Nachtabschaltung der Windräder als Kompromiss?

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In der Bürgerversammlung machten die Rothhäuser erneut deutlich, dass sie den Bau von Windrädern nicht wollen. Foto: Archiv/Carmen Schmitt
In der Bürgerversammlung machten die Rothhäuser erneut deutlich, dass sie den Bau von Windrädern nicht wollen.  Foto: Archiv/Carmen Schmitt

Die Windrad-Frage lässt die Rothhäuser auch in der Bürgerversammlung nicht los. Das Ortsoberhaupt hat zwischenzeitlich ein Schallmessgutachten an das Landratsamt übergeben.

Es war zunächst ein Theinfelder Thema das die Diskussion der Rothhäuser Bürgerversammlung beherrschte. Der geplante Abriss der alten Schule wollte Klaus Beck gar nicht gefallen. Das ortsbildprägende Gebäuden sei architektonisch ansprechend und aus massiven Sandsteinen gemauert und deshalb erhaltenswert, befand er. Das Dach sei undicht und das Grundstück komplett mit dem Haus belegt, antwortete Bürgermeister Egon Klöffel.

Nicht einmal für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro hätte sich ein Käufer gefunden. Auch die Theinfelder Vereine hätten keinerlei Bedarf angemeldet, ergänzte der Theinfelder Gemeinderat Matthias Geier Nachfragen nach Mietwohnungen gebe es ebenso keine.

Frage nach niedrigeren Schulden

Dem gleichen Bürger erschloss es sich nicht, wie die Gemeinde Thundorf trotz einer erheblichen Ausgabenlast die Verschuldung senken konnte. Diese beläuft sich nach Angaben von Bürgermeister Egon Klöffel auf historisch niedrige 224 Euro pro Kopf. Vollbeschäftigung in der Gemeinde beschere eine stattliche Einkommenssteuer, und auch die Schlüsselzuweisungen seien angewachsen, führte Klöffel dazu als Gründe an. Weil dem so ist, wurde gleich mehrfach die Forderung gestellt, auf die vom Windkraftprojektierer Juwi versprochenen 30 000 Euro Pacht pro Windrad zu verzichten und eindeutig Position gegen dieses Projekt zu beziehen.

Juwi hat bereits die Genehmigung erhalten zusätzlich zu fünf bereits von Green City Energy errichteten Windkraftanlagen auf Volkershäuser Seite drei weitere auf Rothhäuser Gemarkung zu bauen.

Nach entsprechender Aufforderung will der Bürgermeister nun erst einmal nachsehen, wie lange der von der Gemeinde ausgestellte Gestattungsvertrag Gültigkeit hat. Dieser war am Tag nach dem Bürgerbegehren von 2012 in einer eilig einberufenen Sondersitzung erteilt worden. Direkten Kontakt zum Projektierer Juwi gebe es derzeit keinen, bestätigte Klöffel. Der Bürgermeister führte weiter an, dass er ein Schallmessgutachten an das Landratsamt übergeben habe, das sich in den tatsächlich ermittelten Werten von den theoretisch zur Genehmigung vorgelegten Werten von Green City Energy für die Windräder auf Volkershäuser Seite unterscheidet. In diesem Zusammenhang wurde auch die Forderung nach einer Nachtabschaltung der oft laut rauschenden Windräder gestellt. Doch dafür sei die Nachbargemeinde Maßbach der zuständige Ansprechpartner, gab der Bürgermeister zu Bedenken. Den Bürgern empfahl er, weiter mit entsprechenden Anfragen Druck auf die zuständigen Behörden auszuüben.

Ob Juwi tatsächlich im Herbst mit dem Bau beginnen werde, konnte Klöffel nicht sagen. Er mutmaßt, dass Juwi erste Ertragsergebnisse von Green City und auch den Ausgang einer anhängigen Klage von Bürgern auf dem Schalksberg abwarten wird.

Toilette am Friedhof gefordert

Weiteres Thema war die Forderung nach einer Toilette am Friedhof. Zumindest übergangsweise soll künftig bei Beerdigungen dazu das WC im alten Rathaus geöffnet werden. Die schlechten Fußwege im Friedhof wurden ebenfalls angesprochen. Diese werden nach dem Urlaubsabbau des Bauhofleiters instand gesetzt, versprach der Bürgermeister. Zur Fortsetzung der Bahnhofsrenovierung soll dem Verein zur neuen Belattung Material und Farbe zur Verfügung gestellt werden. Die im Zuge der Kabelverlegung für die Green-City-Energy-Windräder entstandenen Flurwegschäden seien genau dokumentiert worden, versicherte der Bürgermeister. Die ausführende Firma wurde bereits aufgefordert, diese zu beheben.