Der Fränkische Heimatabend beschreibt, was unser Heimatland so liebenswert macht.
"I bin a richtis Franggnkind und will nix annersch sei - und wenn i hunnert Joahr alt war, na will is hunnert blei." Was der Heimat- und Mundartdichter Nikolaus Fey (1881-1956) als Liebeserklärung an seine fränkische Heimat vor langer Zeit zu Papier gebracht hat, ist nach wie vor hoch aktuell und spricht den Menschen der Region Main-Rhön immer noch aus dem Herzen.
Dies hat sicher schon jeder feststellen können, der einen Fränkischen Heimatabend im Bad Kissinger Rossini-Saal besucht hat.
Die Laienkünstler aus nah und fern pflegen dabei ihr Kulturgut mit einem Idealismus, der bewundernswert ist. In erster Linie singen, tanzen und musizieren sie zu ihrer eigenen Freude und in zweiter Linie für die Zuhörer unterhalb der Bühne.
Gerade dieses Engagement und die Lebensfreude, die daraus entspringt, entwickeln sich immer zu einer Liebeserklärung an die fränkische Heimat.
Dies kam auch bei den vielen Gästen der Stadt sehr gut an - auch wenn man manchmal das Fränkische schwer verstand. Grundsätzlich kennt der Franke "P", "K" oder "T" nur in geschriebener Form, und manchmal auch das nicht. Eine Verwechslung von "B" und "P" bzw.
von "T" und "D" gilt nicht als Schreibfehler! Beim Diktieren spricht man gern von einem "harten B" oder "harten D" um sich verständlich zu machen. Beim Buchstabieren behilft sich der "Frangge" mit der zusätzlichen Erklärung "hartes B", wenn er "P" meint, oder "weiches B". Meistens wird "K" zu "G", im Gegensatz hierzu wird das Wort Garage mit einem deutlichen "K" zur "Karaasch".
Eine weitere Eigenheit des "Franggen" ist es, durch das Anhängen der Nachsilben
"la", "le" oder "li" manches zu verniedlichen. Deshalb mussten die Zuhörer aus anderen deutschen Gauen manchmal kräftig die Ohren spitzen um die Mundart in Liedern oder Gedichten zu verstehen.
Trotz aller Unterschiede in der Sprache haben die Franken etwas gemeinsam: Sie bringen immer direkt zum Ausdruck, was sie wollen und meinen - und das oft recht deftig.
Wenn andere sagen "Wie bitte?", sagt der "Frangge" nur "Hä". Den Franken sagt man zwar nach, sie seien verschlossen, stur und manchmal auch etwas unfreundlich. Doch der "Frangge" ist im Grunde liebenswert, hat außen eine harte Schale, innen aber einen weichen Kern.
So sind seine Volks-, Liebes- oder Weinlieder immer eine Liebeserklärung an die Region. Gerade das macht auch den "Fränkischen Heimatabend" so liebenswert.
Mit Musik, Tanz, Gsang, Gedichtli und Gschichtli erfreuten diesmal die Maßbacher Volkstänzer, Feuerberg Musikanten aus Langenleiten, die Pfarrgass-Sänger aus Kleinlangheim und das Duo Helmut und Daniela aus Unterelsbach in der Rhön. Mit viel Liebe und Engagement begeisterten die Mitwirkenden mit ihren heimatverbundenen fränkischen Liedern, Tänzen, Musik und Gesang.
So erfuhr nicht nur der "Einheimische" viel Wissenswertes über seine Heimat, sein bodenständiges Kulturgut und die "Rhöner Art", sondern auch die Gäste der Kurstadt, was uns liebevolle "Franggen" von anderen deutschen Volksstämmen unterscheidet.
Dies zeigte sich auch in der kundigen Moderation von Bernhard Schraut (Maßbach), der die Gruppen vorstellte und sich auch für die Gedichtli und Gschichtli verantwortlich zeichnete und den "Franggen" und seine Eigenarten gekonnt skizzierte. Mit riesigem Applaus bedankte sich das Publikum für einen kurzweiligen und vergnügten Abend.