Die Münnerstädter Stadtkapelle stellte sich der Cold Water Challenge. Zu verdanken hatten sie das Ständchen in eisigem Wasser dem Jugendmusikkorps Bad Kissingen.
Musiker sind manches gewöhnt. Dass sie aber beim Trompetespielen oder Trommeln in kaltem Wasser - gefühlte 16 Celsius - stehen sollen, kommt so gut wie nie vor.
Nun aber krempelten 16 aktive Mitglieder der Stadtkapelle Münnerstadt die Hosen hoch, zogen Schuhe und Strümpfe aus und dafür Gummistiefel, Badelatschen oder Schwimmflossen an. Besonders Unempfindliche stapften einfach barfuß ins Wasser, alle mit ihren Musikinstrumenten, denn schließlich wollten sie ein kurzes Konzert im Wasser geben, das mittels Handy gefilmt und bei YouTube ins Internet gestellt werden musste. "Schön, dass trotz der Ferien so viele Musiker gekommen sind, um bei diesem Spaß mit dabei zu sein", freute sich die Vorsitzende Erika Pascher.
Eine Gummiente, drei Schwimmnudeln, eine Luftmatratze und ein Kinderplanschbecken vervollständigten die Ausrüstung.
Der Ort dieses Geschehens? Die Lauer vor der Brücke im Park am Jörgentor, dort, wo das Flüsschen relativ flach ist. Irgendwie hatte sich die geplante Aktion im Lauf des Tages in der Stadt herumgesprochen, und deswegen waren einige Zuschauer da und bemitleideten die Musiker, die im kalten Wasser stehen mussten. Sie spielten für das Video den Gassenhauer "Die Fischerin vom Bodensee ist eine schöne Maid juchhe", und das trotz kalter Füße perfekt.
Innerhalb von 48 Stunden Zu verdanken hatten die Münnerstädter diesen ungeplanten Kurzauftritt im kalten Wasser der Lauer dem Leiter des Jugendmusikkorps Bad Kissingen, Bernd Hammer. Der hatte sie für den "Cold Water Challenge" nominiert.
Und dann gab es nur zwei Alternativen: die Nominierung annehmen, irgendetwas mit "Cold Water" (kaltem Wasser) unternehmen und ein Video davon innerhalb von 48 Stunden bei YouTube ins Internet stellen - oder aber das Jugendmusikkorps zu einer Brotzeit oder einem Grillabend einladen.
Bernd Hammer war selbst nach Münnerstadt gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass die Stadtkapelle ordnungsgemäß ihre Aufgabe erfüllt. Nachdem der kleine Videofilm gedreht war, galt es, den Staffelstab sozusagen weiterzureichen: Die Musikkapelle Münnerstadt nominierte, noch im Wasser stehend, die Trachtenkapelle Burglauer, den Musikverein Strahlungen sowie den Musikverein Gartenstadt Bad Neustadt für den "Cold Water Challenge". Die drei Vereine hatten ebenfalls 48 Stunden Zeit, sich etwas zu überlegen, was mit Wasser zu tun hat.
Ansonsten werde die Einladung zur Brotzeit oder zum Grillabend fällig.
Amerikanische Erfindung Der "Cold Water Challenge" ist eine ursprünglich amerikanische Erfindung und verbreitete sich sehr schnell über das Internet auch bei uns. In Deutschland sind es vor allem Jugend-Feuerwehren, die sich daran beteiligen, aber auch andere Vereine sind inzwischen auf den Geschmack gekommen.
Im Internet gezeigt Die Meinungen darüber reichen von gefährlichem Blödsinn bis zu Riesenspaß und Förderung der Jugendarbeit. Manche Aktionen, die im Internet gezeigt werden, sind tatsächlich gefährlich für die Teilnehmer. In Münnerstadt konnte wirklich nichts passieren, allerhöchstens hat sich einer der Teilnehmer einen Schnupfen geholt.