Am Johann-Philipp-von-Schönborn- Gymnasium wird Kultur stets groß geschrieben.
Gleich mit zwei Konzerten hat das Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium im Januar die Zuhörer beeindruckt. Zunächst stellten fast 100 Musiker und Musikerinnen ein abwechslungsreiches Konzert in der Aula auf die Beine - auf gewohnt hohem Niveau.
Auf dem Programm standen schwungvolle Lieder des Unterstufenchores unter der Leitung von Jacqueline Frühinsfeld. Beeindruckend war die Konzentration und Freude der jungen Sängerinnen und Sänger. Friederike Dömling (Violine), Anna Büchner und Sina Krais (Querflöte) begleiteten dezent und einfühlsam in professioneller Manier.
Selbst komponiert Mittel- und Oberstufenchor trugen neben begleiteten Chorliedern auch fein nuancierten A-Cappella-Gesang vor. Hier spürte man die Bühnenpräsenz ebenso wie die Freude an der Musik.
David Stühler präsentierte souverän und dabei berührend seinen ersten selbstgeschriebenen Song "Mein Rap" und führte die Zuhörer durch einleitende Worte in die Thematik ein. Lorena Hillenbrand überzeugte mit ihrem Gesangsbeitrag nicht nur stimmlich. Ihr gelang die Interpretation des "Hallelujah" mit großer Überzeugung. Das anschließende Duett der beiden Solisten berührte das Publikum durch die Intensität der Darbietung und die innere Tiefe.
Zum Schluss zeigte das Orchester sein Können, das unter der Leitung von Barbara Lukat unter anderem bekannte Songs und Filmmusik einstudiert hatte. Nicht nur zahlreiche "Neuzugänge" aus den Reihen der Schüler bereicherten den Orchesterklang, auch Ehemalige sowie Lehrer und Freunde der Schulfamilie spielten mit.
Jahrestag Ein vielfältiger und abwechslungsreicher Abend, der - ganz der Tradition der Schule folgend - die Zuhörer gleichermaßen beeindruckt wie auch beschwingt nach Hause gehen ließ.
Außerdem war der 52. Jahrestag der Elysée-Verträge Anlass für das Johann-Philipp von Schönborn-Gymnasium, in der Aula ein weiteres Konzert zu geben und damit ein wichtiges Kapitel gemeinsamer deutsch-französischer Geschichte zu begehen. Zu diesem Zweck hatte der Französisch-Fachbetreuer Günter Clas den französischen Chansonnier Patrice Bourgeon eingeladen.
Französisch als Schulfach mag für den einen oder anderen eher düstere Erinnerungen wachrufen, aber bei diesem Konzert wurden die Schüler der 7. bis 12. Jahrgangsstufe des Gymnasiums schnell in den Bann der französischen Sprache gezogen.
Charmant, nachdenklich, witzig, laut und zärtlich, so zeigte sich der französische Chansonnier und Liedermacher Patrice Bourgeon seinem jugendlichen Publikum. Aber auch verklärt nostalgische Balladen und humorvoll mitreißende Lieder gehörten zu seinem Repertoire. In seinem gut einstündigen Konzert präsentierte der Künstler aus der Auvergne sowohl Kompositionen von bekannten Größen des französischen Chansons, als auch sozialkritische Texte aus eigener Feder.
So geriet dieser musikalische Vormittag gleichsam zu einem Plädoyer für ein friedliches Zusammenleben der Völker, basierend auf Menschlichkeit, Achtung, Offenheit und Toleranz.
Gegen Magersucht Höhepunkte waren die Eigenkompositionen von Patrice Bourgeon, die immer authentisch und voller Leidenschaft daherkamen.
So zum Beispiel seine Hommage an Chico Mendez, einen Brasilianer, der sich für den Erhalt des Regenwaldes und gegen die Ausbeutung der Indianer eingesetzt hat. Oder sein Lied "Les grosses de 45 kilos", in dem er sich mit dem Thema Magersucht auseinandersetzt.
Unterstützt wurde Patrice Bourgeon am Klavier von Dominique Charnay, der mit spielerischer Leichtigkeit über die Tasten flog und den Liedern seines Compagnons eine beschwingt heitere Note gab.
Nach diesem Konzert waren sich alle einig: "Französisch und Musik, das gehört einfach zusammen."
red