine Feuerwehr zur Kontrolle von Spielplätzen einsetzen? Anderswo versucht man den Kontakt der Einsatzkräfte mit der Öffentlichkeit soweit wie möglich zu vermeiden um die Infektionsgefahr so auf ein Minimum zu reduzieren. Nur so kann die Einsatzbereitschaft langfristig aufrecht erhalten werden. Eine infizierter Kamerad könnte die Quarantäne für eine ganze Einheit bedeuten. Dann nutzen die momentan vielen tagsüber verfügabren Einsatzkräfte auch nichts mehr...