Landkreis Bad Kissingen: Wohin mit den Kindern in den Ferien?

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"Mensch ärgere Dich nicht" spielen - ein netter Zeitvertreib. Aber nicht die ganzen Ferien lang. Und: Wer passt auf die Kinder auf? Foto: Ramona Heim, stock.adobe
"Mensch ärgere Dich nicht" spielen  - ein netter Zeitvertreib. Aber nicht die ganzen Ferien lang. Und: Wer passt auf die Kinder auf? Foto: Ramona Heim, stock.adobe

Bald beginnen die Faschingsferien. Der Bedarf der Eltern nach Ferienbetreuung für ihre Kinder hat spürbar zugenommen. Es gibt zwar Angebote, die decken meist aber (noch) nicht den ganzen Tag ab.

Was machen berufstätige Eltern in den Schulferien? "Das ist nicht nur eine Frage für Familien mit Schulkindern, sondern bereits im Kindergarten stellt sich diese Frage. Gerade wenn man keine Großeltern hat", sagte Stadtrat Thomas Menz (SPD) kürzlich im Ausschuss für Kultur, Bildung, Familie und Soziales. Die Eltern könnten versetzt Urlaub nehmen, sich die Betreuung der Kinder also teilen. Aber selbst dann langten die Urlaubstage nicht.

"Schulkinder haben um die 15 Wochen Ferien, das entspricht grob 75 Werktagen. Arbeitnehmer haben im Schnitt 25 bis 30 Urlaubstage." Versetzter Urlaub sei zwar möglich, aber das bedeute auch: "Der gemeinsame Familienurlaub entfällt."

Die Ferienbetreuung ist ein Schwerpunktthema im Antrag zum Haushalt 2022, den die SPD-Stadtratsfraktion im Oktober an den Oberbürgermeister richtete. Im Antrag schlagen die Stadträte eine Zusammenarbeit mit externen Trägern wie der Arbeiterwohlfahrt oder Kindergarten-Trägern vor.

"Der Bedarf ist da und das in mehrfacher Hinsicht", sagte Menz. Die Ferienbetreuung nehme auch Einfluss auf die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Bad Kissingen. "Unternehmen sind daran interessiert, dass für Arbeitnehmer das Thema Ferienbetreuung sichergestellt wird."

"Der Bedarf ist da und wird größer", bestätigte Referatsleiter Philipp Pfülb vom Referat Jugend, Familie und Soziales. Pfülb berichtete, es gebe grundsätzlich in fast allen Ferien Programme oder Veranstaltungen.

Das ist für die Ferien geplant

In den kommenden Winterferien (28. Februar bis 4. März) ist ein Spieletreff geplant. Anmelden für die oft ein- bis zweistündigen Treffen im Jugend- und Kulturzentrum (JuKuz) können Eltern ihre Kinder auf der Seite badkissingen.ferienprogramm-online.de, um zum Beispiel gemeinsam "Codenames", "Agent Undercover" oder "Mafia de Cuba" zu spielen. Die Plätze sind begrenzt.

In den Osterferien gibt es ein "Osterferien-Special", das vom Programm her dem Spieletreff in den Winterferien ähnelt.

In den Pfingstferien sei für die Zelttheater-Woche "ein neues Format" geplant, sagte Pfülb den Stadträten im Ausschuss. "Wir werden in diesem Jahr an jedem Tag einen anderen Stadtteil anfahren und da eine Art Mini-Zelttheater vor Ort machen. So bringen wir die Zelttheaterwoche wieder ein Stück zurück."

Stadträtin Christina Scheit (SPD) sagte, die Ferienbetreuung sei wichtiger denn je. Das Ferienprogramm sei ein umfangreiches und vielfältiges Programm. "Dennoch sind es Angebote für ein bis zwei Stunden. Das bedeutet, da müssen Eltern da sein, die fahren und koordinieren."

Um das zu ändern, soll deshalb dieses Jahr erstmalig in den Sommerferien ein ganztägiges Programm angeboten werden, heißt es von der Verwaltung.

Das Problem bei der Organisation der Ferienbetreuung generell, aber besonders in den Sommerferien, sei, dass sie personell und räumlich nur schwer umzusetzen sei, so Pfülb. In den vergangenen Jahren habe es eine Ferienbetreuung durch das Mehrgenerationenhaus oft im JuKuz oder im Museum Obere Saline gegeben. Derzeit sei man im Gespräch, ob sich das Mehrgenerationenhaus auch diesen Sommer wieder an der Ferienbetreuung beteilige.

Pfülb hofft außerdem auf ein Förderprogramm des Bayerischen Jugendrings, das mit der Corona-Pandemie eingeführt worden sei. "Es besteht die Möglichkeit, dass wir durch die Förderung externe Mitarbeiter gewinnen können, die sich um die Ferienbetreuung kümmern."