Lampenfieber, Grippe und viel Applaus

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Otto Friedel als Sir Archibald und Sabine Dacho als Anita Dümpelmann waren zwei der Darsteller bei den Theateraufführungen in Arnshausen. Foto: Michael Atzler
Otto Friedel als Sir Archibald und Sabine Dacho als Anita Dümpelmann waren zwei der Darsteller bei den Theateraufführungen in Arnshausen.  Foto: Michael Atzler

Man muss Idealist sein und Spaß an der Sache haben, wenn man seit September dreimal pro Woche für ein Theaterstück probt. Schließlich ist man vor der Aufführung so aufgeregt, dass nichts mehr geht. Aber Lampenfieber gehört dazu, da sind sich zumindest die weiblichen Darsteller einig.

"Ich bring fast keinen Ton mehr raus", sagt Doris Metz, die am Wochenende in Arnshausen auf der Bühne stand. Sie und Carmen Lang gehören dem Gesangverein an, der die Theateraufführung auf die Bühne brachte. Und davor sangen die beiden noch. "Wir waren bei den Proben in dieser Woche fast alle heiser und erkältet. Das war echt schlimm", so Andrea Karch.

Es wurde viel gelacht


Und Doris Metz fügt hinzu: "Manchmal frag ich mich, warum ich mir das immer wieder antue", woraufhin ein Gegenüber erwidert: "Weil du klasse spielst, und sich alle immer auf euer Theaterstück freuen. Ganz einfach!" Während der Proben passierte es immer wieder, das die "Olga von der Wolga", dargestellt von Doris Metz, durchaus auch mal in den englischen Slang des "Sir Archibald, Duke von Malboro", wunderbar gespielt von Otto Friedel, verfiel und auch der "Duke" seinen Sprache verlor. "Da haben wir viel gelacht und Spaß gehabt", so Carmen Lang.
Im Stück "Erben hilft nicht immer", das die Akteure des Gesangvereins aufführten, wird das Ehepaar Walter und Anita über eine bevorstehende Erbschaft in helle Aufregung versetzt. Er träumt schon von einem Ferrari und vom Golfplatz, sie bereitet sich mit Schönheitspflege auf die High Society vor.

Meistens kommt es anders


Aber wie so oft im Leben ist, es kommt anders als man denkt.
Ein Piepmatz wird vererbt, den niemand außer der Hausangestellten Olga so richtig schätzt, obwohl dieser "Kanarek" immer mit der Erbtante Börsenkurse und Geldentwicklungen besprochen hat und Mrs. Dümpelmann zu sagenhaften Reichtum verholfen hat.
Der Name "Herr Kostolany" war nicht von ungefähr gewählt. Notar Sir Archibald findet in Olga sein persönliches und vielleicht auch finanzielles Glück, den die beiden behalten den Piepmatz. Und so bleibt für Walter und Anita alles wie es war - nix Ferrari, nix Schönheitfarm.
Der Gesangverein Harmonie Arnshausen freute sich am Samstagabend über die vollbesetzte Lollbachhalle, denn die Theateraufführungen des Vereins sind bekannt und locken alle zwei Jahre viele Zuschauer zu einem unterhaltsamen und geselligen Abend. Zu Beginn stimmten die beiden Chöre der Harmonie musikalisch auf den Abend ein, die Tanzgruppe zeigte einige fränkische Tänze. Tanzgruppenleiter Ewald Metz trainierte mit den vorgetragenen lustigen "Gedichtli und Geschichtli" schon mal die Lachmuskeln der Gäste.

Rundherum gelungener Abend


Aber die Hauptlacher hatten die Darstellern des Stückes "Erben hilft nicht immer" auf ihrer Seite. Der Applaus am Ende galt auch Souffleur und Regisseur Manfred Herterich sowie den Maskenbilderinnen (im wahrsten Sinne des Wortes) Gisela Hippler und Karin Neumeier. Eine kleine Formation des Blaskapelle Arnshausen gestaltete musikalisch den restlichen Abend und lud zum Tanzen ein.