Laufen die Vorschläge ins Leere?

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An der Feuerwehr und Bushaltestelle in Stralsbach soll Tempo 30 ausgewiesen werden.
An der Feuerwehr und Bushaltestelle in Stralsbach soll Tempo 30 ausgewiesen werden.
Marion Eckert
Der Ortseingang von Stralsbach. Hier werde oft zu schnell gefahren, monieren die Anwohner und wünschen sich eine Reduzierung der Geschwindigkeit. Foto: Marion Eckert
Der Ortseingang von Stralsbach. Hier werde oft zu schnell gefahren, monieren die Anwohner und wünschen sich eine Reduzierung der Geschwindigkeit. Foto: Marion Eckert
 

Die Stralsbacher fordern ein Konzept, um den Verkehr grundsätzlich auszubremsen. Das Problem: Die Hauptstraße ist eine Kreisstraße und damit nicht Sache der Gemeinde Burkardroth.

Die Verkehrsbelastung in Stralsbach stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung. Am Ortseingang - von Aschach aus kommend - sowie im Bereich der Bushaltestelle und Feuerwehr werde deutlich zu schnell gefahren, monierte Michael Scheller. Eine nur kurzfristig angebrachte Geschwindigkeitsanzeige mache keinen Sinn. Vielmehr brauche es ein Konzept, das den Verkehr grundsätzlich ausbremse. Eindrucksvoll berichtete er von Gefahrensituationen vor seiner Haustür. "Es muss etwas geschehen, bevor etwas passiert", verlangte Heidrun Scheller.

Bürgermeister Daniel Wehner zeigte Verständnis. Da es sich jedoch um eine Kreisstraße handele, habe die Gemeinde kaum Möglichkeiten einzugreifen. In der Vergangenheit sei die Thematik bereits mit der Polizei und dem Landratsamt besprochen worden. "Die Polizei sieht keinen Handlungsbedarf", erinnert Wehner an das Ergebnis. "Ich kann nicht selbstständig dort etwas aufstellen."

Wehner versprach, erneut bei den Behörden vorstellig zu werden und den Vorschlag zu unterbreiten, der in der Bürgerversammlung an ihn heran getragen wurde: Vor dem Ortsschild Tempo 70 und im Bereich der Feuerwehrausfahrt und Bushaltestelle Tempo 30 anordnen.

Warum die Gemeinde in dem Bereich nicht blitze, wurde der Bürgermeister gefragt. Auch das sei nicht so einfach. Standorte, an den geblitzt werden dürfe, müssen vorher von der Polizei genehmigt werden, erläuterte Wehner.

Gewerbegebiet ohne die Stadt

Die Planungen für ein Gewerbegebiet in Stralsbach liegen auf Eis. Nun möchte der Markt Burkardroth selbst tätig werden, nachdem die interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Kissingen nicht vorankomme. Laut Wehner seien schon 2020 Gespräche mit der Stadt Bad Kissingen geführt worden, die allerdings zu keinem Ergebnis kamen. Über die Gründe könne er nur spekulieren. "Jetzt ziehen wir das allein durch", kündigte er an. "Wir müssen der Regierung von Unterfranken klar machen, dass Stralsbach der beste Ort für ein Gewerbegebiet im Markt Burkardroth ist." Ausdrücklich betonte er: "Es wird kein Industriegebiet, es wird ein Gewerbegebiet."

Platz für neues Baugebiet gesucht

Gemeinderat Bernd Müller (Ortsreferent von Stralsbach) wollte von seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wissen, ob Stralsbach ein neues Baugebiet brauche. Der Markt Burkardroth verfüge in Stralsbach noch über einen gemeindlichen Bauplatz. Das Stimmungsbild war eindeutig, kein Bürger sprach sich gegen neue Bauplätze aus. Da die Planung eines Neubaugebietes bis zu drei Jahren in Anspruch nehmen könne, dürfe nicht mehr zu lange gewartet werden, befand Müller.

Wo neue Bauplätze entstehen könnten, sei noch nicht geklärt. "Vielleicht oberhalb dem Fleckle, das ist eine schöne Lage. Mehr als acht Bauplätze sollen es nicht werden". Die Gemeinde werde das nun anpacken und prüfen, welche Flächen sich eigenen, waren sich Müller und der Bürgermeister einig. Auch müsse abgeklärt werden, ob das Kanalsystem und der Wasserdruck für eine weitere Wohnbebauung ausreichen, ebenso seien Naturschutzbelange zu beachten. Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Gemeinde ein Baugebiet nur dann ausweise, wenn sich die Grundstücke zu 100 Prozent im Eigentum des Marktes befinden.

Der Saure-Wiese-Weg werde immer wieder als Abkürzung genutzt. Der Bürgermeister möchte überprüfen, ob die Beschilderung korrekt sei und welche Möglichkeiten es gebe, den Weg für Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen, beispielsweise durch eine Wasserrinne, die jedoch Fahrradfahrer und Landwirte nicht behindern dürfe.

Dank gab es von Seiten der Bevölkerung für den neuen Spielplatz in Stralsbach. Hinter der alten Schule sei mit Hilfe der Eltern eine schöne Anlage entstanden, gab der Bürgermeister den Dank zurück. 58.000 Euro kostete die neue Spielanlage insgesamt, die Spielgeräte beliefen sich auf 32.000 Euro.

Der Mobilfunkmast in Stralsbach sollte eigentlich im September in Betrieb gehen. Wehner geht davon aus, dass dies in Kürze der Fall sein werde. Angeregt wurde auch, den Radweg nach Aschach instand zu setzen. Bei schlechter Witterung sei der Weg schmierig, was für Radfahrer eine Gefahrensituation darstelle. "Machen wir", versprach Wehner.