Hart, härter, Braveheart Battle: So war der Extremlauf in Münnerstadt

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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
 
Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
 
Wenn mal kein Wasser durchwatet werden musste, war es meistens matschig. Foto: Barbara Herbst
Wenn mal kein Wasser durchwatet werden musste, war es meistens matschig. Foto: Barbara Herbst
 
Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Froh war, wer das Loch Ness überstanden hat. Doch die nächsten Schikanen warteten schon. Foto: Barbara Herbst
Froh war, wer das Loch Ness überstanden hat. Doch die nächsten Schikanen warteten schon. Foto: Barbara Herbst
 
Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle Foto: Heike Beudert
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Braveheart Battle - der Nachwuchs.Foto: Heike Beudert
Braveheart Battle - der Nachwuchs.Foto: Heike Beudert
 

Der Braveheart Battle verabschiedete sich mit einem anspruchsvollen Finale (vorerst) aus Münnerstadt. Stadt und Veranstalter haben sich - nach außen hin - versöhnlich gezeigt. Die Stimmung war bestens.

Eigentlich war es Jens Kunzes Ziel, auch in diesem Jahr wieder unter die hundert besten Läufer zu kommen. Das hat er uns vor dem Start verraten. Doch der Lübecker hat nach den ersten Kilometern gemerkt, dass dies heuer nicht funktionieren wird. Ihm ging es wie so vielen anderen Startern. Das kalte Wasser und die steilen Anstiege haben ihn geschafft. Aber er ist bei seinem vierten Braveheart-Start zumindest ins Ziel gekommen. Nach 3:45 Stunden durchlief er die Ziellinie. Das bedeutete Platz 159. Viele andere kapitulierten vor der Strecke oder schafften das Zeitlimit nicht, das vom Veranstalter während des Laufes sogar erweitert worden war.

Jens Kunze berichtet von seinen Erfahrungen mit den Wasserhindernissen. Brusttief musste die Lauer an manchen Stellen durchwatet werden. Und natürlich war wieder Loch Ness, das Reichenbacher Regenrückhaltebecken, eine Herausforderung. "Wasser kannst du nicht trainieren", stellt er fest.

Auch für den erfahrenen Bravehearter Rainer Hofmann vom Team Veitenstein war der Braveheart Battle in diesem Jahr eine Grenzerfahrung. "Härter sollte er nicht mehr werden", findet er. Denn sonst würden am Ende nur noch die Profis starten. Doch der Braveheart lebe gerade auch von den Gruppen, die just for fun starten, meint der Oberfranke.

Es fällt in diesem Jahr tatsächlich auf, dass die Zahl der "Profis", also der ehrgeizigen Starter, erneut zugenommen hat. Cheforganisator Joachim von Hippel bestätigt das. Die Profis erkennt man vor allem am sportlichen Outfit, während die Spaß-Gruppen sich immer gerne verkleiden und auf der Strecke jede Menge Gaudi machen, wie das Team Poppenlauer Power, das dafür auch den Team-Spirit-Preis bekam. Sie machten die beste Stimmung auf der Strecke, so Pressesprecherin Ursula Schemm.

Wadenkrämpfe am Berg
Dass der Braveheart Battle auch bei einer Abbrecherquote von 34 Prozent für Gelegenheits-Ex tremsportler schaffbar war, belegt Timo Hildmann aus Steinach. Er hatte sich spontan entschlossen, für einen verhinderten Kumpel zu starten. Nach mehr als fünf Stunden kam er glücklich ins Ziel. "Nach dem Michelsberg und Loch Ness hatte ich nur noch Wadenkrämpfe." Aufgebaut habe ihn dann wieder die Versorgung auf Edi Schmitts Bauernhof. So gestärkt, hat er es ins Ziel geschafft - ohne spezielles Training, wie er sagt. Aber er fährt in der Freizeit viel Fahrrad.

Liliane Ritter hat sich bei ihrem vierten und wie sie sagt letzten Braveheart-Start sogar besser gefühlt als im Vorjahr. Zwar reichte ihre Zeit nicht an die des Vorjahres ran, aber konditionell sei es besser gelaufen. So kam sie nach 5:45 Stunden sichtlich zufrieden ans Ziel, zumal es alle in ihrem Mädels-Team "Hot Chili" geschafft hatten.

