Die Windheimer Floriansjünger finden in den eigenen Reihen keine Führungsspitze. Deshalb haben sie für einen Zusammenschluss mit der Reichenbacher Wehr gestimmt. Sollten die Reichenbacher zustimmen, wäre der Weg frei.
Schwerwiegende Entscheidungen musste die Freiwillige Feuerwehr Windheim bei ihrer Dienstversammlung im Vereinsheim treffen, weil die Wehr immer noch keinen Ersten Kommandanten aus den eigenen Reihen hat und auch der Zweite Kommandant Thomas Müller für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung steht. Der Notkommandant Manuel Gessner steht der Windheimer Wehr zwar noch vor, aber seine einjährige Amtszeit läuft in wenigen Wochen aus.
Kastl lobt Einstellung Für die Wahl des Kommandanten fand sich kein Kandidat; eine vorgeschlagene Person lehnte ab. Ähnlich war es bei der Wahl des stellvertretenden Kommandanten. Bereits im Vorfeld der Versammlung hatten die Verantwortlichen sich Gedanken gemacht, wie sie bei einer solchen Konstellation verfahren wollen.
Deshalb befand sich auf der Tagesordnung bereits der Punkt, der einen möglichen Zusammenschluss der Freiwilligen Feuerwehr Windheim mit der Freiwilligen Feuerwehr Reichenbach vorsieht.
Zweiter Bürgermeister Michael Kastl merkte an, dass bei der Dienstversammlung viele Personen erschienen seien, besonders sehr viele junge: "Die Einstellung zum Feuerwehrdienst in Windheim ist positiv. Der Idealfall wäre gewesen, heute einen neuen Kommandanten und einen Stellvertreter zu finden. Dies ist leider nicht gelungen, aber es muss weitergehen." Zwei Möglichkeiten sehe das Feuerwehrgesetz vor: entweder die Zwangsverpflichtung oder eine Neuorganisation der Wehr. "Eine Verpflichtung sollte meines Erachtens nicht angewandt werden", sagte Kastl, der dabei mit den Windheimer Floriansjüngern ganz einer Meinung war. In Betracht komme nur eine Neuorganisation. "Diese ist eine Zusammenlegung, keine Auflösung der Wehr", merkte der Zweite Bürgermeister an.
Man müsse über einen Zusammenschluss reden, der bereits im Vorfeld mit den Reichenbachern diskutiert worden war. "Aber ihr müsst selbst entscheiden, ob ihr diese Zusammenarbeit wollt", sagte Kastl, der damit den Windheimern das Heft des Handelns in die eigenen Hände legte.
Weiter Übungen in Windheim Notkommandant Manuel Gessner meinte, dass die Reichenbacher Feuerwehrleute sich einer Zusammenarbeit beider Ortsteile im Feuerwehrwesen nicht abgeneigt zeigten. Bei Einsätzen arbeite man bereits zusammen, so dass gemeinsame Übungen hier Vorteile böten. Aber die Windheimer würden natürlich auch noch Übungen bei sich im Dorf abhalten.
"Ich denke, dass ein Zusammenschluss eine praktikable Lösung ist, von der beide Seiten profitieren", sagte Gessner. Auch Thomas Müller meinte, dass der Schritt der richtige sei, der die Windheimer nach vorn führe.
Manuel Gessner ist es wichtig, dass die Wehren für sich handlungsfähig seien. "Die Kommandanten stehen zwar als Band über beiden Wehren, aber die Gruppenführer der Wehren müssen eigenverantwortlich handeln", sagte Gessner. Deshalb sei es wichtig, vor Ort Personen zu haben, die den Einsatz eigenverantwortlich abwickeln können.
Deshalb würden in Windheim auch weiterhin Gruppenführer gebraucht. In der Versammlung erklärten sich zwei junge Windheimer Wehrmänner bereit, einen solchen Kurs zu besuchen. Gessner ging darauf ein, dass die Windheimer wieder selbstständig werden könnten, wenn sie einen Kommandanten und einen Stellvertreter aus eigenen Reihen stellten.
Über den Zusammenschluss der beiden Wehren wurde von den Windheimern in geheimer Wahl abgestimmt. Alle anwesenden Stimmberechtigten votierten dafür.
Michael Kastl freute sich über die Einstimmigkeit: "Das zeugt davon, dass ihr voll hinter diesem Schritt steht und dass das Vertrauensverhältnis sehr gut ist."
Als nächstes wird in Reichenbach der Termin für die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr angesetzt werden. In einem ersten Punkt wird dann abgestimmt, ob die Reichenbacher Wehrleute die Entscheidung der Windheimer annehmen und dem Zusammenschluss zustimmen. Sollte dies der Fall sein, werden bei dieser Versammlung von beiden Wehren der Kommandant und sein Stellvertreter gewählt werden.