Die meisten ukrainischen Schüler aus Bad Kissingen seien an der Sinnberg-Grundschule und an der Anton-Kliegl-Mittelschule. Zudem gehen die Schülerinnen und Schüler in die Realschule (5. bis 7. Klasse) und das Jack-Steinberger-Gymnasium (8. bis 10. Klasse).
Eine ukrainische Lehrkraft fahre mit etwa 15 Kinder mit dem Bus nach Nüdlingen und unterrichte sie dort an der Grundschule in Deutsch. Statistisch gesehen würden die Kinder bei Bad Kissingen mitgezählt.
Vorschulkinder
Krodel nennt die Aufnahme von Vorschulkindern als ein Problem. "Die Kindergärten platzen aus allen Nähten." Viele finden keinen Platz.
Wie es nach den Sommerferien für die Kinder weitergeht, kann derzeit niemand sagen. Die Zahlen sind fragil und wenig belastbar. Viele ukrainische Familien sind auf der Durchreise oder wissen noch gar nicht, ob sie nach den Sommerferien noch in Deutschland sind.
Aber auch die Festlegung, in welche weiterführende Schule die Schüler langfristig gehen, ist nicht so einfach zu treffen. Zum einen ist da die Vergleichbarkeit: "Das ukrainische Schulsystem lässt sich nicht eins zu eins mit dem deutschen System vergleichen", sagt Krodel. "In Deutschland gibt es ein dreigliedriges System, in der Ukraine ein zweigliedriges."
Zum anderen ist da die Sprachbarriere: "Solange sie nicht einigermaßen auf Deutsch kommunizieren, können die Lehrer auch schwer über ihre Leistungsfähigkeit entscheiden", sagt Schulleiter Matthias Ludolph vom Frobenius-Gymnasium in Hammelburg.
Derzeit beobachteten die Lehrer den Fortschritt der Schüler. Beweisen sie eine schnelle Auffassungsgabe? Sind sie konzentriert und motiviert? Können sie das behalten, was sie beigebracht bekommen? Es gebe bereits einzelne Schulwechsel: Eine Schülerin, die sich an der Realschule sehr durch ihre Sprachkenntnis und Auffassungsgabe hervortue, wechsle jetzt ans Gymnasium, berichtet Ludolph.
In Bad Brückenau profitieren die Schüler vom Schulzentrum, davon, dass Mittelschule, Realschule und Gymnasium räumlich so nah zusammenliegen. Schüler, die den Eindruck erweckten, am Gymnasium überfordert zu sein, gingen an die Realschule. Diejenigen, die unterfordert seien, wechselten ans Gymnasium, sagt Michael Kreil, Direktor der Realschule. "Wir entwickeln uns laufend weiter und versuchen, den Schülern gerecht zu werden."