Vertreter vom Verein Pro Jugend berichteten von ihrer Arbeit, die durch die Pandemie beeinflusst ist.
Wie läuft es zurzeit mit der Jugendarbeit in der Marktgemeinde? Einige Mitglieder des Marktgemeinderates waren nicht zufrieden gewesen mit dem Ablauf der U18-Bundestagswahl gemeinsam mit dem Kreisjugendring. Deshalb gaben René Felcht und Ina Pfeuffer vom Verein Pro Jugend einen detaillierten Überblick über die Jugendarbeit in Maßbach. Sie berichteten recht allgemein gehalten über ihre Arbeit und gingen nach Ansicht mancher Marktgemeinderäte zu wenig ins Detail.
So schilderten sie, dass ihre Arbeitsbereiche die offene Jugendarbeit, die Kontaktarbeit, die Netzwerkarbeit, die Beratung, die Ortsentwicklung, die Jugendpolitik und die interne Vereinsarbeit seien. Die Beratungstätigkeit habe aufgrund der Corona-Pandemie und des Lockdowns deutlich zugenommen. Beraten würden neben Jugendlichen und ihren Eltern auch Rathäuser und Verwaltungen, Vereine, Institutionen, Schulen, Lehrerinnen und Lehrer.
Zur Ortsentwicklung gehören die Raumsuche und der Raumerhalt für die gemeindliche Jugendarbeit, wie zum Beispiel das Clubhaus Maßbach oder das Projekt "Bikepark" in Weichtungen. Zur Jugendpolitik gehört zum Beispiel die Planung der Erweiterung des Spielplatzes in Volkershausen oder die U18-Bundestagswahl. Selbstverwaltete unbegleitete Jugendräume sowie sinnvolle Freizeitgestaltung gehören zum Bereich offene Jugendarbeit.
Jugend im Ort halten
Zur Netzwerkarbeit gehören Kooperationen mit anderen Vereinen, mit Allianzen, Kirchen, Schulen, Betrieben. Sie berichteten auch über das geplante Projekt "lebenswert", für das als Vorlage eine Aktion der katholischen Landjugend dient. Damit soll ermittelt werden, warum die Jugend weggeht und was getan werden kann, damit sie am Ort bleibt.
Zur Aktion U 18-Bundestagswahl meinte Felcht, dass es an der Organisation vor Ort gelegen habe, wie hoch die Wahlbeteiligung ausgefallen sei. Im ganzen Gemeindegebiet habe es keine 50 Teilnehmer gegeben. Zwar sei die Aktion am selben Tag wie die eigentliche Wahl gelaufen, aber es sei nicht möglich gewesen, direkt in die Wahllokale zu gehen. Felix Neunhoeffer (SPD) hätte sich wegen dieser Wahl im Vorfeld mehr Informationen gewünscht. "Ich habe erst ganz am Schluss gewusst, ob wir es machen dürfen", meinte dazu René Felcht.
Kritik an Öffnungszeit
Susanne Ziegler (Grüne/FBuU) kritisierte "eine Stunde Öffnungszeit am Nachmittag war zu wenig. Hätten wir etwas gewusst ,,hätten wir gerne mit organisiert". Sie wollte auch wissen, wie das Jugendhaus vor der durch Corona bedingten Schließung ausgelastet gewesen sei. Es sei von einer jüngeren und einer älteren Gruppe fast täglich, am Wochenende mehr, benutzt worden, erfuhr sie.
Wolfgang Rützel (WGP) kritisierte, die Präsentation sei zu allgemein gewesen. Informationen und Zahlen aus der Gemeinde selbst hätten gefehlt. Das sei wegen Datenschutz nicht so einfach, so René Felcht. "Für die Jugendlichen war es wegen Corona ein schwarzes Jahr, für die professionellen Jugendarbeiter auch", sagte schließlich Bürgermeister Matthias Klement (CSU) und dankte den beiden Vertretern des Vereins Projugend für ihre Arbeit.