Das Förderprogramm "Terroir f" sorgte bei der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres in Ramsthal für Debatten.
Die letzte Sitzung des Ramsthaler Gemeinderates in diesem Jahr hatte nur wenige Punkte auf der Tagesordnung und hätte normalerweise schnell beendet sein können. Dass es dann doch nicht so schnell ging, lag an der Debatte über die Beteiligung der Gemeinde am Programm "Terroir f".
Architekten-Vorschlag Der vorhergehende Gemeinderat hatte sich um eine Aufnahme in dieses Förderprogramm beworben, und den Räten waren erste Vorschläge des beauftragten Landschaftsarchitekten Thomas Wirth zugegangen. Für die Realisierung ist man von einem Aufwand von rund 50 000 Euro ausgegangen, der mit fünfzig Prozent bezuschusst werden könnte.
Auf der Homepage von "franken-weinland.de" wird das Programm folgendermaßen beschrieben: "Die magischen Orte des Frankenweins - Es sind Orte, die auf ganz besondere Weise die Vielschichtigkeit einer Region ausstrahlen." Ramsthal will sich hier in eine Gruppe von Weinorten wie Volkach und Iphofen einreihen.
Der neue Gemeinderat ging jedoch kritisch an die Vorschläge des Architekten heran. Gemeinderat Erich Krebs meinte: "Ich bin enttäuscht von den Vorschlägen." Der Architekt hat verschiedene Objekte geplant, die im Bereich des ersten Pavillons am "Alten Weinberg" platziert werden sollen. Der Standort ist allerdings noch nicht mit den Besitzern der Fläche abgestimmt, was Bürgermeister Alfred Gündling nachholen will. Die Kosten für die Einzelobjekte werden von einigen Räten als überhöht angesehen, bei regionalen Unternehmen sollen nun Vergleichspreise eingeholt werden.
Neben der Betrachtung des finanziellen Aufwandes stellte sich einigen Gemeinderäten auch die Frage nach dem Nutzen für die Gemeinde, dieser aber schwer messbar sei. Die Erwähnung des Weindorfes in den Schriften und Internetauftritten des Programms könnte aber mehr und neue Gäste nach Ramsthal bringen. Gemeinderat und Winzer Ralf Baldauf meinte: "Als Gemeinde muss man ein solches Projekt durchziehen." Dies veranlasste Erich Krebs zu der Forderung, dass sich die Winzer nennenswert an den möglichen Kosten beteiligen sollten.
In der nächsten Gemeinderatssitzung am 29. Januar soll das geplante Projekt umfangreicher vorgestellt werden. In einer Versammlung mit Gewerbetreibenden, Winzern und Vereinen soll eine mögliche Kostenbeteiligung dieser Gruppen sondiert werden.
Erst dann werde eine Entscheidung gefällt.
Brandschutzkonzept fehlt Für Unmut unter den Gemeinderäten sorgte die Anfrage des Sportvereins aus der vorausgegangenen Bürgerversammlung. Dort hatte der Verein geklagt, dass er trotz des angebauten Balkons und der Nottreppe den Mehrzweckraum im Obergeschoss nicht gastronomisch nutzen kann. Es fehlt ein Brandschutzkonzept und eine entsprechende Beschilderung.
Gemeinderat Bernhard Stark meinte, dass dies in der Leistung des Architekten, der den Balkon geplant hatte, beinhaltet gewesen sei und zeigte sich verärgert über mögliche zusätzliche Kosten. In der Sitzung war man dann aber doch der Ansicht, dass für das Brandschutzkonzept ein Fachunternehmen herangezogen werden muss. Die Gemeinde will nun Angebote für die Erstellung des Konzeptes einholen.
Vorerst gibt es kein Tempolimit Die Anträge der Gemeinde an Straßenverkehrsbehörde und Bauamt über eine Versetzung des Ortsschildes und Einrichtung einer Geschwindigkeitsbeschränkung vor dem Ortseingang aus Richtung Ebenhausen wurden aus rechtlichen Gründen abgelehnt. Über diese Entscheidung wurde im Gemeinderat Unverständnis geäußert. Die Räte wollen aber in der Sache nicht locker lassen und nochmals ein Schreiben an die Verantwortlichen senden. Diesem Schreiben soll ein Protokoll einer Baubesprechung beigefügt werden, in dem die Geschwindigkeitsbegrenzung zugesagt worden war.
Unverständnis äußerten einige Ratsmitglieder, dass kein Vertreter der Gemeinde zu einem durchgeführten Ortstermin der Verkehrsbehörde und der Polizei geladen wurde. Eine Diskussion über Geschwindigkeitsmessungen der Polizei oder die Beteiligung der Gemeinde an einer kommunalen Verkehrsüberwachung zur Reduzierung der Geschwindigkeit wurde nicht weiter vertieft.