Heiratsantrag im Ziel
Kälte und Anstrengung setzen aber bei manchem Läufer auch noch ganz andere Emotionen frei. Roman Stieben war nach seinem Lauf in knapp dreieindreiviertel Stunden noch so fit, um seiner Freundin Swenja Mengel einen Heiratsantrag zu machen. Im Zieleinlauf wurde ihm ein Mikrofon gereicht, und er fragte vor versammelter Braveheart-Gemeinde seine Freundin, ob sie ihn heiraten möchte. Das Ja kam sofort. Nach einem Hochzeitstermin wird jetzt gesucht. Sie sei völlig überrascht gewesen, meint Swenja Mengel noch sichtlich gerührt. Angespornt von so viel Mut, wagte dann gleich noch ein zweiter Braveheart diese Frage - die allerdings dann nicht mit Mikrofon und vor laufender Kamera.

Und natürlich lag über dem Extremlauf Abschiedswehmut. Es soll - so wurde auch im Stadion verkündet - vorerst der letzte Braveheart Battle in Münnerstadt gewesen sein. Das Wort "vorest" machte deutlich, dass zum Finale Veranstalter, aber auch Bürgermeister Helmut Blank versöhnliche Worte suchten. Helmut Blank übernahm den Startschuss und hatte einen Pokal mitgebracht. Joachim von Hippel bedankte sich für die vergangenen Jahre. "Münnerstadt ist unsere Braveheart-City", betonte Pas-Team- Pressesprecherin Ursula Schemm. Das Risiko sei einfach zu groß, dass im kommenden Jahr das Sportzentrum saniert wird und Freifläche oder Duschen nicht nutzbar sind.
Erika Pascher Wir wären traurig, wenn der Braveheart Battle nach Bad Kissingen abwandern würde. Wir finden gut, dass wir mit dem Bratwurststand hier etwas für die Stadtkapelle, unseren Verein, tun können.

Laurens Slaats Braveheart Battle ist für uns eigentlich Münnerstadt.

Jens Kunze Schade eigentlich, aber vielleicht gibt es eine neue Herausforderung in Bad Kissingen. Ich hätte es aber auch gerne weiter in Münnerstadt gehabt.

Michaela Kühn Noch ist er nicht weg. Ich habe Hoffnung, dass er bleibt.

Fakten und Zahlen
Braveheart Battle Der Brave heart Battle 2015 ist geschlagen. Rund um den Lauf gibt es viel Zahlenmaterial und interessante bzw. unterhaltsame Fakten. Hier ein kleiner Überblick.

Starter 2541 Männer und Frauen waren am Start. Davon gelten 1696 als Finisher, die innerhalb des gesetzten Zeitlimits das Ziel erreichen. Die Abbrecherquote lag damit bei 34 Prozent. Das ist deutlich höher als in den Vorjahren.

Schnellster Braveheart Hagen Brosius aus Ingolstadt (2:42:57).

Schnellste Frau Susanne Kraus aus Wendlingen (3:00:57)

Älteste Finisher Ulrich Lau (Jahrgang 1949) und Ingeborg Joa (Jahrgang 1960).

Bestes Team Den Titel als bestes Team hat seit 2011 die Mannschaft "Getting Tough CT" scheinbar abonniert. Sie waren auch heuer wieder am schnellsten (3:09:41).

Team-Spirit-Preis Team Poppenlauer Power mit Sebastian Dietz, Thomas Erdmann, Gary Huntoon, Christoph Kirchner, Christoper Markert, Thorsten Ort, Armin Schüller und Sebastian Schüller.

Witzige Team-Namen Maßlose Selbstüberschätzung, Sandkastenkommando, Dick und Durstig, Kampfspätzle, Wir gehen auf Safari, Halt´s Maul und lauf!, Lauer-Luschen.

Zuschauer Nach Angaben der Polizei waren geschätzte 20 000 Zuschauer zwischen den Hindernissen unterwegs. Alles verlief reibungslos und ruhig.

Streckenlänge 26 Kilometer betrug der Parcours, in dem insgesamt 54 Stationen mit besonderen Herausforderungen lagen. Alleine 14 Mal ging es ins Wasser. Zu bewältigen waren laut einer Facebook-Information insgesamt 1400 Höhenmeter.
 

 

 

 


Klicken Sie sich hier noch einmal durch die schönsten Bilder des Braveheart Battles!