Mondi-Werk Westheim: 60 Millionen Industriesäcke im Jahr für Mehl und andere Pulver

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Werkleiter Peter Rüger zeigt die Produktion mit der neuen Maschine. Foto: Ralf Ruppert
Werkleiter Peter Rüger zeigt die Produktion mit der neuen Maschine. Foto: Ralf Ruppert
Edwin Rath arbeitet seit fast 30 Jahren bei Mondi, er hat den Umzug von Karlstadt nach Westheim mitgemacht. Hier begutachtet der Schichtführer das Aufklappen der Papierschläuche und das Verkleben des Bodens in der neuen Produktionsstraße. Foto: Ralf Ruppert
Edwin Rath arbeitet seit fast 30 Jahren bei Mondi, er hat den Umzug von Karlstadt nach Westheim mitgemacht. Hier begutachtet der Schichtführer das Aufklappen der Papierschläuche und das Verkleben des Bodens in der neuen Produktionsstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Werkleiter Peter Rüger (rechts) zeigt den ersten Produktionsschritt, in dem mehrere Lagen zu einem Schlauch verklebt werden. Links hält Geschäftsführer Volker Reimer einen fertigen Sack mit Boden. Dahinter die "Mondi-Uhr", die an jedem Standort anzeigt, wann der letzte Unfall im Werk passiert ist. Foto: Ralf Ruppert
Werkleiter Peter Rüger (rechts) zeigt den ersten Produktionsschritt, in dem mehrere Lagen zu einem Schlauch verklebt werden. Links hält Geschäftsführer Volker Reimer einen fertigen Sack mit Boden. Dahinter die "Mondi-Uhr", die an jedem Standort anzeigt, wann der letzte Unfall im Werk passiert ist. Foto: Ralf Ruppert
 
Werkleiter Peter Rüger an der Hygiene-Schleuse. Foto: Ralf Ruppert
Werkleiter Peter Rüger an der Hygiene-Schleuse. Foto: Ralf Ruppert
 
Blick in die neue Maschine. Foto: Ralf Ruppert
Blick in die neue Maschine. Foto: Ralf Ruppert
 
Ein Blick ins Hochregallager des Westheimer Mondi-Werkes. Foto: Ralf Ruppert
Ein Blick ins Hochregallager des Westheimer Mondi-Werkes. Foto: Ralf Ruppert
 
Edwin Rath arbeitet seit fast 30 Jahren bei Mondi, er hat den Umzug von Karlstadt nach Westheim mitgemacht. Hier begutachtet der Schichtführer das Aufklappen der Papierschläuche und das Verkleben des Bodens in der neuen Produktionsstraße. Foto: Ralf Ruppert
Edwin Rath arbeitet seit fast 30 Jahren bei Mondi, er hat den Umzug von Karlstadt nach Westheim mitgemacht. Hier begutachtet der Schichtführer das Aufklappen der Papierschläuche und das Verkleben des Bodens in der neuen Produktionsstraße. Foto: Ralf Ruppert
 
Werkleiter Peter Rüger (rechts) zeigt den ersten Produktionsschritt, in dem mehrere Lagen zu einem Schlauch verklebt werden. Links hält Geschäftsführer Volker Reimer einen fertigen Sack mit Boden. Foto: Ralf Ruppert
Werkleiter Peter Rüger (rechts) zeigt den ersten Produktionsschritt, in dem mehrere Lagen zu einem Schlauch verklebt werden. Links hält Geschäftsführer Volker Reimer einen fertigen Sack mit Boden.  Foto: Ralf Ruppert
 

Das Verpackungsunternehmen Mondi hat im Jahr 2000 sein Zweigwerk von Karlstadt nach Westheim verlagert. Seitdem wächst die Zahl der Mitarbeiter, jetzt wurde eine neue Maschine in Betrieb genommen.

