Solaranlage zwischen Diebach und Hammelburg geplant

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Die Solaranlage zwischen Hammelburg und Untererthal passt sich in die Landschaft ein. In Diebach wäre das eher nicht der Fall. Foto: Archiv/ Reeh
Die Solaranlage zwischen Hammelburg und Untererthal passt sich in die Landschaft ein. In Diebach wäre das eher nicht der Fall. Foto: Archiv/ Reeh
 

Die Suntec Energiesysteme GmbH will zwischen Diebach und Hammelburg großflächig Module aufstellen. Doch der Standort und das Ausmaß wecken viele Zweifel.

Die garantierte Einspeisevergütung für Solarstrom gibt es nur noch für Flächen, die bestimmte Kriterien abdecken. Dazu gehören Grundstücke, die an Schienentrassen liegen. Die Parzellen zwischen Diebach und Hammelburg erfüllen diese Bedingung. Ein Betreiber will das ausnutzen.

Das Unternehmen Suntec Energiesysteme aus Wolkshausen (Landkreis Würzburg) will eine ungefähr 18 Hektar große Freiflächenanlage errichten. Die Module sollen auf mehrere Grundstücke entlang der Strecke zwischen Diebach und Hammelburg oberhalb der Bahn- und Radwegtrasse verteilt werden. Laut den im Bau-, Forst- und Umweltausschuss öffentlich gemachten Plänen würde die Anlage von der östlichen Siedlungsgrenze von Diebach bis zum Abzweig des Feld- und Radwegs Hammelburg-Untererthal reichen.

Stellungnahme: Anlage zu dominant

"Die untere Naturschutzbehörde ist strikt dagegen", erklärte zweiter Bürgermeister Reimar Glückler (CBB). Die Behörde bezeichnete in ihrer Stellungnahme die geplante Anlage als zu dominant. Sie würde zu sehr in Natur und Landschaft hineinragen und das Landschaftsbild beeinträchtigen. Durch die Hanglage und die Dimension der Anlage würde es eine optische Fernwirkung auf das Saaletal, Obereschenbach, Untereschenbach, Kloster Altstadt und Schloss Saaleck geben.

Diese Skepsis teilten auch die Ausschussmitglieder. "Das ist viel zu viel an dieser Stelle", sagte Walter Bay (Die Grünen/ Bürger für Umwelt). Auch wenn er es prinzipiell anerkenne, wenn Fotovoltaikanlagen gebaut werden. Bay erinnerte an die Anlage in Obereschenbach, die gerade auch von den Diebachern wegen der Sichtbeeinträchtigung abgelehnt wurde. "Es kann nicht sein, das nun diese Anlage gestattet wird."

Armin Warmuth (CSU) konnte sich die Solaranlage "nicht vorstellen". Als Ortsbeauftragter von Diebach erklärte er: "Ich kann die Pläne nicht begrüßen." Sein Fraktionskollege Patrick Bindrum hatte wegen der Lage und der Ausdehnung ebenfalls seine Zweifel, gleichwohl gab er die Diskussion über die Stromtrasse zu bedenken. "Das Argument für die Trasse ist immer, dass es im Süden nicht so viel regenerative Energie gibt wie im Norden. Die Diskussion fällt uns irgendwann auf die Füße." Die Stadt habe versäumt Flächen auszuweisen, auf denen Fotovoltaik möglich wäre.

Bürger haben das Wort

Damit der Solarpark zwischen Diebach und Hammelburg überhaupt gebaut werden kann, muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert und ein auf das Vorhaben zugeschnittener Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Stadt hat bei einer solchen Freiflächenanlage Spielraum und Entscheidungsfreiheit, wie die untere Naturschutzbehörde in ihrer Stellungnahme bestätigte.

Aber bevor die Stadt ihre Entscheidung trifft, will sie die Meinung der Stadtteilbewohner hören. Die Mitglieder des Bau-, Forst- und Umweltausschusses folgten dem Vorschlag der Verwaltung und beschlossen, den Diebachern die Pläne in einer Bürgerversammlung vorzustellen. Danach soll über die Änderung des Flächenutzungsplans abgestimmt werden. "Wenn wir keine Atomkraft wollen, müssen wir auf regenerative Energie setzen. Vielleicht lässt sich zwischen Bürgern und dem Investor ein Kompromiss finden", sagte Glückler.