Die Kripo ermittelt nach dem Großbrand in Untererthal intensiv in Richtung Brandstiftung. Gestern wurde das Gelände des Sägewerks Kess mit einem Spürhund abgesucht. Die Bedingungen sind allerdings schwierig.
Die Kripo Schweinfurt ermittelt nach wie vor zu dem Großbrand im Sägewerk Kess. Von Samstagabend auf Sonntag waren dort zwei Lagerhallen niedergebrannt. Die Brandermittler vermuten nach dem Ausschlussprinzip, dass das Feuer gelegt wurde. Ein technischer Defekt komme nicht in Frage. Gestern hat die Kripo das Gelände mit einem Brandmittelspürhund abgesucht.
Der starke Zerstörungsgrad beeinträchtigt die Suche. "Die Bedingungen sind sehr schwierig, weil die Brandstelle seit Tagen beregnet wird", erklärt Hundeführer Dümmig. Zwar gibt es technische Verfahren, um nach Rückständen von Brandbeschleunigern zu suchen, aber die sind für die große Fläche nicht geeignet. Die feine Nase des belgischen Schäferhundes Califax ist da effektiver, sagt Dümmig.
Der Rüde ist aktuell einer von zwei Polizeihunden in Bayern, die die Spezialausbildung zum Brandmittelspürhund absolviert haben.
Stundenlang läuft er über die Brandstelle, klettert über angekokelte Holzbalken und verformte Stahlteile. Er trägt Schuhe an den Pfoten zum Schutz vor scharfkantigen Brocken und versteckten Glutnestern. "Wenn der Hund etwas anzeigt, schicken wir es ins Labor, wo es vom Landeskriminalamt chemisch untersucht wird", erklärt Dümmig. Im Sägewerk Kess ist Califax allerdings an seiner Grenzen gestoßen: Die Suche wurde gestern ohne Treffer beendet.
Die Kripo ermittelt weiter. Jetzt werden Spuren ausgewertet und bisher eingegangene Zeugenhinweise untersucht. Wer in dem Zusammenhang noch Angaben machen kann, wird gebeten, sich unter Tel.: 09721/ 202 17 31 zu melden.
Der Geschäftsführer des Sägewerks Hans Kess hat sich inzwischen zu den Folgen des Brandes geäußert. Das Unternehmen sei wirtschaftlich nicht gefährdet, jedoch werde es bis zu einem halben Jahr dauern, bis die Produktion wieder wie gewohnt laufe.