Mehl, Milchpulver, Zucker, Kieselsäure, Zement, Farb- oder PVC-Pulver: Alle möglichen Produkte können in die Säcke gefüllt werden, die im Mondi-Werk im Hammelburger Stadtteil Westheim hergestellt werden. "In unserem Werk in Trebsen bei Leipzig machen wir die Massenware, die komplizierten Produkte landen meistens hier", sagt Volker Reimer, der als Geschäftsführer beide deutschen Produktionsstandorte für Industriesäcke leitet. Insgesamt gebe es weltweit 39 solcher Werke, das in Westheim sei erst das zweite, in dem eine moderne, 140 Meter lange Produktionsstraße installiert wurde.

Das Mondi-Werk Hammelburg ist noch relativ jung: Erst im Jahr 2000 zog Mondi von Karlstadt ins Saaletal um. Die ganze Entwicklung mitgemacht hat Werksleiter Peter Rüger: Er begann 1985 seine Ausbildung im damaligen "Franconia"-Werk in Karlstadt, machte als Maschinenführer weiter, besuchte die Meisterschule und arbeitete sich zum Schichtführer und schließlich zum Werksleiter hoch. Trotz des Umzugs seien die früheren Mitarbeiter treu geblieben: Bis heute komme ein großer Teil der aktuell 90 Mitarbeiter aus dem Landkreis Main-Spessart, berichtet Rüger. Einer von ihnen ist der 55-jährige Edwin Rath aus Arnstein. "Ich arbeite gerne hier", erzählt der Schichtführer, während er die neue Maschine kontrolliert. Gearbeitet wird in drei Schichten.

"Es ist ein Traum, hierher zu fahren", würdigt Geschäftsführer Volker Reimer die gute Lage des Industriegebietes Westheim. Ein bis zwei Tage in der Woche verbringe er im Saaletal, vor allem die Nähe zur Autobahn sei ein großer Vorteil, aber auch die zentrale Lage mitten in Deutschland. In Westheim stehen zwei Produktionsstraßen, in Trebsen sind es sechs.

Bis zu 300 Säcke pro Minute laufen in Westheim vom Band, im Jahr insgesamt rund 60 Millionen. Die neue Maschine ersetzt eine 30 Jahre alte Produktionslinie, die bereits von Karlstadt nach Westheim umgezogen war. 2019 fiel die Entscheidung für die Investition in den Standort Westheim, ab Januar 2020 wurde sie eingebaut. Die größte Herausforderung sei dabei die Corona-Pandemie gewesen: "Wir haben die Mitarbeiter der Fremdfirmen konsequent von unseren Leuten getrennt", berichtet etwa Werksleiter Peter Rüger. Zudem wurden ein Testzentrum und Unterbringungsmöglichkeiten für die Monteure geschaffen.

Ansonsten sei das Mondi-Werk von Corona weitgehend verschont geblieben: Es habe einzelne Quarantäne-Fälle gegeben, aber keine Einschränkungen bei der Produktion oder gar Kurzarbeit. "Uns sind keine Aufträge weggebrochen, unsere größte Sorge war nur, dass die Lieferketten halten", berichtet Geschäftsführer Reimer. Auf die Mitarbeiter und den Arbeitsalltag habe die Pandemie so gut wie gar keine Auswirkungen gehabt, ergänzt Werksleiter Rüger, denn: "Hygiene wird bei uns schon immer groß geschrieben, weil wir ja auch Säcke für die Lebensmittelindustrie produzieren." Sprich: Wer in die Produktionshalle will, muss Hände waschen, trocknen und desinfizieren. Haarnetz und Kopfschutz sind Pflicht, am Zugang bürstet eine Maschine die Sicherheitsschuhe ab.

Zur genauen Höhe der Investition macht Mondi keine Angaben, nur so viel: Die Maschine habe mehrere Millionen Euro gekostet. Bisher gibt es eine solche Anlage nur in einem Werk in Polen, als nächstes soll die neue Technik in einem Werk in den USA eingebaut werden. Die Maschine diene dazu, dass die Industriesäcke schneller und fehlerfreier hergestellt werden können, betont Reimer. Es sollen keine Arbeitsplätze eingespart werden, im Gegenteil: In Westheim werde weiter eingestellt, zudem bildet Mondi am Standort Packmitteltechnologen und Industriekaufleute aus.