Die Radstrecke von Obererthal nach Thulba ist nun durchgängig asphaltiert. Als nächste Aufgabe wartet das alte Thulba-Wehr.
"Der Weg ist jetzt 1 A", meinte Walter Schaupp. Der 89-Jährige radelt jeden Tag - "wenn der Wind nicht weht" - auf der Strecke. Daher gesellte auch er sich zu den mehr als 70 Bürgern aus Hammelburg und Oberthulba, die die offizielle Übergabe des Radwegs miterleben wollten.
Schließlich war es ein langwieriges Vorhaben, wie Bürgermeister Ernst Stross (SPD) erklärte. "Es ist über die Jahre immer wieder gewünscht worden", sagte Stross. Naturschutzrechtliche Aspekte machten den Ausbau aber schwierig, galt es doch, auf Wiesenbrüter wie den Wachtelkönig Rücksicht zu nehmen. "Wir haben vor zwölf Jahren angefangen, indem wir den ursprünglichen Weg verlegten", erklärte Gotthard Schlereth (CSU). Der Bürgermeister von Oberthulba dankte der Landwirtschaft für die Flächen.
Über die Jahre bliebt das letzte Stück der Radstrecke von Obererthal nach Thulba nur geschottert.
Ende Februar konnte der Ausbau dann endlich beginnen. Dank des schönen Wetters wurden die Arbeiten schnell abgeschlossen. Dabei wurde nicht nur der Weg asphaltiert, sondern auch das Ufer der Thulba als Ausgleichsmaßnahme abgeflacht. Laut Stross hat alles zusammen rund 200 000 Euro gekostet. Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) gewährte eine Förderung von 55 Prozent, der Landkreis Bad Kissingen übernahm 15 Prozent. Den Rest teilten sich die beiden Kommunen Hammelburg und Oberthulba entsprechend ihres Streckenanteils.
"Der Radweg ist ein gutes Zeichen der Zusammenarbeit", sagte Robert Bromma vom ALE. Der Landkreis werde solche Maßnahmen weiter unterstützen, meinte der stellvertretende Landrat Emil Müller. "Wir wollen die Region untereinander verbinden." Pfarrer Karl Theodor Mauer von der Pfarreiengemeinschaft St.
Michael im Thulbatal und Klaus Voshage von der evangelischen Gemeinde Hammelburg segneten den neuen Abschnitt. Dieser soll nicht als "Promilleweg" dienen, sondern als Rad- und Landwirtschaftsweg, wie Schlereth ausdrücklich hinwies. Er kündigte Kontrollen an.
Für Schlereth ist der Radweg ein Beispiel für Zusammenarbeit. Eine solche wünscht er sich auch beim alten Thulba-Wehr, das an der Strecke liegt. Denn es gibt Überlegungen, das Wehr als Denkmal zu erhalten und gleichzeitig als Steg sicher zu gestalten.