Damit wieder mehr Gäste nach Münnerstadt kommen

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Schöne Fachwerkhäuser, moderne Infotafeln - eigentlich ist alles da für die Touristen. Die sind aber in den letzten Jahren immer weniger geworden, wie die Übernachtungszahlen belegen. Dagegen will Forum aktiv etwas tun. Foto: Thomas Malz
Schöne Fachwerkhäuser, moderne Infotafeln - eigentlich ist alles da für die Touristen. Die sind aber in den letzten Jahren immer weniger geworden, wie die Übernachtungszahlen belegen. Dagegen will Forum aktiv etwas tun. Foto: Thomas Malz

Forum aktiv schlägt der Stadt einen ganzen Katalog an Maßnahmen vor, um dem Rückgang der Übernachtungszahlen entgegenzuwirken.

Forum aktiv hat das Jahr politisch mit seiner Gesprächsrunde "Offenes Forum" eingeläutet. Nach einer mehrstündigen Diskussion über den Tourismus in Münnerstadt schnürten die Mitglieder ein Maßnahmenpaket, das sie dem Stadtrat vorlegen wollen.
Der Vorstand hatte in die Sitzung Zahlen mitgebracht, die tiefe Sorgenfalten verursachten. 2009 hatte Münnerstadt noch rund 16 300 Übernachtungsgäste, 2014 waren es nur noch 12 900, fasste der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Joa die Bilanz des Statistischen Landesamtes zusammen. Er geht davon aus, dass die Auszubildenden im Bestatterwesen einen großen Teil der Gäste ausmachen. "Dies bedeutet einen Rückgang von mehr als 21 Prozent innerhalb der letzten sechs Jahre."
Und das hat Folgen: Nicht nur das Hotel- und Gastronomiegewerbe leide darunter, sondern auch Handwerksbetriebe, die Hotels und Restaurants in Stand halten und ausbauen, Zuliefererbetriebe sowie der Einzelhandel, bei dem Touristen und Geschäftsreisende einkaufen, erklärt Joa.
Und noch eine Verknüpfung deckten die Mitglieder von Forum aktiv auf: "Tourismus belebt die Stadt, und eine belebte Stadt lockt neue Bürger", erklärt Rosina Eckert. Auch Firmenchefs würden sich bei der Standortwahl an der Lebensqualität einer Stadt für ihre Mitarbeiter orientieren.
In einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig: Bei einem Thema, dass derart bedeutend für die Zukunft von Münnerstadt sei, dürfe man nichts unversucht lassen. "Man muss Ausgaben für Tourismus und Werbung als langfristige Investition sehen und darf nicht erwarten, dass sie bei der Gewerbesteuer der Hotels und Gastronomiebetriebe im nächsten Jahr wieder reingeholt sind", erklärt Bernd Eckert. Man müsse mehr werben, weil auch die Konkurrenz in der Nachbarschaft größer werde, ergänzt er mit Blick auf Bad Königshofen, in dem es ähnlich viele Betten wie in Münnerstadt gibt, und das seit fünf Jahren konstant rund 22 400 Gäste pro Jahr anlocken kann.
"Das Potenzial zum Anwerben wäre da", findet Schriftführerin Caroline Schwarz. Vor allem die Nähe zur Kurstadt Bad Kissingen, das mehr als eineinhalb Millionen Übernachtungen auf dem Konto verbuchen kann, und zum Urlaubsmagnet Rhön müsse hierfür besser genutzt werden, ergänzt die Vorsitzende Rita Schmitt.


Image herausarbeiten

Um dieses Potenzial besser ausschöpfen zu können, schnürte die Diskussionsrunde schließlich ein Maßnahmenpaket. Die Stadt soll ihr Profil schärfen und ein Image, das an die Gegebenheiten und Möglichkeiten vor Ort angepasst ist, herausarbeiten. Hierfür müssten Angebote aufgebaut und verbessert werden. Man strebe hier eine Kooperation mit den Vereinen und Tourismusbetrieben an, erklärt Wolfgang Joa. So könne man beispielsweise für Eltern entspannende Wandertouren anbieten, während sich die Kinder bei sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel dem Reiten, austoben können.
Um dieses Image anschließend bekannt zu machen, müsse die Vermarktung der Stadt ausgebaut werden. Forum aktiv schwebt hier vor, dass gezieltes Prospektmaterial erschaffen wird, die Stadt Tourismusmessen besucht, ein Kalender mit allen Veranstaltungen der Stadt, der Vereine und der Geschäfte erstellt wird sowie ein visueller Rundgang durch Münnerstadt gedreht wird, der im Netz abgerufen werden kann.
Damit schließlich mehr Touristen in die Lauerstadt gelockt werden können, soll eine geeignete Infrastruktur aufgebaut werden: Man müsse sich mit anderen Kommunen und Tourismusverbänden vernetzen, um die eigene Werbung optimieren zu können sowie Kontakte zu Busunternehmen, die Reisen anbieten, und Tourismusvermarktern knüpfen.
Außerdem sollen Gäste nachhaltig an Münnerstadt gebunden werden, etwa indem man eine Datenbank anlegt und E-Mails mit aktuellen Angeboten verschickt. "Das Wichtigste im Tourismus ist, dass der eigene Name bekannt wird", erklärt Rosina Eckert die Idee hinter den Vorschlägen. Diesen Katalog wollen die Forum-aktiv-Stadträte mit ihren Kollegen im Rathaus diskutieren.