Rannunger Mehrzweckhalle: "Bauzeit von mindestens eineinhalb Jahren"

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Die Sanierung der Mehrzweckhalle ist das beherrschende Thema in Rannungen. Sie ist wichtig für den Sport und für kulturelle Veranstaltungen. Bürgermeister Fridolin Zehner hofft, dass etwa im Mai die ersten Handwerker mit der Arbeit beginnen können. Foto: Archiv Dieter Britz
Die Sanierung der Mehrzweckhalle ist das beherrschende Thema in Rannungen.  Sie ist wichtig für den Sport und für kulturelle Veranstaltungen.  Bürgermeister Fridolin Zehner hofft, dass etwa im Mai die ersten Handwerker  mit der Arbeit beginnen können. Foto: Archiv Dieter Britz

Rannungens Bürgermeister Fridolin Zehner spricht über die Sanierung der Mehrzweckhalle, weitere Projekte, die Finanzen der Gemeinde und über geplante Feste in Zeiten der Corona-Pandemie.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das Leben in der Gemeinde ausgewirkt? Was ist dieses Jahr geplant? Diese Redaktion sprach mit Rannungens Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU).

Hat die Corona-Pandemie die Gemeinde im letzten Jahr stark zurückgeworfen? Gingen dadurch die Steuereinnahmen zurück?

Fridolin Zehner: Wir hatten 2021 deutlich weniger Gewerbesteuer-Einnahmen als in den beiden Jahren zuvor. Das lag aber nicht etwa an der Corona-Pandemie. Wir hatten 2019 und 2020 außergewöhnlich hohe Gewerbesteuereinnahmen, sie fielen 2021 wieder auf die normale Höhe zurück. Die Einnahmen aus der Einkommensteuer waren normal.

Was erwarten Sie finanziell für das neue Jahr 2022?

Wie es dieses Jahr aussieht, kann ich noch nicht sagen. Das hängt natürlich unter anderem von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Sicher ist, dass die Kreisumlage steigt. Sie richtet sich nach den Steuereinnahmen vor zwei Jahren, also 2020, und die waren recht gut. Der Gemeinderat hat kürzlich gefordert, dass schon jetzt ein Haushalts-Vorentwurf auf den Tisch kommt.

Was wird daraus?

Die Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft im Maßbacher Rathaus hat nur zwei Mitarbeiter. Sie müssen fünf Haushalte erstellen, für die drei Mitgliedsgemeinden Rannungen, Markt Maßbach und Thundorf sowie die Verwaltungsgemeinschaft selbst und für den Abwasserzweckverband Obere Lauer. Wenn möglich, soll im Gemeinderat im Februar eine erste Übersicht vorgelegt werden.

Wann werden voraussichtlich die ersten Handwerker zur Sanierung der Mehrzweckhalle anrücken, und wann werden Sie zur Eröffnung der sanierten Halle einladen können?

Nach den Aussagen von Architekt Pollach hoffe ich, dass die Arbeiten etwa im Mai beginnen können. Es gab bekanntlich Verzögerungen, weil geklärt werden musste, ob die Sanierung durch den Bund (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Jülich) oder den Freistaat (Amt für ländliche Entwicklung) erfolgt. Die ersten beiden Gewerke sollen jetzt ausgeschrieben und vergeben werden. Ich hoffe, dass sich genügend Firmen beteiligen und dass die verlangten Preise nicht durch die Decke gehen. Die Firmen haben zur Zeit sehr viele Aufträge. Bei einem Gewerk für die Wasserversorgung haben wir zwölf Firmen angeschrieben und nur eine hat ein Angebot abgegeben. Und das Baumaterial ist bekanntlich zurzeit sehr knapp. Ich rechne mit einer Bauzeit von mindestens eineinhalb Jahren. Ein genaues Datum für die Fertigstellung kann ich nicht angeben.

Wie sieht es mit den anderen Projekten der Gemeinde wie dem so gut wie fertig gestellten Kirchplatz und der Wasserversorgung aus?

Der Kirchplatz ist weitestgehend fertiggestellt. Eigentlich fehlt jetzt nur noch der Quellstein. Es sieht nicht sehr schön aus, wenn er nicht auf seinem Platz ist. Einweihen können wir den Platz natürlich auch erst, wenn die Corona-Pandemie abgeklungen ist. Beim Jugendhaus am Rande des Kirchplatzes gibt es Verzögerungen, da der Gemeinderat den bisherigen Planer von seiner Aufgabe entbunden hat. Offiziell wird in nächster Zeit entschieden, wer nun die Planung weiterführt. Entschieden werden muss auch über die Aufteilung der Räume und über das Dach. Der neue Wasserspeicher mit der Druckerhöhung ist fertig und soll noch im Januar in Betrieb genommen werden. Die Wasserversorgung der Gemeinde ist für uns eine große Herausforderung. Wir brauchen ein drittes Standbein. Entweder müssten wir einen dritten Brunnen erschließen oder die Gemeinde zusätzlich an einen überregionalen Wasserversorger anschließen.

Wie beeinflusst die Pandemie das kulturelle Leben in der Gemeinde? Kann nun das Planfest nachgeholt werden?

Ich gehe davon aus, dass das Planfest dieses Jahr nun endlich stattfinden kann. Eigentlich dürfen nur unverheiratete Paare daran teilnehmen. Aber von dieser Regel soll eventuell Abstand genommen werden, habe ich gehört. Im Mai soll die 1250-Jahr-Feier stattfinden. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Wenn das alles nicht stattfinden könnte und nochmals verschoben werden müsste, wäre das dramatisch. Auch die Faschingsabende des Turn- und Sportvereins in der Mehrzweckhalle müssen schon zum zweiten Mal wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Dafür gibt es allerdings am 19. und 26. Februar übers Internet wie schon 2021 eine Online-Show der Gücker-Elf. Der Kartenverkauf ist bereits sehr gut angelaufen. Wenn die Garde nicht auftreten kann, dann geht natürlich auf Dauer der Zusammenhang verloren.

Was sind Ihre Wünsche für die Gemeinde im Jahr 2022?

In erster Linie wünsche ich allen Bürgern Gesundheit und dass die Corona-Pandemie nur wenige oder gar keine Folgen für uns hat. Vereine und Gruppen müssen endlich wieder frei agieren können. Für die Gemeinde ist eine bessere finanzielle Ausstattung nötig. Das wäre eine große Hilfe, um einige weitere Projekte zu beginnen. Die Brunnenstraße muss bekanntlich dringend saniert werden. Das schieben wir seit Jahren immer wieder hinaus, da die Gemeinde zu wenig Geld hat.

Die Fragen stellte Dieter Britz