Heiß oder kalt zum Genuss

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Selbst gemachte Marmelade auf frischen Pfannkuchen ist ein Gedicht.
Selbst gemachte Marmelade auf frischen Pfannkuchen ist ein Gedicht.
Jens SChierenbck/dpa
Sonja Carlsson
Sonja Carlsson
 

In unserer neuen Serie "Beerenfrüchte - die Schätze aus dem Garten" zeigen wir Ihnen heute, wie leicht sie die Köstlichkeiten haltbar machen können - und zwar mit Kälte oder Hitze

So leicht können Beeren eingefroren werden: Zunächst werden die Beeren gewaschen und geputzt. Wildgesammelte Beeren benötigen besondere Sorgfalt, denn sie können vom Fuchsbandwurm befallen sein. Mehrfaches Waschen und Abbrausen entfernt deren Eier. Dann die Beeren in einer flachen Plastikschale ausbreiten, nicht übereinanderlegen, zugedeckt zwei Stunden vorfrosten, die Schale rütteln, damit die Beeren gewendet werden, und weitere zwei Stunden frosten. Nun können sie in Beutel oder Gefrierboxen verpackt und weiter gefrostet werden. Die Beeren lassen sich somit einzeln entnehmen, es entsteht kein Klumpen und auch kein Saftverlust. Bitte die Beerenart sowie das Einfrierdatum auf der Verpackung vermerken.

Eingefrorene Beerenfrüchte können wie frische verarbeitet werden. Daraus lassen sich Konfitüre, Kompott oder Eiscreme herstellen, auch als Kuchenfüllung sind sie geeignet. Lassen Sie sie auftauen und verwenden Sie sie dann wie gewohnt.

Einige unserer heimischen Früchte lassen sich gut einwecken.Die süße Einkochflüssigkeit kann man für Getränke (Schorle), Tortenguss oder Fruchtsauce verwenden. Besonders gut zum Einwecken eignen sich feste Früchte wie Kirschen und Stachelbeeren, auch Aprikosen und Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden und Birnen lassen sich gut einwecken. Aus Griechenland kommen Pfirsiche hinzu.

Die Begriffe Einwecken, Einmachen und Einkochen werden oft für dasselbe verwendet. Es gibt aber kleine Unterschiede! Das Einwecken geht auf Johann Weck (1841 - 1914) aus Wehr-Öfingen zurück, der die Weck-Gläser erfunden hat und die Sterilisiergläser mit den Gummiringen und den Deckeln patentieren ließ.

Einkochen von Früchten

Unter Einkochen versteht man die Konservierung durch Sterilisieren. Für die Abtötung von Pilzsporen und Bakterien werden 80 bis 120°C und mindestens 15 Minuten Erhitzungszeit benötigt. Das garantiert die beste Haltbarkeit. Die frischen Früchte werden direkt ins Glas gegeben, mit Gummiringen, Deckeln und Klammern verschlossen. Dann stellen Sie sie auf einen Drahteinsatz in einen sehr großen Topf. Den Topf bis ¾ unterhalb der Gläser mit Wasser füllen. Im geschlossenen Topf bis zur erforderlichen Temperatur (meist 90°C) erhitzen und die Einkochzeit einhalten. Beim Auskühlen bildet sich im Glas mit Deckel und Gummiringen ein Vakuum, das konserviert. Man kann die Gläschen auch in eine mit Wasser gefüllter Bräter stellen und im Backofen bei 100°C etwa eine Stunde einkochen.

Einmachen

Beim Einmachen werden die Früchte bei Temperaturen von 70 bis 80 °C pasteurisiert. Die Früchte sind nicht so lange haltbar wie die eingekochten. Sie werden heiß in die Gläschen gefüllt, diese werden mit Gummiringen und Deckeln verschlossen und im Bräter mit 3 cm Wasser im Backofen bei 70 bis 80 °C eine Stunde erhitzt.

Konfitüre und Gelee zubereiten

Konfitüre (aus Beerenfrüchten, Kirschen, Pflaumen etc.), Marmelade (nur aus Zitrusfrüchten) und Gelee (aus Fruchtsäften) werden heute nicht nur mit Zucker hergestellt, sondern auch mit Gelierzucker und Gelierhilfen. Hier kommt es auf den Zucker an. Er ist ein unschlagbares Konservierungsmittel. Wer seine Konfitüre mit Haushaltszucker zubereiten möchte, rechnet einfach einen Teil Früchte zu einem Teil Zucker. Die Früchte werden verlesen, gewaschen, geputzt, je nach Sorte entsteint, dann zusammen mit dem Zucker gekocht und heiß in Gläschen gefüllt.

Wer Zucker und Kalorien sparen möchte, kann auf Gelierzucker 2plus1 und 3plus1 zurückgreifen. Es sind darin Gelierhilfen (Pektine) enthalten, die für die Gelierfähigkeit der Konfitüre sorgen. Bereiten Sie nur kleine Mengen zu, denn die Gelierhilfen haben nicht die konservierende Eigenschaft von reinem Zucker und die Konfitüren sind deshalb nicht so lange haltbar.

Morgen: So frieren Sie Beeren ein

Sonja Carlsson ist Ernährungs- und Haushaltswissenschaftlerin (Diplom-Ökotrophologin). Sie hat rund 100 Sachbücher veröffentlicht