Pläne für Umgestaltung des Friedhofs

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Die Umgestaltung des Euerdorfer Friedhofs nach Bürgerwünschen akzeptierte auch der Gemeinderat. Einen Hub-Lift wird es jedoch nicht geben. Foto: Winfried Ehling
Die Umgestaltung des Euerdorfer Friedhofs nach Bürgerwünschen akzeptierte auch der Gemeinderat. Einen Hub-Lift wird es jedoch nicht geben.  Foto: Winfried Ehling

Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner stellte die überarbeiteten Entwürfe vor.

Die überarbeitete Planung zur Friedhofsanierung stellte Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner in der letzten Ratssitzung des Jahres vor. Zur Umgestaltung des Gottesackers konnten sich die Bürger vor mehreren Wochen in einer Infoversammlung äußern. Die Meinungs-Abfrage per Punktebewertung floss in die Vorplanung mit ein.

Als markante Punkte erläuterte Schäffner zunächst die Friedhofswege. Hier favorisierten die Versammlungs-Anwesenden ein Betonpflaster, eine Rasenfläche zogen sie einem wassergebundenen Platz vor. Bei der Materialfindung für die drei Schöpfstellen lagen die Muschelkalk- und die Betonausführung etwa gleichauf. Der Mitarbeiter des Planungsbüros arc-gruen erklärte dazu, das beide Materialien nach mehreren Jahren bemoost sein würden. Die Betonausführung erzielt jedoch den besseren Preis.

Kein Hub-Lift

Wichtigster Aspekt, den schon der Marktgemeinderat zur Bedingung erhob, ist die Barrierefreiheit. Diese war zwar schon teilweise vorhanden doch nur hangabfallend zur Friedhofskapelle, wie Guntram Gock erinnerte. Schäffner erwog deshalb einen Hub-Lift an der westlichen Friedhofsmauer neben der Kirche. Dazu muss jedoch ein Stück Mauer weichen. Der nördliche Friedhofsweg wird etwas mehr in den Friedhof hineingezogen.

Als Brutto-Kostensumme für diese Ausführung und einige weitere Details errechnete der Fachmann etwa 355 000 Euro. Dies sind rund 100 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Elmar Hofmann, ehemals Behindertenbeauftragter, warnte vor laufenden, "immensen Kosten", insbesondere was den Hub-Aufzug betrifft. Wartungsarbeiten, Tüv und Pflege sind in regelmäßigen Abständen fällig.

Jochen Huppmann redete zwar der behinderten- und seniorengerechten Sanierung das Wort, konnte sich jedoch mit dem Lift nicht anfreunden, wie seinen Worten "wir müssen den Friedhof nicht vergolden", zu entnehmen war. Die Gemeinde-Seniorenbeauftragte, Gisela Bergel, glaubt, dass ältere Mitbürger und Behinderte meist in Begleitung jüngerer Menschen den Friedhof besuchen. Es gehe auch ohne Lift, meint sie. Michael Röder empfahl beim Umbau Leerrohre für einen Stromanschluss einzubringen.

Bürgermeisterin Patricia Schießer informierte, dass der Entwurf bei der Aufsichtsbehörde vorliegt, die ihr Einverständnis gegeben hat. Lediglich ein Bodenaustausch sei bei Beerdigungen fällig. Die Abstimmung zum Grundkonzept - ohne Lift -die Pflasterung der Wege, Wassertröge aus Beton und Rasenflächen statt Kies, fiel mit jeweils zehn Stimmen gegen Gock. Für den Einbau eines Hub-Lifts sieht das Ergebnis umgekehrt aus. Diesen lehnte der Rat mit zehn Stimmen ab. Die Planungsauftrags-Vergabe an arc-gruen erhielt ebenfalls die Mehrheit. Schäffner will die Planung im Frühjahr auslegen.

Für den Kreis-Wertstoffhof ist ein Umbau sowie eine Umnutzung beantragt. Es soll eine Unterstellhalle für Fahrzeuge in der Deponie entstehen, den Aktivkohle-Turm will der Landkreis zurückbauen.

Grünes Licht gab das Ratsgremium auch für den 10. Saale-Marathon des SV Ramsthal, der am 13. April stattfindet. Bei der Benutzung gemeindlicher Wege sind jedoch aufklebbare Pfeile und Markierungen zu verwenden, die nach der Veranstaltung beseitigt werden müssen.

Für die vier Märkte im kommenden Jahr will Euerdorf sein bisheriges Procedere weiterführen. Standgebühren wird die Gemeinde nicht erheben doch bleibt es bei der Kaution von 20 Euro bei Anmeldung, entschied das Gremium. Dem Antrag der Caritas gaben die Räte statt. Die Hilfs- und Pflegeeinrichtung erhält je Einwohner 0,50 Euro, insgesamt 749 Euro. Ebenso verfährt der Markt mit der Philippischen Stiftung.

Der Nachtrag für eine Betonsanierung am Rathausbau, eine Winter-Baumaßnahme, schlägt mit 12 600 Euro zu Buche. Baufachmann Michael Röder führte darüber ein Gespräch mit Vertretern der Firma Heil. Die Nachtrags-Position, die mit sieben zu vier Stimmen passierte, wird in die Putzarbeiten aufgenommen.

Wie die Bürgermeisterin berichtete, sind die Abbrucharbeiten eines Anwesens in der Wirmsthaler Hauptstraße ohne eine Fachfirma nicht möglich. Der Kostenanschlag liegt bei 4800 Euro. Hofmann und Röder kritisierten die Wiederinstandsetzung der Straßen bei den Baumaßnahmen für den Breitband-Anschluss. Die Wiederherstellung sei von minderwertiger Qualität, die möglicherweise Langzeitschäden verursache. Dagegen soll die Gemeinde einschreiten.