Im Hinterhaus fing alles an

2 Min
Die beiden Büchereileiterinnen Olga Back (links) und Gertrud Erhard (rechts) mit Büchereibesuchern beim Tag der offenen Tür. Foto: Daniel Wiener
Die beiden Büchereileiterinnen Olga Back (links) und Gertrud Erhard (rechts) mit Büchereibesuchern beim Tag der offenen Tür. Foto: Daniel Wiener

Die Katholische öffentliche Bücherei Rannungen besteht seit 1925. Bei einem Tag der offenen Tür wurde das Jubiläum begangen.

Bei einem Tag der offenen Tür zu ihrem 90-jährigen Bestehen zeigte sich die katholische öffentliche Bücherei Rannungen der Allgemeinheit. Besonderer Höhepunkt für die Kinder war dabei die Märchenstunde mit Märchenerzählerin Heidi Andriessens, die es durch wechselnde Tonlagen packend verstand eine unglaubliche Spannung zu erzeugen. Es wurde aber auch zurück geblickt, nicht etwa durch Reden und Ansprachen, sondern anhand von Schautafeln mit Fotos von früher und Zeitungsausschnitten.
Gegründet wurde die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) Rannungen demnach im Jahr 1925. So hat es auch die Diözesanstelle für christliche Bücherei- und Öffentlichkeitsarbeit (KBA) in Würzburg festgehalten. Ebenso den Hinweis, dass Pfarrer Hans Haun 1971 einen Bestand von 761 Büchern mit etwa 200 Entleihungen jährlich bei der KBA angegeben hat. Heute werden die 2752 Medien rund 3000 Mal im Jahr ausgeliehen.


Anfänge ungewiss

Wie die heutige Leiterin Olga Back im Gespräch mit der Zeitung berichtet, gibt es über die Anfänge dieser Einrichtung keine Unterlagen mehr. So darf nur spekuliert werden, dass es wohl der damalige geistliche Rat Hugo Stöhr gewesen sein könnte, der diese Institution ins Leben gerufen hat. Übersichtlicher wird die Situation dann nach dem Krieg. In den fünfziger Jahren waren die Bücher in einem Schrank untergebracht, der im Hinterhaus des Pfarrhauses stand. Später wurde die Bücherei unter das Dach des ehemaligen Jugendheimes umgesiedelt, dort wurden bis zu Beginn der 1980er Jahre Bücher ausgegeben.
Im Zuge des Pfarrhaus-Neubaus 1980 wurde auch das alte Jugendheim abgerissen und im Untergeschoss des neuen Pfarrhauses ein Raum für die Bücherei vorgesehen. In diesem Kellerraum ist seit dem 30. Oktober 1983 die Bücherei regelmäßig einmal wöchentlich geöffnet.
Bis Herbst 1991 waren als Büchereimöbel immer noch fünf Schränke aus dem alten Jugendheim in Gebrauch. Ergänzt wurden diese durch drei Regale, die von privat zu Verfügung gestellt wurden. Die fünf Schränke wurden inzwischen ins Dachgeschoss des Pfarrheims ausquartiert.
Die neue Einrichtung wurde 1991 auf Spendenbasis von der Firma Markert als Maßarbeit für die Rannunger Bücherei hergestellt, berichtet Olga Back weiter. Früher wurden ihren Ausführungen zufolge die Bücher von den jeweiligen Pfarrern ausgegeben, bis Pfarrer Hans Haun Rannungen 1978 verließ.


Medienbestand stark gestiegen

Michael Diemer und Christine Unsleber, die die Bücherei bis 1995 leiteten, hatten sich darauf hin zur Weiterführung der Bücherei bereit erklärt. Nach ihr wurde Olga Back 1995 durch den Pfarrgemeinderat mit der Leitung beauftragt. 2005 kam Gertrud Erhard als ihre Stellvertreterin hinzu. Beiden bilden nun ein Team, das den Lesern auch mit Rat und Tat zur Seite steht.
Stark verändert hat sich der Bestand. 1983 lagerten in der Pfarrbücherei noch 496 Bücher, nachdem zuvor die KBA Würzburg den Bestand durchgesichtet und aktualisiert hatte. Der Medienbestand steigerte sich im Laufe der Jahre. Um das Bücherangebot zu erweitern, werden zusätzlich 400 Bücher aus der Austauschbücherei Würzburg angeboten.
Heute beläuft sich der Bestand auf 2752 Einheiten, wobei sich darunter auch Abo-Zeitschriften, Spiele und CDs befinden. Bei den Büchern sind es vor allem Kinderbücher, von denen über 1000 Stück vorzufinden sind.