"Geschichte ab in die Gedichte": Alfons Genzler hat einen Rückblick auf Hammelburg geschrieben - in Gedichtform.
Für den Pfaffenhausener Alfons Genzler (75) ist die heimatliche Welt ein großes Gedicht, das sich harmonisch reimt. "Hammelburgs Rückblick" heißt sein neues Werk. Auf etwa 200 Seiten würdigt Genzler die Historie der Saalestadt, die im vergangenen Jahr ihr 1300-jähriges Bestehen feierte.
Hammelburg lädt ein. "Frankens älteste Stadt des Weines, malerisch schön gelegen im Saaletal", wird gewürdigt: "Du bescherst uns lieblich Feines mit den löblichen Weinbergen allzumal." Auch die Stadtteile Hammelburgs finden ihre angestammten Plätze in dem Gedichtbuch. Genzlers Heimatgefühl kommt offen zum Vorschein: "Heimatgeschichte in besonderem Lichte". Genzler blickte aber auch bis zum Sodenberg-Kirchlein, zum Wallfahrtsort Steinthal, zur Trimburg und zur Burgruine Bodenlauben.
Besondere Ereignisse
Auch die Historie von 170 Jahre
Saale Zeitung hat Genzler schon im Reimen gewürdigt: "Wer täglich seine Zeitung liest, der Nachrichten stets still genießt. Frohes, Trauriges und Schlimmes er erfährt. Es bliebe ihm sonst Wichtiges verwehrt. Lesen bildet, vermittelt Wissen und belehrt."
In seinem Rückblick beginnt Genzler mit der Stadtgeschichte und würdigt Hammelburgs Umgebung. Ebenso werden besondere Ereignisse erfasst. "Und alles, was für Aufregung sorgte", fügt Genzler hinzu. Als Beispiele nennt er die Hammelburger Pappeln, den Umbau des ehemaligen Stadtgefängnisses zum Pfarrsaal, die Diskussion um Verkehrsschilder, die verschwundene Figur Rosalia, das Markttreiben, das Schäferfest, den ehemaligen Fränkischen Kinderchor, die Weinlese, den Truppenübungsplatz und die 1111-Jahrfeier von Pfaffenhausen. "Hammelburgs Geschichte ab in die Gedichte", lautete für Genzler das Motto.
Markante Daten
So ein Gedicht komme nicht automatisch aus dem Ärmel, sagt Genzler. Es strenge schon an, bis die passenden Reime im Sinnzusammenhang erstellt wurden. Vor über 30 Jahren habe er mit dem Reimen begonnen. Im Jahr 716 fängt seine Betrachtung von Hammelburgs Geschichte an. Markante Daten sind aber auch der Stadtbrand von 1854 und der Bruderkrieg von 1866. Selbst der Hammelburger Storch ist in Reimform gewürdigt. Oder die Gebietsreform 1972 oder das 2009 scheidende Amtsgericht. "Ich halte solche Daten fest", sagt Genzler.
Wer Genzler kennt, der weiß, dass dies nicht sein erstes Buch ist. "Heimat - eine vertraute Umgebung", "Pfaffenhausen im Spiegel der Zeit", "Ein Lehrer plaudert aus der Schule", "Rhöner Mundart", "Damit das Leben gelingt", "Herzensanliegen", "Wunder der Natur" und "Ein Glück durch Musik" sind nur einige Titel seiner bislang 47 Gedichtbücher. Es fehlen für die runde Zahl 50 nur noch drei seiner Bücher. "Ich halte alles in Reimform fest, was mich berührt und bewegt hat", sagt Genzler der Zeitung. Dazu gehören auch die gereimten Jahresberichte des Pfaffenhausener Musikvereins, deren Schriftführung ihm obliegt.
Sein Augenmerk auf die Großwetterpolitik der Weltgeschichte richtet Genzler seit Beginn des neuen Jahrhunderts. "Präsident Trump ist noch nicht dabei, da muss ich noch abwarten, wie das ausgeht", sagt Genzler. Aber der Kirchenbereich ist dabei - von der Einweisung in die Erstkommunion bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Zölibat.
"Interessantes über Schafe und Schäfer habe ich festgehalten, weil meine Schwiegervater diesen Beruf ausübte", verrät Genzler. Viele kennen Genzler noch aus ihrer Grundschulzeit. Er war Lehrer in Oberriedenberg (heute Oberbach), in Fuchsstadt (Grundschule Langendorf) und in Diebach.
Weihnachtsgedichte
Genzlers Weihnachtsgedichte dürften seinen ehemaligen Schülern noch in Erinnerung sein. Eine CD mit Lesungen ist in Arbeit. Im Bunten Buchladen ist das Buch zu haben.