Abiturienten läuteten das Ende ihrer Schulzeit ein - bis das Seil riss

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Die Schulglocke vor dem Schönborn-Gymnasium läuteten die Abiturienten zum Abschied. Dabei riss allerdings das Seil.
Die Schulglocke vor dem Schönborn-Gymnasium läuteten die Abiturienten zum Abschied. Dabei riss allerdings das Seil.
Mit zwei Traktoren zogen die Abiturienten durch die Stadt, um allen kundzutun, dass sie ihre Prüfungen geschafft haben. Fotos: Dieter Britz
Mit zwei Traktoren zogen die Abiturienten durch die Stadt, um allen kundzutun, dass sie ihre Prüfungen geschafft haben.  Fotos: Dieter Britz
 
 

Abi-Abi-Abitur: Spätestens jetzt weiß es die ganze Stadt, dass 54 Abiturienten des Münnnerstädter Schönborn-Gymnasiums den Stress heil überstanden und ihre Prüfungen geschafft haben.

Auf zwei Traktoren zogen sie durch die Straßen, skandierten lautstark ihren Schlachtruf "Abi-Abi-Abitur" und gaben ihrer Freude Ausdruck, dass sie die Hochschulreife, wie es im Amtsdeutsch heißt, erlangt haben.
Doch der Triumphzug war nicht das einzige, was an diesem Tag geboten wurde. Das fast WM-reife Fußballspiel zwischen den Abiturienten und einer Lehrermannschaft auf dem Platz neben dem Gymnasium dürfte längere Zeit in Erinnerung bleiben. Da ist zunächst das Ergebnis: die Lehrer hatten ihre besten Fußballerinnen und Fußballer aufgeboten, die halt doch mehr Erfahrung als die jungen Abiturientinnen und Abiturienten in die Waagschale werfen konnten. Sie gewannen das Spiel mit drei zu zwei Toren. Dagegen konnten auch die zumeist jüngeren Zuschauer mit ihrem Anfeuerungsruf "Abi vor, noch ein Tor" nichts ausrichten. Auch die Stadionssprecherin versuchte mit dem Spruch "Abiturienten, strengt euch endlich mal ein bisschen an, ihr seid doch viel jünger als die Lehrer" die jungen Leute anzufeuern, doch es war vergeblich. Bleibt anzumerken, dass die Abi-Mannschaft wie unsere Nationalmannschaft in Brasilien ganz in weiß spielte und dass die Trikots mit den Namen der Spieler bedruckt waren. Die Lehrer dagegen gaben sich ganz bescheiden und liefen mit eher neutralen Schultrikots in Blau auf.

Cheerleader feuerten an

Bei 54 Abiturienten können natürlich nicht alle als Spieler aufs Spielfeld. Eine größere Gruppe der jungen Damen trat deshalb als Cheerleader auf und tanzte auf dem Spielfeld oder am Spielfeldrand, so wie man es gelegentlich in amerikanischen Spielfilmen oder bei Football-Übertragungen sieht. Erkennbar waren alle Abiturienten, ob Fußballspieler oder nicht, an ihren T-Shirts mit dem Aufdruck ABILYMP 14 vorn und allen Namen hinten.
Die große Schulglocke an der Straße vor dem Schulgebäude erklingt ganz selten. Das "Glöcklesläuten" gehört schon zum festen Brauch, wenn Abiturienten sich verabschieden. Das Seil allerdings riss nach einigen Glockenschlägen. Bleibt zu hoffen, dass das kein schlechtes Omen für die Zukunft der 54 jungen Frauen und Männer ist.
Der Montag war eine große und verdiente Gaudi für die Abiturienten. Und doch wurde es ein paar Augenblicke lang richtig feierlich, als sie das berühmteste aller traditionellen Studentenlieder, das "gaudeamus igitur" anstimmten, bevor sie schließlich ihre Traktorfahrt durch die Stadt starteten.
Noch ist die Schulzeit für den Abiturientenjahrgang 2014 nicht ganz zu Ende. Am kommenden Freitag steht als letzter Akt die offizielle Entlassfeier mit der Übergabe der Abizeugnisse auf dem Programm.