Vatertag von oben

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Dieser Flug sei interessanter gewesen als im großen Flieger zu sitzen, meinte Familie Beate und Torsten Schipper aus Untererthal. Man genoss den Blick von oben auf die Heimat. Fotos: Gerd Schaar
Dieser Flug sei interessanter gewesen als im großen Flieger zu sitzen, meinte Familie Beate und Torsten Schipper aus Untererthal. Man genoss den Blick von oben auf die Heimat. Fotos: Gerd Schaar
 

Das Familienfest der Flugsportgruppe Hammelburg war begünstigt von bestem Wetter.

Bei gutem Flugwetter nahmen sich viele Besucher am Vatertag (Christi Himmelfahrt) die "Hohe Lanz" auf dem "Lagerhügel" bei Hammelburg zum Ziel. Damit folgten sie der Einladung der Flugsportgruppe (FSG), die auch in diesem Jahr wieder zum Familienfest am Flugplatz einlud. Ein toller Erfolg, bei einem ebensolchen Wetter.
Karl Schneider, der Vorsitzende der Flugsportgruppe, merkte an, dass dieses Fest schon Tradition im Verein habe. Zur Vereinsphilosophie gehöre auch der Familiengedanke, "also nicht nur an die Herren der Schöpfung, sondern auch Frau und Kind denken wir", sagt er. Ein Spielplatz mit Hüpfburg sowie Kinderschminken für die Kids und Jugendlichen gab es.


An die Zukunft denken

"Das Thema Jugendarbeit wird bei uns ganz groß geschrieben", erklärte Schneider, aus gutem Grund. Vielleicht kommt der eine oder andere Jugendliche auf den Geschmack des aerodynamischen Hobbys und sei der fliegerische Nachwuchs von morgen. Gerade der Segelflug sei ein beliebter Einstieg für junge Menschen in die Fliegerei, dieser Sport ist aber keinesfalls ohne ein Team zu schaffen, das gut zusammen arbeitet. Rund ein Viertel der 200 FSG-Mitglieder ist zurzeit fliegerisch aktiv. Schneider: "Zwischen Segel- und Motorflug teilt es sich etwa zur Hälfte."


Beste Fernsicht

Schon gegen 10 Uhr füllten sich am Feiertag die Parkplätze. Auch zu Fuß eroberten Wandergruppen den Berg, doch die Besucher waren nicht allein des Essens und Trinkens wegen gekommen. Man genoss das Flugplatzambiente und natürlich überlegten sich viele Gäste, einmal in so ein Motorflugzeug einzusteigen. Bei dem herrlichen Wetter reichte die Sicht bis zu 50 Kilometer weit. Viele junge Familien standen Schlange nach Tickets, um an den Rundflügen über den Altlandkreis Hammelburg teilzunehmen.
So auch Familie Beate und Torsten Schipper aus Untererthal. "Für unsere beiden Kinder Albin und Felix (2 und 5 Jahre) war es das erste Mal", sagte die Mutter. Über Morlesau, Untererthal, Thulba, Elfershausen und Hammelburg verschaffte der Rundflug einen ungewohnten Überblick. "Es war wirklich super und hat Spaß gemacht", bestätigte der Vater. Dieser Flug sei interessanter gewesen als in einem großen Flieger zu sitzen.


Ein größerer "Flugpark"

Über den aktuellen Stand der Flugzeuge gab Pressesprecher Bernd Chittka Auskunft: Zur Verfügung stehen dem Verein ein Motorsegler für die Ausbildung und für Ausflüge, ein zweisitziger Motorflieger für die Schulung, eine viersitzige Cessna für Rund- und Streckenflüge sowie eine viersitzige Schleppmaschine. Bei der Segelflugsparte sind es ein Schuldoppel-Einsitzer, ein Hochleistungsflieger und private Segelflugzeuge. "Unser neuestes Projekt ist die Anschaffung eines Kunststoff-Doppelsitzers für die Fortgeschrittenen im Segelflug, die längere Strecken fliegen wollen", sagt Chittka. Je nach Thermik könne man damit Strecken von 300 bis 800 Kilometer fliegen.


Ins Stadtfest eingebunden

Freilich sei auch die FSG heuer in das Hammelburger 1300-Jahres-Stadtfest eingebunden, bestätigt Schneider. "Wir stellen ein Segelflugzeug aus und dokumentieren die rund 100 Jahre alte Historie der Hammelburger Fliegerei mit Bildmaterial, das bis in die Zeit des königlich-bayerischen Fluggeländes (1911) zurück reicht", so Schneider. Ebenso seien die Aktiven der FSG auf dem Höflesfest wieder anzutreffen. Am 24. bis 26. August gibt es zudem noch ein Oldtimer-Treffen für europaweit angereiste Segelflieger mit Nachkriegsflugzeugen aus den 1950er Jahren.