Bis zu 25 neue Bauplätze möglich

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In der Dorfmitte will Rannungen Ende Mai sein großes Jubiläumsfest feiern. Foto: Dieter Britz
In der Dorfmitte will Rannungen Ende Mai sein großes Jubiläumsfest feiern. Foto: Dieter Britz
Transparente weisen schon jetzt auf das Rannunger Jubiläumsfest hin. Foto: Dieter Britz
Transparente weisen schon jetzt auf das Rannunger Jubiläumsfest hin. Foto: Dieter Britz
 
Auch ein Jubiläumskaffee wurde zum Jubiläum kreiert. Foto: Dieter Britz
Auch ein Jubiläumskaffee wurde  zum Jubiläum kreiert. Foto: Dieter Britz
 

Die Planungen für das Jubiläumsfest beschäftigen den Rannunger Gemeinderat. Außerdem erhielten die Mitglieder Informationen, wie ein neues Baugebiet am Johannisberg aussehen könnte.

Die Gemeinde steht dieses Jahr ganz im Zeichen der 1250-Jahr-Feier. 3. Bürgermeisterin Bettina Bonengel (CSU/FW), die zusammen mit 2. Bürgermeisterin Sybille Büttner (BL) das Jubiläumsfest organisiert, informierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates über den Stand der Vorbereitungen und den Ablauf des umfangreichen Programms. Ein weiterer wichtiger Punkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderates war die Vorstellungen von drei Planentwürfen für das Baugebiet Johannisberg. Der Gemeinderat muss sich nun in einer seiner nächsten Sitzungen auf eine davon festlegen.

Im Internet-Lexikon Wikipedia heißt es über die Geschichte von Rannungen: "Die erste urkundliche Erwähnung Rannungens als ‚Hrannunga‘ erfolgt in karolingischer Zeit: Im Jahre 772 vermacht Alwalah, ein Geistlicher von adeliger Herkunft, seinen Besitz in Rannungen in einer Schenkungsurkunde dem Kloster Fulda. Rannungen gehört somit zu den ältesten namentlich bekannten Siedlungen der Gegend." Deshalb feiert die Gemeinde die erstmalige Erwähnung in einer Urkunde vor 1250 Jahren. Gefeiert wird vom Freitag, 27. Mai bis zum Montag, 30. Mai.

Bettina Bonengel berichtete im Gemeinderat, dass das Jubiläumsfest sich über den alten Ortskern und die angrenzenden Straßen erstreckt und dass auch viele Höfe einbezogen sind. Insgesamt seien über 60 Attraktionen geplant. Sie nannte als Beispiele historisches Handwerk wie Seildrehen, Korbflechten, eine Dreschmaschine oder Waschfrauen. Auf dem Festprogramm stehen auch eine Bauernstube, eine Heimatsstube, Kirchenführungen, eine Hofscheune mit Musik, eine Weinlaube (bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde laut Wikipedia im Dorf sogar Weinbau betrieben).

Zum Programm gehören eine Fotobox, ein Hebekran für einen Panoramablick über Rannunge und ein Kinderland auf dem Schulhof. Als besonderes Angebot wird zum Fest ein Jubiläumsschinken hergestellt. Ab sofort gibt es im örtlichen Einzelhandel und beim Fest einen Jubiläumskaffee, den Bettina Bonengel im Gemeinderat bereits präsentierte. Auch Schnapsgläser und Papierservietten zum Jubiläum werden geordert.

Hauptbühne im Ortszentrum

Die Hauptbühne befindet sich beim Kriegerdenkmal im Dorfzentrum. Das Fest beginnt am 27. Mai um 18 Uhr mit einer Grenzstein-Setzung dort, wo die Gemarkungen Rannungen, Pfersdorf und Rottershausen zusammenstoßen. Der Samstag, 28. Mai, steht nach der Eröffnung um 14 Uhr ganz im Zeichen eins Musikprogramms von 15 bis 18 Uhr und der Rocknight ab 19 Uhr. Der Festgottesdienst am Sonntag, 29. Mai, beginnt um 9 Uhr. Ein Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Rannungen und musikalische Unterhaltung mit Musikvereinen aus der Nachbarschaft folgen. Um 17.30 Uhr beginnt ein böhmischer Abend mit "Bedöhrend Röhrend". Weitere kulturelle Attraktionen sind in den offenen Höfen und im Ort geplant, zum Beispiel eine "Hofscheune mit Musik, ziehende Musikanten und Jagdhornbläser. Das Jubiläumsfest klingt aus am Montag, 30. Mai, mit einem Haxenessen, das um 17 Uhr beginnt.

Zum Thema Jubiläumsfest gehört der Bau eines Unterstellhäuschens auf dem Schul- und Kirchhof. Der Gemeinderat hatte 2020 beschlossen, dass es von einheimischen Handwerkern errichtet werden soll, die traditionelle Handwerkskunst demonstrieren wollen. Der Gemeinderat blieb dabei, dass es ein Satteldach bekommen soll und in Holz ausgeführt wird; es gab zwei Gegenstimmen. Aus der Mitte des Gremiums kam die Frage, ob es sich um Schwarzarbeit handelt. Bettina Bonengel und Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) versicherten, dass davon keine Rede sein könne, denn die Zimmerer bekämen kein Geld dafür.

Bereits Ende 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, dass im Bereich Johannesberg im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens ein neues Baugebiet erschlossen werden soll. Nun legte Planer Matthias Kirchner (Oerlenbach) drei Varianten für dieses Gebiet vor.

Noch kein Beschluss

Je nach Ausführung sind auf einer Fläche von 2,7 Hektar etwa 22 bis 25 Bauplätze möglich. Allerdings wäre denkbar, dass je nach Bedarf an Bauplätzen am Anfang nur ein Teil der Fläche erschlossen wird. Der im Bau befindliche Tiefbehälter für die Wasserversorgung soll optisch mit einbezogen werden. Kirchner betonte, dass nach der Festlegung des Gemeinderates auf eine der Varianten noch ein längeres Verfahren notwendig ist. "Bauleitplanung ist zäh wie Kaugummi" meinte er zum zeitlichen Verlauf. Dieses Baugebiet wird im Rahmen eines "beschleunigten Verfahrens" erschlossen und muss deshalb bis Ende 2024 fertig sein. Im Gegenzug ist die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden nur einmal notwendig, eine Umweltprüfung ist nicht erforderlich und Ausgleichsmaßnahmen gibt es auch nicht. Im Herbst 2024 könnten Bauinteressenten beginnen, ihre Häuser zu bauen, so Kirchners Zeitplan.

Bürgermeister Zehner berichtete, dass schon jetzt fünf bis acht Personen Interesse an einem Bauplatz haben. "Sobald in der Zeitung steht, in Rannungen gibt es Bauplätze, melden sich Leute" wusste Kirchner.

"Wir haben im Dorf sehr viele Bauplätze im Privatbesitz, könnte es deshalb Probleme geben?" Wollte Sybille Büttner wissen. "Nein, sie bestimmen wegen der Baugebiete" meinte dazu Matthias Kirchner. Fridolin Zehner favorisierte zwar den ersten von Kirchner vorgelegten Entwurf, doch er schlug dann vor: "Wir lassen das erstmal setzen". Deshalb soll erst in einer der nächsten Sitzungen entschieden werden, welche Variante verwendet wird.

Lösung für den Jugendtreff

Gute Nachrichten für die Jugend des Dorfes: Der Bürgermeister teilte mit, dass es eine Übergangslösung für einen Jugendtreff gibt. Er kann in einem ehemaligen Betriebsgelände eingerichtet werden.